Beale Street
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BEWERTUNG |
04.09.2019 von DiaboliNachdem der afroamerikanische Regisseur Barry Jenkins bereits 2016 mit seinem oscargekrönten Drama Moonlight für Furore sorgte, erweitert er nun seine Filmographie mit Beale Street. Ob das Liebesdrama auf der Überholspur des Erfolgs fährt oder auf dem Pannenstreifen liegen bleibt, erfahrt ihr bei uns...
Inhalt:
Wir befinden uns im New York der 1970er Jahre, Stadtteil Harlem: der junge Bildhauer Alonzo Hunt, genannt Fonny, hat sich Hals über Kopf in seine Kindheitsfreundin Tish verliebt. Während die beiden glücklich sind und ihre Zukunft planen, sind die jeweiligen Familien absolut nicht begeistert. Erschwerend kommt hinzu, dass Fonny der Vergewaltigung einer Puertorikanerin angeklagt wird, und er trotz Alibis im Gefängnis landet. Während nun also Tish versucht, mit allen Mitteln die Unschuld ihes Freundes zu beweisen, schlägt ihr Schwangerschaftstest positiv an, was die Situation zum Eskalieren bringen könnte...
Barry Jenkins hat 2016 ein bekanntes Theaterstück verfilmt und es unter dem Titel Moonlight in die Lichtspielhäuser gebracht. Die Geschichte um einen homosexuellen schwarzen Jungen, der bei seiner cracksüchtigen Mutter in ärmlichen Verhältnissen aufwächst, hat für Aufsehen gesorgt und zurecht unter anderem den Oscar als bester Film abgeräumt. Nun legt er mit der Verfilmung eines Romans das nächste Rassendrama nach, und auch hier zeigt sich, dass Jenkins es versteht, hervorragende File zu drehen. Die unaufgeregte Art und Weise, wie die Geschichte erzählt wird, wird durch den geschickten Einsatz verschiedener Zeitebenen noch unterstützt. Man wird nichtlinear durch den sich entwickelnden Alptraum geführt, ohne jedoch auch die schönen Zeiten von Fonny und Trish zu vergessen. Deren Schicksal kann man besonders gut mitverfolgen, weil die relativ unbekannten Hauptdarsteller es zulassen, ohne "Starpower" aufzutreten und einen deshalb tiefer ins Geschehen ziehen. Aber auch die Nebendarsteller, die man von Namen und Aussehen schon eher mit Hollywood in Verbindung bringen könnte, machen ihre Arbeit gut und fügen sich als angenehmer Teil des Ganzen.
Details der Blu-ray:
Ähnlich wie zum Film selbst, kann man hier eigentlich nur Lob aussprechen. Laut Wikipedia wurde der Film digital mit einer Arri Alexa 65 und einer nativen Auflösung von 6.5K aufgenommen und in 4K DI gespeichert. Das bedeutet, dass das Bild trotz massiver Nachbearbeitung, um wie ein Film aus den Siebzigern zu wirken, dennoch nichts an Detailreichtum oder Schärfe vermissen lässt. Denn auch wenn viele der Kulissen eher in gedämpften Farben angesiedelt sind, so kommen doch Feinheiten und einzeln eingestreute Farbkleckse super zur Geltung. Auch der Ton ist toll, denn auch wenn es sich eher um ein stilles Drama handelt, so werden Elemente wie Musik, Straßenlärm oder andere Umgebungsgeräusche stimmig in den Soundtrack eingearbeitet. Lediglich die Behind the Scenes, das einzige Extra auf der Scheibe, fällt etwas kurz aus, lässt interessierte aber dennoch einen schnellen Blick auf die Dreharbeiten erhaschen. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: Diaboli
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