DC's Legends of Tomorrow - 3. Staffel

DC's Legends of Tomorrow - 3. Staffel

Originaltitel: DC's Legends of Tomorrow
Genre: Sci-Fi
Regie: Rob Seidenglanz u.a.
Hauptdarsteller: Brandon Routh • Caity Lotz • Franz Drameh
Label: Warner Home Video
FSK 12

DC's Legends of Tomorrow - 3. Staffel   15.12.2018 von LorD Avenger

Das DC Spin-Off Legends of Tomorrow ist das große Verbindungsstück zwischen Arrow und The Flash. Seit Januar 2016 verbindet sie bereits in einer bunten Mischung Charaktere aus beiden Serien und geht mit ihnen auf Zeitreise.

 

Inhalt

 

Nachdem Sarah Lance aka White Canary und ihr Team in der vergangenen Staffel das Zeitgleichgewicht völlig zerstört hatten anstatt es zu beschützen, finden sie sich nun inmitten verschiedener Versionen derselben Welt wieder, die allesamt völlig verrückt spielen. Auch das Zeitbüro, das die bunte Truppe mit der nötigen Technik für ihre Zeitreisen ausrüstet, kommt dabei zum Schluss, dass das Team mehr Schaden als Nutzen bringt und entzieht ihnen ihre Rolle. Während Martin Stein (bekannt aus den ersten drei Staffeln The Flash) froh ist, nun mehr Zeit mit seiner Frau und der schwangeren Tochter verbringen zu können, kommt der Rest überhaupt nicht mit dem Rückwurf ins Leben der gewöhnlichen Menschen zurecht. Sarah legt sich in dem Supermarkt, in dem sie arbeitet, mit dem frechen Manager an, Erfinder Ray Palmer (bekannt aus Arrow) hingegen ist vollkommen unterfordert in einer Software-Firma in Silicon Valley. Entsprechend dauert es natürlich nicht lange, bis sie wieder zueinanderfinden und sich vom Zeitbüro zurückholen, was ihrer Ansicht nach ihnen gehört - nicht umsonst haben einige aus dem Team auch eine kriminelle Vergangenheit. Höchste Vorsicht ist aber geboten, denn ihr Verbündeter und Gründer des Zeitbüros Rip Hunter wurde seines Dienstes enthoben. Doch die Gruppe aus Superhelden ist fest entschlossen, ihre Fehler selbst auszubügeln - vor allem als ihr alter Feind Damien Darhk erneut auf den Plan tritt...

 

Durch ihr wundervolles Sci-Fi-Raumschiff und den dadurch möglichen Zeitreisen bietet Legends of Tomorrow eine Vielfalt und Abwechslung, die man in keiner der anderen aktuellen DC-Serien findet. So reisen sie beim Untersuchen der Zeitparadoxi nicht nur ins Amerika des 19. Jahrhunderts, um dort auf den Greatest Showman P.T. Barnum zu treffen, der in seiner Manege einen Säbelzahntiger auftreten lässt, sondern sie treffen auch auf einen vermeintlichen Dracula, auf die schöne Helena aus Troja - die dieses Mal den Produzenten im frühen Hollywood die Köpfe verdreht - oder mischen im Vietnamkrieg mit. Ein besonders schönes Abenteuer entsteht dadurch, dass die Wikinger die Entdeckung Amerikas nachhaltig für sich beanspruchen und dadurch bis in die Gegenwart Auswirkungen zu spüren sind, wenn einige uramerikanische Gegenstände plötzlich nordische Namen oder Designs bekommen. Dass die knallharten Wikinger ein quietschblaues Furby-Spielzeug als Gott verehren setzt dem Ganzen nur die Krone auf. Darüber hinaus besuchen die Helden auch als Piraten verkleidet die entsprechende Epoche aus der Karibikgeschichte und freunden sich mit dem legendären Blackbeard an, sie kommen mit der noch stehenden Berliner Mauer in Berührung, durchstreifen den Wilden Westen, retten den jungen Obama vor einem tobenden Gorilla oder verhelfen Elvis zu seiner Karriere als King of Rock. Doch auch auf dem Schiff selbst ist einiges los, z.B. als Adrianna in einer Zeitschleife gefangen wird und jede Stunde ihren Tod miterleben muss wie Dean in einer meiner liebsten Supernatural-Folgen.

 

Wie auch in den aktuell erschienenen Staffeln Supergirl, Arrow und The Flash ist in der dritten Staffel Legends of Tomorrow das vier Episoden lange Crossover Crisis on Earth X enthalten. Alle der inzwischen beinahe unzähligen Helden treffen hier aufeinander, um sich der Nazi-Invasion ihrer rechtsradikalen Gegenstücke aus einer Parallelwelt zu stellen. Neben großartigen Actionszenen und unvergesslichen Aufeinandertreffen haben die Folgen gerade für die Legends nachhaltige Folgen, denn einer ihrer Protagonisten überlebt die Invasion nicht... Mehr Details zum Crossover-Event findet ihr im entsprechenden Absatz in unserem Supergirl-Review.

 

Die Figuren

 

DC's Legends of Tomorrow wirkt ein bisschen wie der Schrottplatz des DC-Serien-Universums - Charaktere, die aus Arrow oder The Flash ausscheiden, mit ihrer eigenen Serie abgesetzt werden oder überhaupt keine eigene bekommen, landen hier. Das macht aber überhaupt nichts, denn während sie in den anderen Serien teilweise wirklich nicht funktioniert haben oder sogar peinlich wirkten, passen sie als Legends ganz hervorragend zusammen - denn im Gegensatz zu dem inzwischen ebenso großen Team, das Arrow in seiner Serie um sich geschart hat, sind die Legends tatsächlich individuell, interessant und unterscheiden sich auch voneinander. Angeführt werden sie von Sarah Lance, die Frau mit der Oliver Queen damals Schiffbruch erlitt, was ihn letztlich zu Green Arrow machte. Ich war nie ein großer Fan ihrer Figur oder ihrer Darstellerin, aber sie funktioniert zweifelsohne gut als abgebrühter Martial Arts-Captain des Schiffs, der gleichzeitig eine Art Mutterrolle übernimmt, das Team zusammenhält und auf alle aufpasst. Das ist auch zwingend notwendig, denn viele der anderen Mitglieder sind noch relativ kindlich geblieben. Ray Palmer, der im seinen Anzug den Ant-Man von DC darstellt, war mit seiner treudoofen Art bereits in Arrow aufgefallen, kommt in dem weniger düsteren Umfeld dieser Serie aber erheblich besser zu Geltung. Der alte Wissenschaftler Martin und der junge Mechaniker Jax können per Handschlag fusionieren und verwandeln sich dadurch in den fliegenden Feuerbälle schießenden Firestorm, welcher der Menschlichen Fackel von Marvels Fantastic Four nicht unähnlich ist. Humor-Highlight ist aber der bullige Mick (Dominic Purcell), der mit seinem Flammenwerfer unter dem Namen Heatwave als krimineller Antagonist in The Flash vorgestellt wurde. Prison Break-Fans wird es freuen, dass es ein Wiedersehen mit Leonard Snart aka Captain Cold gibt, gespielt von Wentworth Miller. Der junge Historiker Nathan aka Steel, der sich in einen Stahlmenschen verwandeln kann (natürlich gibt's auch hier eine Marvel-Entsprechung - wir erinnern uns an den X-Man Colossus aus Deadpool), ist das draufgängerische Gute-Laune-Element der Gruppe und strotzt stets vor Tatendrang. Ihm ist es auch zu verdanken, dass an freien Tagen Ideen umgesetzt werden, wie z.B. eine Sauftour im Piratenzeitalter. Er ist außerdem in einer Beziehung mit Amaya, die mithilfe des Totems um ihren Hals die Kräfte des Tierreiches heraufbeschwören kann. Ihr Totem steht in Staffel 3 ganz besonders im Fokus, da es zusammen mit anderen zugehörigen Totems gebraucht wird, um den bösen Dämon Mallus aufzuhalten, der durch das Chaos im Zeitgefüge an Macht gewinnt. Genau das erreichen möchte der erneut zum Leben erwachte Damien Darhk, gespielt vom perfekten Schurkendarsteller Neal McDonough, der ursprünglich in der vierten Staffel Arrow auftrat und sich dort in die Erinnerungen der Fans einbrannte als Mörder von Laurel Lance. Mit seinen telekinetischen Magiefähigkeiten und seiner ehrgeizigen Tochter taucht er in verschiedenen Epochen auf und treibt genau die Paradoxi an, welche die Legends auflösen wollen.

 

Wirklich begeistert war ich aber von den Gastauftritten anderer DC-Figuren. John Constantine, der Dämonenjäger, musste mit seiner eigenen Serie leider bereits nach einer Staffel das Handtuch werfen aufgrund eines schlecht gewählten Sendeplatzes im Umfeld zur ähnlich aber bereits etablierten Serie Grimm. In Legends of Tomorrow bringt man ihn für einige Folgen als Berater und Mitstreiter zurück und ich habe nicht nur tierischen Spaß daran, die Serie so vom Science-Fiction- und Abenteuer-Genre teilweise in den okkulten Horror im Stile von Supernatural kippen zu sehen, mir geht auch jedes Mal das Herz auf, wenn sein großartiger Darsteller Matt Ryan in seinem unnachahmlichen britischen Akzent wieder eine Frau mit "Love" anspricht. Darüber hinaus gibt es auch ein Zusammentreffen mit dem Western- sowie Comic-Helden Jonah Hex, der es mit seinem schlimm vernarbten Gesicht lediglich 2010 in einem eher schlechten Actionfilm auf die Leinwand schaffte. Auf Seite der Gegenspieler gibt es ein Wiedersehen mit Gorilla Grudd, einem durchaus außergewöhnlichen DC-Schurken, der in den Serien des aktuellen Universums allerdings viel zu sehr zum stumpfen Gorilla degradiert wird - der aktuell auf Netflix laufende Animationsfilm Batman Ninja zeigt ihn so, wie er eigentlich sein sollte - hyperintelligent und berechnend.

 

Details der Blu-rays

 

Scharfes Bild mit kräftigen Farben und klarem Ton, besonders im englischen Original. Im Vergleich zu den oben bereits erwähnten Parallel-Veröffentlichungen aus dem DC-Universum komm die vorliegende dritte Staffel mit lediglich drei Discs aus, enthält aber dennoch das ausgiebige Bonusmaterial zum Crossover-Event, in dem sich die Produzenten der verschiedenen Serien über ihre Zusammenarbeit unterhalten, sowie zusätzliche und amüsant verpatzte Szenen.

 

Episodenguide:


  • Folge 34 - Cäsar und die Zeitreisenden
  • Folge 35 - Der Zirkus der wahren Wunder
  • Folge 36 - Zari
  • Folge 37 - Gumball, der Außerirdische
  • Folge 38 - Der Vampir von London
  • Folge 39 - Helena in Hollywood
  • Folge 40 - Willkommen im Dschungel
  • Folge 41 - Krise auf Erde X (bestehend aus insgesamt vier Folgen)
  • Folge 42 - Beebo, der Kriegsgott
  • Folge 43 - Ihr Auftritt, John Constantine!
  • Folge 44 - Gefangen in der Zeitschleife
  • Folge 45 - Legenden der Karibik
  • Folge 46 - Einsatz in Berlin
  • Folge 47 - Elvis lebt!
  • Folge 48 - Kampf mit dem Dämonen
  • Folge 49 - Ein Klon kommt selten allein
  • Folge 50 - Gaststar: John Noble
  • Folge 51 - Die Macht der sechs Totems


Cover & Bilder © www.sofahelden.de


Das Fazit von: LorD Avenger

 LorD Avenger

Ohne namensgebenden Titelhelden ist DC's Legends of Tomorrow hierzulande ein wenig untergegangen im Schatten seiner großen Brüder und Schwestern. Definitiv zu Unrecht, denn die aus Arrow und Flash ausgemusterten Charaktere funktionieren in der bunt zusammengewürfelten Mischung ganz hervorragend und bunt trifft es auch ganz allgemein sehr gut, wenn es um die Serie an sich geht. Die Geschichten werden viel lockerer erzählt, es fließt erheblich mehr Humor mit ein und die düsteren, ernsten Szenen, die man z.B. gerade aus Arrow nur zu gut kennt, bleiben hier nahezu vollkommen aus. Zwar fließt noch ausreichend Ernsthaftigkeit und Rahmenstory mit, um die Differenzierung zwischen witzig und albern zu erhalten, gleichzeitig ist es aber auch ein Ansehen, das schlichtweg mehr auf reiner Unterhaltung als auf Spannund basiert. Die historischen Anspielungen und Gastauftritte machen ebenso Spaß wie Hommagen und Parodien von beispielsweise E.T. oder Herr der Ringe. Für die ein oder anderen Spezialeffekte hätte ich mir etwas mehr Budget gewünscht, in erster Linie aber doch besonders für Kostüme und Statisten. Erstere sehen in den verschiedenen Epochen viel zu sehr nach Karnevalleihgaben aus als nach authentischen Nachbildungen der jeweiligen Zeit und Letztere kommen gehörig zu kurz - dann wirkt es doch ein wenig lächerlich, wenn eine "Armee" aus 30 Leuten einfällt...


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