Saints Row 3

Saints Row 3

Publisher: THQ
Entwicklerstudio: Volition
Genre: Action
Sub-Genre: 3rd-Person-Action
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 15.11.2011
USK 18

Saints Row 3   02.12.2011 von Panikmike

Zeitgleich mit der Ankündigung vom neuen GTA 5 kommt von THQ das Pendant dazu heraus. Der dritte Teil von Saints Row glänzt mit Humor, mit viel Freiraum und einer offenen Spielwelt. Reicht dies jedoch, GTA vom Thron zu stoßen?  Wir haben uns das Spiel mal angesehen und uns durch die Stadtteile geballert…

An die Arbeit Spieler, es gibt viel zu tun. Die Stadt sollte schon längst uns gehören. Damit dieser Plan auch funktioniert, müssen wir drei Gangs gehörig in den Allerwertesten treten. Jedes Mittel ist recht, egal ob Ihr nun das komplette Waffenarsenal benützt und die Gangs zu Lande, zu Wasser und in der Luft jagt oder ob Ihr noch fiesere Mittel einsetzen müsst, macht es einfach. Denn wir können uns das nicht gefallen lassen, dass wir in unserer Stadt im Moment nur eine namenlose Gang sind. Sollten wir Schwierigkeiten haben, dann zücke ich auch gerne einmal einige meiner Spezialwaffen wie den Penetrator, die Minigun oder den Flammenwerfer. Habt Ihr mich verstanden? Es ist mir auch egal, wer oder was Ihr seid. Wir nehmen alle Hautfarben, jedes Geschlecht, jede Körpergröße und auch jedes Outfit auf. Von mir aus könnt Ihr auch nackt umherlaufen und einen auf Flitzer spielen, Hauptsache Ihr helft uns, die Stadt an uns zu reißen. Also los, ran an den Controller, denn die Stadt wird sich nicht von allein erobern!

Saints Row 3 ist anders und das ist auch gut so. Selten habe ich ein Spiel gesehen, welches so viele Sachen veräppelt und sich selbst nicht ernst nimmt. Letzteres merkt man permanent, egal ob man die Waffen, die Haupt- und Nebenmissionen oder aber die Grafik ansieht. Immer wieder gibt es amüsante Dinge zu entdecken und das nicht nur in den Hauptmissionen, sondern auch auf freien Fuß in der Open World. Spätestens, wenn man im zweiten Akt die Rikscha-Verfolgungsjagd durch die Stadt gesehen hat, der weiß, wie abgedreht und krank dieses Spiel ist. Besonders lustig ist allerdings der Mensch, der in der Rikscha eingespannt ist. Er kommt gerade aus einem SM-Schuppen, trägt Bondage-Kleidung und zieht wie ein Pferd an dem Wagen. Doch nicht alle Missionen sind so abgedreht, ein wenig Sinn sollte das Spiel ja auch haben. Unser Ziel ist die Eroberung der Stadt und die Vernichtung der anderen Gangs. Demnach ballern, laufen, springen, fahren und prügeln wir uns durch die Stadt.

Wir können jederzeit nur dem Hauptstrang folgen, oder aber uns in der offenen Welt umsehen und Nebenmissionen machen. Bei jeder erfolgreichen Aktion gibt es Respekt (Erfahrungspunkte) und Geld. Die Erfahrungspunkte können wir jederzeit in bessere Fähigkeiten umwandeln. Wie in einem Rollenspiel gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, seinen Charakter zu verbessern. Egal ob man nun bei einer Mission mehr Respekt verdient, mehr Munition tragen kann oder aber „nur“ sein Auto verbessert, jedes Upgrade macht Sinn und hilft uns im Spiel weiter. Das Geld ist aber nicht unwichtig, damit können wir Kleidungsstücke, Munition, Autoverbesserungen und Häuser kaufen. Diese wiederum bringen uns stündliche Einnahmen. Nebenbei gehört uns dann wieder ein Teil der Stadt, was ja unser eigentliches Ziel ist.

Die Macht ist mit mir bzw. mit uns. Wer Bock hat, der kann die Kampagne zu mehreren im kooperativen Modus spielen. Per Jump-In-System kann ein Spieler zu jederzeit in ein Spiel ein- und wieder aussteigen. Wenn man keinen Onlinepartner zur Verfügung hat, kann man im Spiel verschiedene Begleiter mitnehmen. Diese helfen einem im Kampf und verteidigen uns bis zu ihrem Tod. Doch selbst dann kann man sie, wenn man es zeitlich schafft, noch wiederbeleben.

Die Hauptmissionen selbst sind eigentlich Firlefanz, mehr Spaß machen die Nebenmissionen. Hier hat man sehr viele zur Auswahl und braucht alleine hier schon schätzungsweise über 15 Stunden, um alle mit 100 % zu schaffen. Hier haben die Entwickler einige neue Ideen reingebracht, was es in anderen Spielen noch nicht gab. In Versicherungsbetrug muss man innerhalb einer vorgegebenen Zeit eine bestimmte Versicherungssumme erschwindeln. Man schmeißt sich also vor Autos und hofft, überfahren zu werden. Je spektakulärer der Umfall ist, umso mehr Geld gibt es. Eigentlich eine prima Idee für einen Nebenverdienst, das muss ich mir mal durch den Kopf gehen lassen. Doch erst mal weiter zu Professor Genkins. Dieses Minispiel ist eine Art Arenakampf. Man rennt á la „Running Man“ in einem Irrgarten umher und muss den Ausgang erreichen. Natürlich läuft auch hier die Zeit, allerdings gibt es verschiedene Boni, um diese zum Beispiel wieder zu erhöhen. Nebenbei muss man Menschen in komischen Verkleidungen (zum Beispiel ein Hotdog-Kostüm) abballern und auch noch Fallen ausweichen. Wer es gerne ganz hart möchte, der kann die Amokfahrt beginnen. Man rast mit einem brennenden Quad durch die Stadt und muss verschiedene Etappen erreichen. Hier ist die Zeit absichtlich zu wenig, daher muss man sich eine Bonuszeit ergattern, in dem man Autos oder Menschen in Brand steckt. Wem es am Boden zu langweilig ist, der kann mit Hubschrauberangriff in die Lüfte gehen. Man muss in einer gewissen Zeit ein Auto am Boden beschützen. Mit Raketen und einer Minigun kann man die Angreifer gut ausschalten, jedoch muss man aufpassen, dass man den eigenen Mann nicht erwischt. Dem nicht genug, muss man in anderen Nebenmissionen seinen Dealer beschützen, einen Bandenkrieg überstehen, einen Tiger in seinem Cabrio mitnehmen, seiner Zerstörungswut freien Lauf lassen, Autogramme geben oder aber die ganze Stadt mit einem Panzer zerstören. – KAWUMMMS!

Doch wer denkt, nach allen Haupt- und Nebenmissionen wäre schon Schluss, der irrt sich. Im Spiel gibt es einige Sammelobjekte (Sex-Puppen, Drogenpakete, Dealer-Ware, etc.), die gefunden werden wollen. Man könnte über dieses Spiel noch unzählige Sätze schreiben, bringen würde Euch das allerdings nicht viel mehr. Saints Row 3 muss man gespielt haben, manche Erlebnisse möchte ich gar nicht niederschreiben. 

Bildergalerie von Saints Row 3 (4 Bilder)

Grafisch gesehen ist das Spiel gut, jedoch hat man auf den Konsolen schon Besseres gesehen. Es sind jedoch viele Details verbaut, die Neonlichter blitzen einem ins Auge und die Lebhaftigkeit der Stadt ist grandios. Hier mal ein Polizist, der gerade einen Raser aufhält, da mal ein Gangmitglied und dort mal schlendernde Passanten. Ich bin der Meinung, viel mehr hätte man detailtechnisch nicht machen können. Klar, dass unter einer solchen Vielfalt die Texturen leiden müssen. Diese sind zum Teil verwaschen und unschön, was dem Spiel aber definitiv einen Minuspunkt bringt.

Soundtechnisch ist das Spiel eine Bombe. Eine deutsche Übersetzung gibt es nicht, dafür kann der Spieler aber deutsche Untertitel mitlesen. Die englische Sprachausgabe ist gut geworden, die verschiedenen Stimmen passen und nervige Wiederholungen gibt es selten. Auch hier kennt der Humor keine Grenzen, zum Beispiel kann man seiner Spielfigur eine Zombie-Stimme geben. Musikalisch wird jedem Genre-Fan was geboten, egal ob man gerne House, Hip-Hop, Rock, Metall oder Klassik hört. Letzteres bietet sich ideal an, wenn man zum Beispiel gerade eine Amokfahrt beginnt – was für ein virtueller Spaß. Die Soundeffekte wurden passend in das Spiel eingebaut, es kracht und wummst an allen Ecken – die Nachbarn freuen sich, wenn der Subwoofer auf Maximal-Leistung läuft.



Cover & Bilder © THQ Nordic


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Normalerweise mag ich solche Open-World-Alleskaputtmach-Spiele gar nicht. Doch da mir ein Redaktionskollege dieses Spiel im Vorfeld empfohlen hatte, ließ ich mich mal überraschen. Er hatte recht, das Spiel ist wirklich eine Bombe und wahrscheinlich DER Überraschungshit im Jahr 2011. Alleine der Humor ist grandios, man sollte vor lauter Freudentränen immer Taschentücher bei sich haben. Die Abwechslung ist der Hammer, die Minispiele bzw. Nebenmissionen sind super und machen selbst nach 20 Stunden spielen immer noch Spaß. Wer auf einen abgefahrenen Humor und auf Open-World-Shooter steht, der muss hier zugreifen. Die Frage, ob nun GTA oder Saints Row besser ist, werde ich aber nicht beantworten. Ich denke das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil bin aber bei den SAINTS hängen geblieben!


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Abgedrehtes Gameplay
  • Breitflächiger Charaktereditor
  • Schöne, grelle Grafik…
  • Abwechslungsreiche Sidequests (Amokfahrt, Panzer, Bandenkrieg,…)
  • Sehr gute Musikauswahl
  • Sehr viel Humor
  • Nimmt sich selbst nicht ernst und das ist gut so
  • Koop-Story-Modus
  • Gute Übersichtskarte
  • Humor teilweise grenzwertig
  • Steuerung der Autos hakelig
  • … die leider nicht zeitgemäß ist
  • Hin und wieder ruckelt es





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