Porn to be Free
|
BEWERTUNG |
19.09.2016 von MarSPornografie. Eine Geschichte voller Missverständnisse und moralischer Verwerfung versucht sich in der Dokumentation Porn to be Free zu erklären und wir haben uns für Euch ins Italien der 70er und 80er Jahre begeben, wo alles seinen Anfang nahm…
In den 70er und 80er Jahren erlebte Italien die Geburtsstunde der Pornografie und legte damit den Grundstein für das Geschäft, wie wir es heute kennen. Porn to be Free erzählt die Geschichte des Porno von den Anfängen bis Heute und liefert dabei Hintergrundinformationen und offenherzige Einblicke in eine Branche, die zu Beginn sogar politische Wege ging und eine ganze Nation bewegte. Interviews mit Zeitzeugen und Regisseuren sowie Filmausschnitte und Originalaufnahmen runden den Ausflug ins moralisch angeblich verwerfliche Geschäft ab.
Porn to be Free liefert einen interessanten Einblick in die Geschichte der Pornografie und zeigt die „Schmuddel-Branche“ in einem Licht, in dem man sie vorher vielleicht noch gar nicht kannte. Zeitzeugen, wie beispielsweise der ehemalige Pornostar Ilona „Cicciolina“ Staller, machen klar, dass die freizügige Bewegung in den 70er und 80er Jahren als Kampfansage an die staatliche Zensur und die im Land vorherrschenden Moralvorstellungen gedacht war und sich danach selbständig immer weiter entwickelte, bis Porno letztendlich zu dem wurde, was man heute kennt. Leider konzentriert sich die Dokumentation dabei gänzlich auf die Ereignisse in Italien, ohne seinen Blick auf den Rest von Europa oder gar noch weiter zu lenken und damit einen umfassenderen Einblick zu liefern. Die Filmausschnitte aus diversen pornografischen Werken, welche teilweise sehr explizit ausfallen, sind zwar nett anzusehen, sehr zahlreich vorhanden und lockern die ansonsten sehr trockene Inszenierung etwas auf, passen aber nicht immer zum Inhalt und wirken gerade in diesen Momenten eher als Provokation denn Unterstützung der Dokumentation selbst. Abgesehen von diesen Ausschnitten ist der Inhalt zwar durchaus interessant, wirkt auf dennoch auf Dauer etwas zäh und wiederholt sich des Öfteren in seinen Aussagen. Hier wäre eine etwas kürzere Laufzeit und dadurch kompaktere Aufmachung ansprechender gewesen.
Das Bild der DVD ist was die aktuellen Aufnahmen der Interviews angeht sehr gut und bietet eine schöne Schärfe. Die Originalaufnahmen diverser Ereignisse aus der Vergangenheit sowie das Foto- und Videomaterial sind entsprechend ihres Alters deutlich als Archivaufnahmen zu erkennen und dementsprechend optisch nicht wirklich schön anzusehen. Der Ton bietet klar verständliche Interviews, ist ansonsten aber Dokumentationstypisch unspektakulär und frontgerichtet. Cover & Bilder © ... Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]