Afraid
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BEWERTUNG |
07.12.2024 von MarSKI ist böse. Zumindest wenn es nach Horrorfilmen geht, denn dort kann künstliche Intelligenz anfangs noch so hilfreich und entlastend sein wie sie will, früher oder später gewinnen die negativen Aspekte die Überhand. Nachdem das Thema aber immer noch aktuell ist, haut Blumhouse nach dem finanziell erfolgreichen M3GAN mit Afraid gleich noch einen raus...
Inhalt
Curtis (John Cho) ist Mitarbeiter einer Marketing-Firma, und wurde deshalb von einem potentiellen neuen Kunden dazu ausgewählt, die revolutionäre künstliche Intelligenz "Aia" bei sich Zuhause zu testen. Zunächst erweist sich die digitale Familienassistentin als unerwartet hilfreich und scheint nicht nur Curtis und seiner Frau Meredith (Katherine Waterston) den Alltag zu erleichtern, sondern auch ihre Kinder Iris (Lukita Maxwell), Preston (Wyatt Lindner) und Cal (Isaac Bae) perfekt zu unterstützen. Als Iris allerdings ausgerechnet von ihrem Freund hintergangen und an ihrer Schule bloßgestellt wird, offenbart "Aia" plötzlich ihr wahres Gesicht. Für Curtis ist damit der Punkt erreicht, den Test abzubrechen, doch so leicht lässt sich "Aia" nicht einfach abschalten...
Wirklich einfallsreich ist Afraid selbstverständlich nicht, immerhin bringt Blumhouse hier einfach nur einen weiteren Vertreter der aktuell beliebten Kategorie "Wenn künstliche Intelligenz nicht mehr kontrollierbar ist und sich selbständig macht". Dementsprechend bietet dieser Horror-Science-Fictioner grundsätzlich auch nichts, was man nicht bereits irgendwo anders gesehen hat, und glänzt dabei nicht gerade durch eigene Ideen. Doch Blumhouse hat dieses Rezept schon oft umgesetzt, und es wäre nicht das erste Mal, dass das Ergebnis dennoch äußerst unterhaltsam ausfällt. Im Fall von Afraid sieht es da ähnlich aus, denn trotz deutlicher Schwächen und mangelnder Eigenständigkeit ist das Ganze immerhin recht kurzweilig, frei von Längen und durchaus nett anzusehen. Gerade die erste Phase des Films, in der die KI "Aia" noch das tut, wofür sie eigentlich konstruiert wurde, wird hier so authentisch und glaubwürdig geschildert, dass man beinahe nur darauf wartet, schon bald irgendwo die Ankündigung für eine "Aia" im echten Leben zu erspähen. In diesem Bereich zeigt Afraid klar seine Stärken, ebenso wie die Darsteller zu diesem Zeitpunkt noch beweisen dürfen, dass sie perfekt mit ihren Rollen harmonieren. Egal ob die erfahrenen John Cho und Katherine Waterston oder die Jungdarsteller Lukita Maxwell, Wyatt Lindner und Isaac Bae, sowohl als Familie, als auch als Einzelfiguren, hinterlassen hier alle einen souveränen, glaubwürdigen Eindruck. Schwieriger wird es für Afraid allerdings, wenn "Aia" wie zu erwarten die Kontrolle an sich reißt, und zunehmend übergriffiger wird, wodurch dann auch die "echten" Schauspieler ein wenig in den Hintergrund gedrängt werden. Was zunächst wirklich erschreckend und nachvollziehbar vonstatten geht, entwickelt sich in Richtung Finale nämlich immer absurder und chaotischer, bis das Ganze zum Höhepunkt nicht nur das Erzähltempo viel zu stark erhöht, sondern auch inhaltlich komplett über die Stränge schlägt und alle Glaubwürdigkeit oder Logik hinter sich lässt. Das ist immer noch recht unterhaltsam, aber eben auch keineswegs mehr. Und Grusel, Horror oder Spannung kommen leider auf Grund der bekannten Inhalte sowie der auf ein paar wenige Jumpscares reduzierten Atmosphäre ebenfalls kaum auf.
Details der Blu-ray
Qualitativ gibt es an der Blu-ray eigentlich nichts auszusetzen. Das Bild ist durchwegs angenehm scharf und detailreich, Kontrast und Schwarzwert sind sauber eingestellt und die Farbdarstellung ist kräftig und - abgesehen von einigen farblich stilisierten Sequenzen - auch natürlich. Die Tonspur liegt in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vor und liefert einen ausgewogenen Sound, der dynamisch wiedergegeben wird und sich bei Bedarf ansprechend in den Raum öffnet. Die Sprachausgabe ist verlustfrei und klar und sowohl Effekte wie auch Dialoge sind gut im Raum zu orten. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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