North Hollywood

North Hollywood

Originaltitel: North Hollywood
Genre: Drama • Sport
Regie: Mikey Alfred
Hauptdarsteller: Ryder McLaughlin • Vince Vaughn
Laufzeit: DVD (91 Min) • BD (95 Min)
Label: EuroVideo
FSK 16

North Hollywood   29.05.2022 von MarS

In der Welt des Skateboarding ist Mikey Alfred kein Fremder, und das nicht nur als Gründer der Skateboard-Marke Illegal Civilization im Alter von gerade einmal 12 Jahren. Mit seinem Spielfilmdebüt North Hollywood folgt nun ein semi-biografisches Coming-of-Age Drama...

 

Inhalt

 

Michael (Ryder McLaughlin) lebt in North Hollywood, Kalifornien. Gerade eben hat er seine Highschool beendet, doch anstatt sich um seine weitere Ausbildung zu kümmern, zieht Michael lieber mit seinen Freunden Jay (Nico Hiraga) und Adolf (Aramis Hudson) durch die Straßen der Stadt, um zu Skaten. Michael träumt davon, ein professioneller Skater zu werden, während sein strenger Vater Oliver (Vince Vaughn) ihn immer wieder unter Druck setzt, sich einen Platz an einem College zu suchen. Als Michael eines Tages die Chance bekommt, sich unter Profi-Skater zu mischen, sieht er endlich seine große Chance gekommen, selbst wenn dies bedeutet, sich von seinen Freunden und dem eigenen Vater zu distanzieren. Doch ist Michaels Traum wirklich all diese Opfer wert...?

 

North Hollywood sieht zunächst einmal wie ein klassisches Coming-of-Age beziehungsweise Sportlerdrama aus, und bedient dementsprechend vom ersten Moment an die gängigsten Klischees beider Genres. Doch hinter der alten "vom Tellerwäscher zum Millionär" - Geschichte steckt tatsächlich mehr, als es den Anschein macht. Mikey Alfred, der hier sein eigenes Leben aufarbeitet, erzählt nicht einfach nur eine banale Erfolgsgeschichte, wie man sie schon unzählige Male gesehen hat. Stattdessen widmet er sich auch den Schattenseiten eines Traums, dessen Erfolgschancen auch am Ende noch in den Sternen stehen, stellt sowohl direkt, wie auch indirekt, immer wieder die Frage, ob der gewählte Weg wirklich der richtige ist. Sollte man wirklich alles aufgeben, das man bereits besitzt, um etwas hinterherzujagen, das man nur vielleicht erreichen könnte? Eine klare Antwort darauf gibt North Hollywood jedenfalls nicht, und überlässt damit die Entscheidung jedem selbst. Eine Erfolgsgeschichte ist es eben erst, wenn man sich mit seinen eigenen Träumen auseinandersetzt, das Für und Wider gegeneinander abwägt, und dabei den Mut beweist, möglicherweise auch einmal einen Schritt in die falsche Richtung zu machen. Wichtig ist nur, sich selbst dabei treu zu bleiben, und seine Herkunft nicht zu vergessen. 

 

Das alles erzählt Mikey Alfred in einem unerwartet gemäßigten Tempo, widmet seinen Charakteren sehr viel Zeit, und lässt die Erzählung ohne große Ausreißer oder unnötiges Spektakel voranschreiten. Gleichzeitig bietet er der Skatekultur in Los Angeles eine Bühne, ohne dabei aufdringlich vorzugehen, und ist selbst in diesem Bereich mutig genug, auch negativen Facetten ihren Platz einzuräumen. Dem ein oder anderen Zuschauer könnte North Hollywood damit wohl zu langweilig und nichtssagend sein, gerade dieser Stil macht die Erzählung am Ende aber so glaubwürdig und authentisch. Ein großes Lob gebührt an dieser Stelle den Darstellern, die ihre Sache durch die Bank hervorragend machen, und dabei stets nachvollziehbar und bodenständig agieren. 

 

Bildergalerie von North Hollywood (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray bietet ein grundsätzlich scharfes, angenehm detailliertes Bild mit natürlicher Farbgestaltung und gutem Kontrastumfang. Manche Szenen wirken jedoch unnötig verrauscht, ebenso schleichen sich - gerade in der Anfangsphase - immer wieder Unschärfen in den oberen Randbereichen ein. Die Tonspur ist sauber und ordentlich ausbalanciert, konzentriert sich aber mit Ausnahme des Soundtracks, der etwas räumlicher wiedergegeben wird, gänzlich auf den Frontbereich der Surroundanlage. Die Sprachwiedergabe ist durchwegs gut verständlich und sauber ortbar.



Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

North Hollywood ist kein besonders spektakulärer oder emotionaler Film, hinterlässt insgesamt aber dennoch einen sehr guten Gesamteindruck. Mikey Alfred nutzt sein Debüt nicht einfach nur, um der Skate-Kultur in Los Angeles ein kleines Denkmal zu setzen, sondern auch, um negative Aspekte der Verwirklichung eines persönlichen Traums aufzuzeigen, die Auswirkungen auf einen selbst, wie auch auf das eigene Umfeld. Der Weg zum Erfolg ist eben nicht immer einem Märchen gleich oder durchwegs rosig, sondern gepflastert mit Herausforderungen, Hindernissen und Entbehrungen. Dennoch, und auch wenn North Hollywood die Frage offen lässt, ob sich am Ende tatsächlich alle Bemühungen gelohnt haben, ist der Film einer, der nicht nur gut zu unterhalten weiß, sondern trotz allem ein gutes Gefühl hinterlässt...


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