Baphomets Fluch 5: Der Sündenfall
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BEWERTUNG |
06.10.2018 von LorD Avenger
Bei der Eröffnung einer Gemäldeausstellung treffen sich die alten Bekannten Nicole und George wieder, die sogleich Zeugen eines Raubmordes werden, der weite Kreise zieht...
Baphomets Fluch, bzw. Broken Sword im Original, ist eine etablierte Adventure-Games-Reihe, die 1996 ihren Auftakt fand. Selbst nie gespielt waren mir aber doch zumindest immer Name und Spiele-Cover ein Begriff, die sich seit Teil 2 auf der ersten PlayStation auch über die Heimkonsolen bewegen. Protagonisten sämtlicher Teile sind der Amerikaner George Stobbart und die französische Journalistin Nicole Collard, die im Stile von Indiana Jones und anderen Abenteurern auf den Spuren der Tempelritter, der Mayas und religiösen Kults.
Der fünfte Teil der Reihe, Der Sündenfall, wurde primär durch ein Kickstarter-Projekt finanziert, das sein Ziel mit rund 800.000 Dollar verdoppelte. Nach weniger erfolgreichen 3D-Ablegern, kehrt man zur den Wurzeln der Reihe zurück und beschränkt sich wieder auf eine handgemalte 2D-Umgebung.
Inhalt
1937 wird eine Familie in Katalonien überfallen. Frau und Kind können entkommen, der Vater allerdings wird von den plündernden Faschisten niedergeschossen. Im heutigen Paris trifft George Stobbart derweil seine alte Bekannte Nico bei einer Gallerieeröffnung wieder, die seine Firma versichert. Herzstück der Ausstellung, zumindest nach dessen Raub bei dem der Galleriebesitzer erschossen wird, ist das Gemälde "la Maledicció" - laut einem ebenfalls anwesenden Priester ein verfluchtes Werkzeug des Teufels. Bei seinen Ermittlungen entdeckt George, dass an der Alarmanlage herumgefuscht wurde und dass der Galleriebesitzer nicht die Sicherheitsfirma beauftragt hat, die seine Versicherung empfohlen hatte. Die Indizien führen ihn und die befreundete Journalistin nicht nur zu der dubiosen Sicherheitsfirma, sondern auch nach London und Spanien, wo sich die blutige, weit zurückreichende Geschichte des Gemäldes zunehmend offenbart.
Gameplay
Nachdem man es im dritten Teil der Reihe noch actionlastiger versucht hatte, kehrt man nun vollends zum 2D-Point and Click-Stil zurück. Mithilfe des Cursors bewegt man sich durch den gegebenen Raum und untersucht dafür vorgesehene Objekte, die man entweder nur betrachten oder mit denen man interagieren kann. Das Spielgeschehen wechselt zwischen den beiden Protagonisten, von denen keiner außergewöhnliche Fähigkeiten, aber jeder für sich ein eigenes und durch das Spiel hindurch konstantes Inventar besitzt. Ein Hauptelement des Spiels sind die Kommentare von George und Nico, mit denen sie untersuchte Gegenstände beschreiben und bewerten, ein weiterer die Dialoge mit anderen Figuren. Mithilfe von Symbolen kann man das gewünschte Thema ansprechen oder einen Gegenstand aus dem Inventar vorzeigen, auf den der Gegenüber reagieren soll. Wie für Point and Clicks üblich müssen Gegenstände außerdem nicht nur benutzt, sondern auch kombiniert werden, um die Geschichte voranzutreiben.
Einige Rätsel gestalten sich in kleineren Minispielen, in denen Drehscheiben, Schaltkästen oder Karten in Nahaufnahme nach einer Lösung verlangen. Besonders knifflig wird es bei den gelegentlichen Buchstabenrätseln, die es erfordern, die vorgegebenen Lettern in eine sinnvolle Reihenfolge zu setzen oder mit ihnen einen Code zu knacken.
Ist man mit einem Rätsel überfordert, so lassen sich ganz einfach über das Pausenmenü schrittweise Tipps aufdecken, die einen hilfreich in die richtige Richtung weisen oder - sollten alle Stricke reißen - auch die Lösung verraten. Eine Option, sich alle untersuchbaren Objekte in der Umgebung anzeigen zu lassen, konnte ich nicht entdecken. Schade, da vieles optisch in der detaillierten Umgebung völlig untergeht oder so nah zusammenliegt, dass man es vollkommen übersieht.
Die Switch-Version ermöglicht ein nahtloses Gameplay-Switchen (höhö) zwischen Tasten und Touchscreen, die beide für sich nicht perfekt sind, zusammengenommen aber für ein äußerst angenehmes Spielerlebnis sorgen.
Grafik
Grafisch besticht Der Sündenfall mit wunderschönen handgezeichneten Hintergründen, die nur so vor gesättigten Farben strotzen. Die Liebe zum Detail ist zwar etwas kontraproduktiv beim Finden von Punkten zum Interagieren, dafür aber traumhaft anzusehen. Die Charaktere im Spiel hingegen wurden in 3D entworfen, stechen aber u.a. aufgrund ihrer comichaften Gestalt nicht übermäßig hervor. Andererseits sind sie auch nicht so lupenrein wie die Hintergründe, bewegen sich stellenweise etwas roboterhaft, wirken aufgrund weniger Oberflächendetails ziemlich "glatt" und ein/zwei Glitches sind mir ebenfalls untergekommen. Davon abgesehen war man aber erstaunlich bemüht viele Bewegungen - gerade auch bei Gegenständen - einzuprogrammieren, die man gar nicht erwartet hätte. Andererseits sparte man sich auch die Mühe für aufwändigere Zwischensequenzen, indem man sie durch schwarze Bildschirme mit dem Titel "Einige Momente später..." ersetzte. Das Fazit von: LorD Avenger
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