The Goldsmith

The Goldsmith

Originaltitel: L’orafo
Genre: Horror • Thriller
Regie: Vincenzo Ricchiuto
Hauptdarsteller: Stefania Casini • Giuseppe Pambieri
Laufzeit: DVD (81 Min) • BD (84 Min)
Label: Busch Media Group
FSK 16

The Goldsmith   10.10.2023 von MarS

Auch wenn sich Busch Media Group inzwischen zum Geheimtipp für Veröffentlichungen aus dem asiatischen Raum gemausert hat, finden immer wieder auch andere Produktionen ihren Weg ins Portfolio des Publishers. Heute haben wir uns dem italienischen Horrorthriller The Goldsmith gewidmet...

 

Inhalt

 

Arianna (Tania Bambaci), Roberto (Gianluca Vannucci) und Stefano (Mike Cimini) sind seit frühester Kindheit die besten Freunde, und ein eingespieltes Team, wenn es darum geht, kleinere Einbrüche zu verüben. Ihr aktueller Job führt sie in die abgelegene Villa eines alten Goldschmieds (Giuseppe Pamberi), wo sie sich leicht verdientes Geld erhoffen. Doch bereits nach kurzer Zeit finden sich die drei selbst in einer Falle wieder, und sind von da an dem Goldschmied und seiner Frau (Stefania Casini) hilflos ausgeliefert - und die beiden scheinen überraschend viel über ihre unfreiwilligen Gäste zu wissen...

 

Home-Invasion Filme, bei denen sich die Täter- und Opferrollen im Laufe der Geschichte ändern, gibt es inzwischen eine ganze Menge. Natürlich fehlt es solchen Filmen dadurch mittlerweile am Überraschungsmoment, und so musste sich der Italiener Vincenco Ricchiuto für sein Langfilmdebüt doch etwas mehr einfallen lassen. So richtig geglückt ist das am Ende zwar nicht, denn der Wechsel vom Thriller zum Torture-Porn Horror ist nicht nur sehr abrupt, sondern innerhalb der Erzählung auch gar nicht wirklich nötig, wirklich schlecht ist The Goldsmith deswegen aber noch lange nicht. Ganz im Gegenteil, denn Ricchiuto versteht sich offensichtlich sehr gut darauf, eine fesselnde, hochwertig aussehende Inszenierung zu erschaffen, die auch dann noch zu gefallen weiß, wenn der Spannungsbogen längst abgeflacht ist. Spannend ist The Goldsmith nämlich vor allem in der Anfangsphase, wenn es darum geht zu hinterfragen, welches Motiv hinter den Ereignissen steckt, und warum die Dinge so sind, wie sie sind. Ist diese Richtung erst einmal klar, bleiben nur noch wenige Wendungen und Überraschungen übrig, weshalb sich The Goldsmith auf die eigenen Schauwerte reduziert. Einerseits ein wenig Schade, andererseits lässt dies aber eben auch den Raum für einige ordentliche Gewaltspitzen, die sehr ansprechend in Szene gesetzt wurden. Für echte Splatterfans vielleicht ein wenig zu zurückhaltend, für ein weniger abgehärtetes Publikum aber wirklich deftig. Problematisch sind hier am Ende eigentlich nur die Figuren, denn auch wenn The Goldsmith lange Zeit darauf aufbaut, mit Hilfe von in Rückblenden offenbarten Geheimnissen die drei Einbrecher gegeneinander aufzuhetzen, mangelt es den Figuren dann doch an echter Charaktertiefe, was sich auch daran zeigt, dass The Goldsmith keinen einheitlichen Blickwinkel mit sich bringt und keine Figur in den Mittelpunkt stellt. Dadurch sind Charaktere und Handlung stark voneinander abgegrenzt, weshalb weder Identifikationsfiguren vorhanden sind, noch Figuren, die dem Zuschauer wirklich wichtig sind. 

 

Bildergalerie von The Goldsmith (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Visuell leistet sich die Blu-ray keine nennenswerten Schwächen, und präsentiert ein scharfes, kontrastreiches und detailliertes Bild. Die Farbdarstellung ist überwiegend natürlich und kräftig. Eine feine Körnung in dunklen Bildbereichen wirkt sich nicht negativ auf den insgesamt positiven Eindruck aus. Etwas schwächer gestaltet sich die Tonspur, die gerade bei der Stimmverteilung nicht immer harmonisch vorgeht und die Dialoge manchmal nicht stimmig im Raum platziert. Ohnehin ist die deutsche Synchronfassung lediglich in Ordnung, um den Film zu genießen, jedoch nicht sonderlich hervorzuheben. Abgesehen von diesen Mängeln im sprachlichen Bereich weiß der Ton aber durchaus zu gefallen. Die Laufzeitangabe auf der Blu-ray ist übrigens falsch, denn The Goldsmith läuft lediglich 84, und nicht 94 Minuten.



Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Zwar hat sich Vincenco Ricchiuto für sein Langfilmdebüt eine Geschichte ausgesucht, die weder von einem großen Überraschungsmoment noch von einem durchwegs spannenden Verlauf profitiert, insgesamt aber beweist er aber dennoch ein gutes Gespür für eine fesselnde Inszenierung. Ein paar Stolperstellen sind vorhanden, wie beispielsweise die Figurenzeichnung oder der abrupte Wechsel zwischen Thriller und deftigem Torture-Porn, am Ende ist The Goldsmith aber dennoch durchwegs unterhaltsam.


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