 |
Die Legende von Ochi
 |
BEWERTUNG 6 Eingesessen |
01.10.2025 von MarSSieht man sich die bisherigen Produktionen des Unternehmens A24 einmal genauer an, dann muss man sich beinahe wundern, wie ein auf den ersten Blick simples Fantasy-Familienabenteuer wie Die Legende von Ochi in einer Liste mit eher ungewöhnlichen Filmen wie Midsommar, Der Leuchtturm, The Green Knight oder auch dem Oscar-Abräumer Everything Everywhere All At Once gelandet ist. Dennoch haben wir natürlich beim Kinodebüt des Drehbuchautors und Regisseurs Isaiah Saxon einen Blick gewagt...
Schon von Geburt an wurde Yuri (Helena Zengel) beigebracht, dass das Leben auf der abgelegenen Insel Carpathia zwar wunderschön ist, man sich jedoch in der Nacht vor bösartigen Wesen, den Ochis, in Acht nehmen muss. Während alle anderen im Ort dank der nächtlichen Ausgangssperre in ihren Häusern verbringen, macht Yuris Vater Maxim (Willem Dafoe) jeden Abend gemeinsam mit einer eigens zu diesem Zweck ausgebildeten Kinderarmee Jagd auf die Ochis. Doch als Yuri eines Tages ein verletztes Ochi-Baby im Wald findet, und dieses sich als weit weniger gefährlich erweist als es ihr immer erzählt wurde, beginnt sie die Geschichten ihres Vaters zu hinterfragen. Kurzerhand widersetzt sich Yuri den Regeln des Dorfes und beschließt, das kleine Ochi wieder zurück zu seiner Familie zu bringen, wobei sie unerwartete Hilfe von ihrer einsiedlerisch lebenden Mutter Dasha (Emily Watson) erhält...
Wer hätte es gedacht. Auch wenn die Geschichte grundsätzlich einen ganz normales Fantasy-Abenteuer für die ganze Familie vermuten lässt, so haben es sich Drehbuchautor und Regisseur Isaiah Saxon und die Produktionsschmiede A24 nicht nehmen lassen, Die Legende von Ochi ihren ganz persönlichen Stempel aufzudrücken. Ein oftmals skurriler Mix aus Altertum und Moderne beherrscht hier die Szenerie, die von nicht minder skurrilen Figuren bewohnt wird, während teilweise beeindruckende (und beinahe vollständig handgemachte) Trickeffekte auf in märchenhaftem Retro-Stil gehaltene, gezeichnete Hintergründe treffen. Auf diese Weise gelingt es dem Geschehen mühelos, eine ganz eigene, einerseits ungewöhnliche, andererseits aber auch äußerst gelungene Optik zu erschaffen, die das Publikum sofort in ihren Bann zu ziehen weiß. Zusammengehalten wird die Handlung im Gegenzug durch eher klassische Elemente mit ökologischer Botschaft, bei denen die Symbiose zwischen Mensch und Natur im Mittelpunkt steht, wogegen auch zeitlose Themen wie der aggressive Umgang des Menschen mit dem Unbekannten behandelt werden. Für das jüngste Publikum ist das Alles in Verbindung mit der teilweise sehr bizarren Erzählung sowie dem oftmals sehr schrägen Humor allerdings nur bedingt geeignet, ältere Zuschauer dagegen dürften mit Die Legende von Ochi trotz aller kindgerechter Niedlichkeit der titelgebenden Wesen durchaus ihren Spaß haben...
Bildergalerie von Die Legende von Ochi (6 Bilder)
Details der Blu-ray
Die Legende von Ochi wurde mit "nur" etwas 10 Millionen Dollar realisiert, was man zwar dem Film sowie den teilweise großartigen Bildern und beeindruckenden Effekten nicht ansieht, durchaus aber der Blu-ray. Während sich Schärfe, Detailgrad und Farbgebung insgesamt auf einem guten Niveau bewegen, wirkt das Bild der Blu-ray im Übrigen leider etwas kontrastschwach und schwammig. Der Schwarzwert fällt ebenfalls immer wieder ins trübe Grau ab, und auch eine teils sehr auffällige Körnung lässt Alles ein ums andere Mal etwas unsauber und unruhig wirken. Akustisch dagegen kann die Blu-ray durchaus überzeugen, denn hier bietet die Tonspur eine dynamische, ansprechend ausbalancierte Abmischung. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
|
Auch interessantAfrican Queen |
Inhalt
Kommentare[X]