All Is Lost
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BEWERTUNG |
11.06.2014 von DeWerniNach einer Kollision mit einem chinesischen Container treibt ein Mann in seinem Einmaster navigationslos durch Meer, Wind und Wetter. Schließlich verliert er den Wettkampf mit den Naturgewalten und flieht auf seine kleine Rettungsinsel aus Luft und Gummi. Und schon steht der nächste Sturm an, der Überlebenskampf beginnt spätestens jetzt …
Eigentlich beginnt alles ganz harmlos und irgendwie sogar wie im Traum: Ein Mann (Robert Redford, den Namen erfährt der Zuseher im ganzen Film nicht), ein Boot, das Meer und Traumwetter. Richtig gute Voraussetzungen für einen gelungenen Urlaub. Doch eines Nachts erwacht er durch seltsame, knirschende Geräusche. Als er sich auf und um sein Einmaster-Segelboot genauer umschaut, wird das Drama auch schnell für ihn ersichtlich: Er hat einen herrenlos herumtreibenden chinesischen Container gerammt. Ein Loch im Rumpf hat dafür gesorgt, dass das Wasser über seine Navigation und das Funkgerät gelaufen sind. Auch das scheint den Mann noch nicht wirklich aus der Ruhe zu bringen. Mit Glasfasertüchern und Leim gelingt es ihm tatsächlich, das Leck unter Kontrolle zu bringen und das Boot wieder manövrierfähig zu machen.
Doch irgendwie scheint er nicht vom Glück verfolgt: Der Versuch, die elektrischen Geräte auf dem Deck in der Sonne zu trocknen scheint zunächst zu fruchten – bevor sie ganz den Geist aufgeben. Und dann ist da ja auch noch die dunkle und furchteinflößende Wolkenfront, die einen Sturm ankündigt und unaufhörlich in seine Richtung zieht. Doch mit einer Menge Glück, Können und seemännischer Erfahrung gelingt es ihm wie durch ein Wunder, auch dieses Unheil zu überleben, auch wenn nach Abflachen des Sturms kaum noch etwas von seinem Boot zu erkennen ist. Doch der Mann gibt nicht auf. Sein unbändiger Überlebenswille und die Hoffnung, eine in der Nähe gelegene Schifffahrtsroute zu erreichen, trieben ihn unaufhörlich an. Erst als ein weiterer Sturm aufzieht und die Chancen gleich null sind, beginnt man, den Seemann aufzugeben. Und tatsächlich geht sein Einmaster verloren, der Mann selbst kann sich nur noch auf seine Rettungsinsel mit einigen wenigen Lebensmitteln retten. Von nun an ist er fast hilflos den Naturgewalten, Sturm, Meer und der gnadenlosen Sonne ausgesetzt. Nun wird auch ihm klar, dass er praktisch verloren ist. Doch aufgeben ist nicht sein Stil und dann ist da ja auch noch eine Schifffahrtsroute, die nun gar nicht mehr in allzu weiter Entfernung ist …
Kann der Seemann die recht gut frequentierte Schifffahrtsroute noch mit letzter Kraft erreichen? Gibt es wirklich noch Überlebenschancen für ihn? Oder fordern die Naturgewalten auf brutalste Art und Weise ein chancenloses Opfer?
Auf technischer Ebene kann das Werk voll und ganz überzeugen. Die Bilder werden astrein in HD-Qualität präsentiert. So kommen massig Details und plastische Effekte richtig zum Tragen. Nur in einigen der etwas bewegteren Bildern sind einzelne Unschärfen zu erkennen. Zudem sorgen die strahlenden Farben für eine authentische Präsentation, der es sogar gelingt, die Atmosphäre der sengenden Sonne einzufangen. Kontrast und Schwarzwert sind solide. Auch im Bereich der Audioumsetzung kann das Werk punkten. Dass der Film ohne Dialoge und nur mit einem kurzen Gedankenintro in Erzählform auskommt, macht das Sounddesign umso interessanter. Denn man schafft es durchaus, die Atmosphäre auch tontechnisch einzufangen. Seien es der peitschende Wind oder die gegen den Einmaster donnernden Wellen, das passt einfach. Die einzelnen Kanäle und auch der Bass werden dabei effektvoll und wenn notwendig auch mit dem notwendigen Druck angesteuert. So fiebert man einfach mit und das Werk macht somit Spaß. In Summe kann man den Machern also auf technischer Ebene nahezu einwandfreie Arbeit bescheinigen. An dieser Stelle seinen auch noch die teilweise sehenswerten Bonusmaterialien mit einer Gesamtlaufzeit von knapp 100 Minuten erwähnt. Da gibt es alles, was das Herz eines Fans höher schlagen lässt: diverse Interviews, B’Rolls und auch Featurettes, die den Hintergrund der Story beleuchten. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: DeWerni
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