Die Pute von Panem - The Starving Games

Die Pute von Panem - The Starving Games

Originaltitel: The Starving Games
Genre: Komödie
Regie: Jason Friedberg • Aaron Seltzer
Hauptdarsteller: Maiara Walsh
Laufzeit: DVD (79 Min) • BD (83 Min)
Label: Universum Film
FSK 12

Die Pute von Panem - The Starving Games   06.06.2014 von GloansBunny

Parodien auf große Meisterwerke gibt es viele, die einen gut, andere jedoch meist schlecht gelungen. Ob sich Die Pute von Panem - The Starving Games bei großen Ulkfilmen wie Scary Movie oder Hot Shots einordnen darf oder eher ein Kandidat für die Goldene Himbeere ist, recherchieren die Sofahelden natürlich aufopferungsvoll. Mögen die Spiele beginnen...

 

Kantmiss Evershot (Maiara Walsh) hat es wirklich nicht leicht. Ihr Heimatland hungert, ihr Vater ist tot, ihre Mutter sabbert nur noch mit leerem Blick apathisch vor sich hin und ihr Freund Dale (Brant Daugherty) macht ihr absonderlich romantische Avancen. Doch weil all das noch nicht genug ist, findet natürlich auch noch die Auslosung zur Teilnahme an den alljährlichen Verhungerspielen statt, zu denen Chefmalträtierer und Spiele-Präsident Snowball (Diedrich Bader) zum nunmehr 75. Male lädt. Nachdem sich aber nur selten Freiwillige finden, die sich so lange bekämpfen, bis nur noch einer am Leben ist, werden die Kinder ausgelost. Was der Authentizität und Brutalität der Spiele und somit der geldlastigen Fangemeinschaft zu Gute kommt, ist schlecht für Kantmiss Schwester Petunia (Kennedy Hermansen), die zunächst Auserkorene von Distrikt 12. Um nicht selbst bei den Verhungerspielen grausam sterben zu müssen, setzt Petunia ihren besten Hundeblick auf und überzeugt so Kantmiss, für Distrikt 12 in den Kampf zu ziehen und ihrem sicheren Tod ins Auge zu blicken. Das klingt in Kantmiss Ohren gar nicht mal so uncool- bis sich Dumpfbacke Peter (Cody Christian) freudestrahlend und tatsächlich freiwillig an Kantmiss Seite stellt. Nach einer kleinen Parade samt etlichen peinlichen Homevideos, einer minimalen Einführung ins erfolgreiche Ableben und diversen Eifersuchtsattacken zu Hause geht es dann auch schon mit den 75. Hungerspielen los. In der Arena warten auf Peter und Kantmiss durchgeknallte Gegenspieler, ein schräger Regisseur samt bärtiger Werbefläche (Dean J. West) und viele Arten den Löffel abzugeben. Dazwischen bahnt sich eine kleine und für die Spiele typisch "freiwillige" Romanze an.

 

Wer wird als Einziger überleben und seinem Heimatdistrikt Ehre machen? Wer muss um seine Mitmenschen trauern, wer wird den peinlichsten Auftritt hinlegen? Wird der Zuschauer diesen Film, vollgepackt mit Anspielungen auf Die Tribute von Panem, lieben oder so peinlich finden wie Kantmiss die homosexuelle Liebeserklärung Peters? Nun ja, mögen die Spiele beginnen ... oder endlich aufhören!

 

Die Pute von Panem - The Starving Games bedient sich natürlich schamlos am großen Vorbild Die Tribute von Panem - The Hunger Games und parodiert, was das Low-Budget-Set so hergibt. So wird nicht nur Die Tribute von Panem Opfer des platten Humors von den Pute-Regisseuren Seltzer und Friedberg samt schauderhaft schlechten Spezialeffekten, sondern auch die Figuren aus Harry Potter, The Expendables, Marvel's The Avengers und Avatar bekommen ihr Fett weg. Der gezeigte und gesprochene Humor hat dabei das Niveau einer Kiesgrube und die Story die Tiefgründigkeit eines Tellers Salat mit Putenstreifen. Die sinnlose Aneinanderreihung plumper, präpubertärer Fäkalwitze versucht krampfhaft, eine Karikatur von Die Tribute von Panem zu sein, scheitert dabei aber trotz guter Ideen und witzigem ersten Filmdrittel faszinierend schnell an ihrer fast schon dreisten Oberflächlichkeit. Unnötig in die Länge gezogene Gags, übertrieben aufgesetzte Wortspiele und phänomenal schlecht inszenierte Spezialeffekte lassen die wenigen guten Ansätze von Persiflage-Feeling wie etwa die via iPhone-Sprachsteuerung SIRI gemanagten Spiele oder die Bart-Werbefläche von Seneca Crane leider in den Hintergrund treten. Die schauspielerischen Leistungen der Darsteller sind dabei übrigens genauso stumpfsinnig und unspektakulär wie der Humor des 83minütigen Filmes, lediglich Maiara Walsh als Kantmiss und Cody Christian als unterbelichteter Peter können ihren Figuren ein wenig Leben und Glaubwürdigkeit verleihen. Die Pute von Panem - The Starving Games hungert den Zuschauer leider schon nach wenigen Minuten humoristisch aus.

 

Technisch zeigt sich Die Pute von Panem - The Starving Games in unspektakulär solider Verfassung. Die Bilder sind scharf und fangen die mitunter recht schönen Kulissen gut ein, werden aber oft von einer instabilen Kameraführung und optisch mehr als schlecht gemachten Spezialeffekten begleitet. Der Ton in 5.1 DTS-HD ist gut abgemischt und die deutsche Synchronisation jederzeit klar verständlich. Im Extras-Bereich gibt es ein langweiliges Behind The Scenes, ein paar Interviews, eine B-Roll und mehr oder weniger amüsante Outtakes, die aber schon am Ende des Hauptfilmes als zeitlicher Lückenfüller eingebaut wurden. Das obligatorische, mitgelieferte Wendecover ist noch das lohnenswerteste Gimmick auf der Blu-ray von Die Pute von Panem - The Hunger Games.



Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Den Trailer zu Die Pute von Panem - The Starving Games fand ich bis auf den inbrünstig gesprochenen Namen am Ende schon nicht den Hammer, aber irgendwie ganz witzig, zumal ich kurz vorher erst das Original Die Tribute von Panem - The Hunger Games gesehen hatte.

 

Dementsprechend erwartungslos habe ich dann Die Pute von Panem - The Starving Games in mein Bluray-Laufwerk geschoben und wurde mit 83 Minuten stumpfsinnigem, teils grenzwertigem Fäkalhumor und willkürlich aneinandergereihten "Gags" und  Parodien auf große Filme wie The Expendables, Avatar, Marvel´s The Avengers und Co berieselt. Zwar sind manche Ansätze von Persiflage sogar gelungen (der Auftritt der Expendables-Jungs zum Beispiel oder Anspielungen auf Apples Sprachsteuerung Siri und Angry Birds), der extrem hohe Prozentsatz, gefühlt etwa 97%, von Geschmacklosigkeiten, oberflächlichen Witzen und extrem schlechten Spezialeffekten aber macht diese Komödie zu einer sinn- und hirnlosen Verhackstückelung von Filmsubstanz.

 

Das Haltbarkeitsdatum dieses filmischen Putengeschnetzeltem ist trotz B-Movie-Charme eindeutig schon vor Verkaufsstart abgelaufen und selbst für eingefleischte Genrefans so erfreulich wie eine Salmonellen-Infektion.


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