Fire

Fire

Originaltitel: Ogon
Genre: Katastrophenfilm • Drama • Action
Regie: Aleksei Nuschny
Hauptdarsteller: Konstantin Chabenski • Iwan Jankowski
Laufzeit: DVD (126 Min) • BD (132 Min)
Label: Capelight Pictures
FSK 12

Fire   24.06.2021 von MarS

Mit Fire präsentiert Capelight Pictures einen Katastrophenfilm aus Russland, der den Einsatz einer Gruppe Feuerspringer begleitet. Ob der Film dem US-Pendant No Way Out - Gegen die Flammen Konkurrenz macht oder am Ende doch nur heiße Luft produziert, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...

 

Inhalt

 

Gerade erst ist der erfahrene Feuerspringer Alexei von einem Einsatz zurückgekehrt, der einem seiner Teammitglieder das Leben gekostet hat, schon soll er erneut zu einem vermeintlichen Routineeinsatz ausrücken. Um das Team zu komplettieren, wird Alexei ein junger Hitzkopf zur Seite gestellt, der ausgerechnet mit Alexeis Tochter Katya zusammen ist. Vor Ort entpuppt sich der kleine Waldbrand schnell als gefährliche Flammenhölle, die ein nahe gelegenes Dorf bedroht. Ohne die Möglichkeit zur Kommunikation mit der Zentrale und mit mangelhafter Ausrüstung stellen sich Alexei und sein Team der Herausforderung...

 

Fire ist ein weiteres Paradebeispiel für das, was russische Produktionen nun schon seit einigen Jahren beinahe durchwegs präsentieren. Zum einen wären da hervorragende visuelle Schauwerte, beeindruckende Spezialeffekte sowie intensive, fesselnde Actionsequenzen. Dem gegenüber stehen allerdings auch hier mangelhafte Dramaturgie, eine miserable Figurenzeichnung und völlig überzogenes Pathos. Zudem ist Fire gespickt mit Klischees, die man aus vergleichbaren (Katastrophen-)Filmen bereits mehrfach kennt. Es gibt den Neuling, der über sich hinauswachsen muss, den Trupp obligatorischer Helden, die sich äußerst wohl in ihrer Rolle fühlen, und natürlich die hilflosen Opfer, die vom Helden-Team gerettet werden müssen. Diese Standardelemente sind zwar in beinahe jedem Katastrophenfilm zu finden, doch problematisch wird es dann, wenn die Figuren so oberflächlich, manche von ihnen sogar regelrecht nervtötend sind, wie das hier der Fall ist. Zudem sind die Dialoge wirklich platt und schrecklich anzuhören, während die einzelnen Figuren allesamt irgendwo zwischen dümmlich, oberflächlich und belanglos hin und her torkeln.  Ein schwerwiegendes Problem, denn nach einer knackigen Eingangssequenz konzentriert sich Fire eine gefühlte Ewigkeit eben auf diese Charaktere, ohne damit auch nur im Ansatz wachsende Sympathien aufkommen zu lassen. Spätestens nach dem fünften russischen Liedchen (natürlich wirklich schlecht ins Deutsche übersetzt), das plötzlich von den Akteuren geträllert wird, fühlt man sich sowieso wie im falschen Film. Die Schicksale der Figuren sind einem dementsprechend egal, und so verpuffen auch die übermäßig in Szene gesetzten "Selbstopferungen" samt epischer Sounduntermalung und Zeitlupensequenzen komplett im Qualm der Waldbrände. Letztere sind am Ende der Rettungsanker für Fire, denn die Brände sowie die damit zusammenhängenden Actionsequenzen sind absolut spektakulär und ohne Zweifel hochkarätig in Szene gesetzt. 

 

Bildergalerie von Fire (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Technisch gibt es wie zu erwarten an der Blu-ray nichts auszusetzen. Das Bild ist knackig scharf und detailreich, Farben werden satt dargestellt und das Kontrastverhältnis ist kräftig. Weder Effekte noch andere Elemente lassen das Bild unruhig oder unsauber werden. Gleichermaßen hochwertig ist die Tonspur ausgefallen, die eine schöne Räumlichkeit erzeugt und das Geschehen sehr dynamisch wirken lässt. Die Kanaltrennung ist sehr gut, Dialoge und Effekte werden klar und stets differenziert ortbar wiedergegeben.



Cover & Bilder © capelight pictures OHG


Das Fazit von: MarS

MarS

Fire hat mit den gleichen Problemzonen zu kämpfen, wie beinahe alle großen russischen Produktionen. Zwar wissen die Actionszenen sowie die Effekte durch die Bank zu überzeugen, was Spannung, Dramaturgie und Charakterzeichnung angeht ist das Ganze aber mal wieder ein Schuss in den Ofen. Unsympathische Figuren, überzogenes Pathos und die größten Nervensägen, die am Ende dann doch die Welt (beziehungsweise in diesem Fall die Dorfbewohner) retten, das geht zweifellos besser. Dank spektakulären Waldbränden und packenden Feuerszenen ist Fire durchaus unterhaltsam, auf Grund der zu ausgeprägten Einleitungsphase mit Konzentration auf die langweiligen Charaktere aber insgesamt deutlich zu lang.


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