Body Snatchers

Body Snatchers

Originaltitel: Body Snatchers
Genre: Science-Fiction • Horror
Regie: Abel Ferrara
Hauptdarsteller: Gabrielle Anwar
Laufzeit: BD (87 Min)
Label: Plaion Pictures
FSK 16

Body Snatchers   06.05.2024 von MarS

Jack Finneys im Jahr 1954 veröffentlichter Roman Die Körperfresser kommen wurde in der Vergangenheit bereits mehrfach verfilmt. Eine dieser Verfilmungen entstand im Jahr 1993 unter der Regie von Abel Ferrara, und feiert nun Dank Plaion Pictures ihren Einstand auf Blu-ray... 

 

Inhalt

 

Als Tochter des Biologen Steve Malone (Terry Kinney) hat es Teenagerin Marti (Gabrielle Anwar) nicht gerade einfach, denn auf Grund seiner Arbeit für die US-Umweltbehörde ziehen sie gemeinsam mit Martis Stiefmutter Carol (Meg Tilly) und ihrem Halbbruder Andy (Reilly Murphy) ständig quer durchs ganze Land. Steves neuester Auftrag führt die Familie schließlich auf eine abgelegene Militärbasis in Alabama, wo der Biologe die Auswirkungen der dort eingesetzten Giftstoffe auf das örtliche Ökosystem untersuchen soll. Während Steve schon bald ersten Veränderungen an den Soldaten des Stützpunkts auf die Spur kommt, freundet sich Marti mit Jenn (Christine Elise) an, der Tochter des Kommandanten General Pratt (R. Lee Ermey), doch auch ihr wird schnell klar, dass irgendetwas auf der Basis nicht stimmt. Als dann auch noch Andy behauptet, Carol sei tot, und seine Mutter sei nicht mehr sie selbst, scheint es für eine Flucht längst zu spät zu sein...

 

Nach Don Siegels Die Dämonischen (1956) und Philip Kaufmans Die Körperfresser kommen (1978) war Abel Ferraras Body Snatchers die dritte Adaption des Romans Die Körperfresser kommen aus der Feder Jack Finneys, bevor im Jahr 2007 mit Invasion die bis heute letzte Verfilmung umgesetzt wurde. Wie so oft bei Buchadaptionen nahmen sich alle diese Werke stets einige Freiheiten in Bezug auf die Vorlage, und veränderten deren Inhalt zugunsten ihres geplanten Handlungsverlaufs. Auch Body Snatchers bildet hier natürlich keine Ausnahme, schafft es aber zweifellos, sich von den anderen Verfilmungen abzuheben und eine ganz eigene, durchaus klaustrophobische Atmosphäre zu erschaffen, indem das gesamte Geschehen auf einen Militärstützpunkt und damit einen äußerst begrenzten Raum sowie vergleichsweise wenige Figuren beschränkt wird. Dieses Alleinstellungsmerkmal, in Verbindung mit den für das Jahrzehnt der Entstehung typischen Bodyhorror- und Ekel-Effekten, hat trotz des massiven Flopps an den Kinokassen über die Jahre für eine ansehnliche Fanbase gesorgt, und Body Snatchers zu einem Pflichtfilm für nostalgische Horror-Freunde werden lassen. Interessant ist die gewählte Location allerdings auch für die inhaltliche Umsetzung Ferraras, der das Umfeld einer Militärbasis geschickt für die Intensivierung des Motivs der Außerirdischen zu nutzen weiß: Eine Struktur, die ohnehin aus einer Gemeinschaft und gedankenloser Befehlsausführung besteht, ist nun einmal der perfekte Nährboden, um Individuen schon im Keim zu ersticken, und damit der ideale Geburtsort für die von den Außerirdischen angestrebten Ziele. Weniger gelungen ist hier allerdings die Charakterisierung der Figuren, die ganz im Gegensatz zu den inhaltlichen Feinheiten sowie der durchwegs hervorragenden Atmosphäre und den seltenen, aber äußerst ansehnlichen Effekten leider recht klischeehaft und blass bleiben. Gerade in Bezug darauf, die Unterschiede zwischen den Menschen und den Invasoren noch deutlicher hervorzuheben, wäre hier eine Vertiefung durchaus wünschenswert gewesen. Nichts desto trotz hat Ferrara mit Gabrielle Anwar eine wunderbare Hauptdarstellerin gefunden, der es gelingt, die fehlende Tiefe ihrer Figur durch eine Menge Sympathie und ihr engagiertes Spiel in Vergessenheit geraten zu lassen, und damit das Geschehen zu einem durchaus spannenden Erlebnis zu machen. Doch auch einige sehr stark eingefangene Sequenzen, wie beispielsweise der Versuch der Aliens, die Familie zu übernehmen, oder auch ein überaus interessanter Monolog, in dem auf erschreckend sinnvolle Art und Weise erklärt wird, wieso die Gemeinschaft immer über dem Individuum stehen sollte, machen Body Snatchers auf jeden Fall zu einem sehenswerten SciFi-Horrorstreifen, den man zumindest einmal gesehen haben sollte...

 

Bildergalerie von Body Snatchers (3 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Plaion Pictures veröffentlicht Body Snatchers im 2-Disc Mediabook, zu dem wir jedoch aus Mangel an einem Rezensionsexemplar keine Angaben machen können. Die uns vorliegende Blu-ray erweist sich allerdings vor allem im Bildbereich als echter Gewinn für den inzwischen über 30 Jahre alten Film, denn was hier fürs Auge geboten wird, steht selbst aktuellen Produktionen in kaum etwas nach. Lediglich eine feine, angenehme Körnung zeugt vom Alter, im Übrigen wissen sowohl Schärfe, Details in Closeups wie auch der sehr gute Kontrastumfang und der satte, saubere Schwarzwert zu überzeugen. Akustisch dagegen kann Body Snatchers sein Alter nicht verbergen, denn die lediglich in DTS-HD 2.0 vorliegende Abmischung ist zwar insgesamt gut ausbalanciert, jedoch gänzlich frei von Raumgefühl oder Highlights. Die Dialogwiedergabe wirkt zudem an vielen Stellen recht blechern und dynamikfrei.



Cover & Bilder © Plaion Pictures


Das Fazit von: MarS

MarS

Weniger effekthascherisch als für das Jahr seiner Entstehung üblich, und mit einigen geschickten atmosphärischen Feinheiten und Details gespickt, ist Abel Ferraras Body Snatchers trotz zahlreicher Änderungen gegenüber der Vorlage eine durchaus gelungene Adaption des Romans Die Körperfresser kommen, der seine über die Jahre aufgebaute Fanbase zweifellos verdient hat. Auch wenn es den Figuren an Tiefe fehlt, und die gesamte Inszenierung an mancher Stelle etwas sprunghaft wirkt, ist Body Snatchers immer noch ein sehenswerter Genrevertreter, der sich dank sehr guter Umsetzung auf Blu-ray nun auch optisch sehen lassen kann.


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