Chatroom

Chatroom

Originaltitel: Chatroom
Genre: Thriller
Regie: Hideo Nakata
Hauptdarsteller: Aaron Johnson • Imogen Poots
Laufzeit: Ca. 97 Minuten
Label: Universum Film
FSK 16

Chatroom   20.06.2011 von DeWerni

In einem Chatroom treffen sich mehr zufällig fünf Londoner Jugendliche. William ist derjenige, der den Chatroom leitet. Zunächst verstehen sich alle prima und verabreden sich erneut. Mit der Zeit erfährt man mehr über die Hintergründe der Teilnehmer. Und auf einmal wird auch deutlich, dass Wiliam mit seinem Chatroom nicht nur positive Gedanken hegte…

 

William (Aaron Johnson) ist großer Fan der Social Communities und eröffnet in einer Community den Chatroom Chelsea Teens!, um neue Leute kennenzulernen. Nach ein paar Minuten haben sich eine Handvoll Interessierte eingefunden, die zunächst mit der Beschreibung des Chatrooms nichts anfangen können. Trotzdem kommen die Jugendlichen schnell ins Gespräch, ihr Thema sind die Ängste und der Hass auf die Dinge in der Gesellschaft. Dabei sind vor allem Jim (Matthew Beard) und Eva (Imogen Poots) von der positiven Ausstrahlung von William angetan, er verbreitet eine sehr positive Stimmung. Die Gruppe ist voneinander angetan und verabredet sich des Öfteren wieder in Chelsea Teens!. Mit der Zeit unterhalten sich alle immer intensiver über deren Ängste. Dabei kommt heraus, dass es sich bei allen um komplett verschiedene Menschentypen handelt. Jeder hat seine anderen alltäglichen Probleme: William hat Probleme mit seinem Vater und seinem Bruder und steht kurz vor dem Selbstmord. Eva ist Modell und hasst die ganz privilegierte Art des Business. Jim (Matthew Beard) lebt zurückgezogen und hat den Tod seines Vaters nicht verkraftet. Emily (Hannah Murray) hasst die abgehobene und unterkühlte Art ihrer Eltern. Mo (Daniel Kaluuya) hat sich in die elfjährige Schwester seines besten Kumpels verknallt und hält sich deswegen für Pädophil.

Mit der Zeit verraten die Jugendlichen immer mehr über sich, das Ganze wird intimer. Eva und William beginnen sogar so etwas wie eine virtuelle Beziehung. Doch dann reist William das Sagen immer mehr an sich und beginnt damit, mit seinen anweisenden Bemerkungen das reale Leben der Personen erfolgreich zu manipulieren. Während dies bei Eva dazu führt, sich von ihren hochnäsigen Freundinnen der Branche abzukapseln, schlägt sich die Beichte Mos gegenüber seinem besten Kumpel im großen Streit nieder. Doch für Jim scheint Williams Interesse am größten zu sein, er drängt ihn dazu, alles über den Verlust seines Vaters zu erzählen und gleichzeitig seine Antidepressiva abzusetzen. Schließlich werden die anderen etwas misstrauisch. Doch da scheint William die Psyche Jims ausreichend beeinflusst zu haben, um ihn Richtung Selbstmord zu drängen. Während die virtuelle Suche der anderen nach Jim beginnt, läuft seine reale Zeit wohl ab…

 

Wird es den anderen gelingen Jim noch rechtzeitig zu finden, um ihn vor dem Selbstmord zu bewahren? Welche Absicht steckt hinter Williams Taten? Und was wird aus dem realen Leben der Chelsea Teens!?

 

Das Bild von Chatroom kann überzeugen, ohne ein neues Meisterwerk der Technik zu präsentieren. Auffällig sind vor allem die Farbwerte, die als Stilmittel zur Trennung von realer und virtueller Welt gelungen eingesetzt wurden. Die Schärfe des Bildes geht in Ordnung, die Details fehlen mir aber in manchen Einstellungen ein wenig. Der Kontrast und die Schwarzwerte sind im durchschnittlichen Bereich. Der Ton bewegt sich auf einem ähnlichen ausgewogenen und mittleren Niveau. Die teils sehr wichtigen Dialoge sind gut zu verstehen. Dafür ist der Raumklang nicht immer wirklich auf der Höhe, hier hätte man mit den Kanälen ein wenig mehr spielen können. Ähnliches gilt auch für den Bass, der selten angesteuert wird. Insgesamt geht die technische Umsetzung im HD-Bereich auf alle Fälle in Ordnung, ob diese aber den Mehrkosten der Blu-ray gegenüber der DVD gerecht werden, muss jeder für sich selbst entscheiden.



Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: DeWerni

DeWerni

In Chatroom wird mal ein etwas anderer Aspekt unseres virtuellen Lebens im Netz der Social Communities belichtet – Und das macht der Film auf seine eigene Art und Weise. Nicht umsonst trägt er den Untertitel: Willkommen im Anti-Social-Network. Die Story ist dabei aus meiner Sicht richtig gut, auch wenn die Umsetzung an manchen Stellen noch etwas hakt. Trotzdem fesselt der Film durchaus an den Bildschirm, obwohl man das Ende irgendwie schon frühzeitig erahnen kann und die Ausführung nicht immer authentisch wirkt. Der Cast der Rollen ist gut gelungen, vor allem der Hauptdarsteller in seiner doch etwas gestörten psychischen Art macht seine Sache richtig gut. Mit Chatroom bekommt man die Gefahren der Immunität  vor Augen geführt. Alle die sich für die Thematik interessieren, sollten sich den Kauf des Films auf jeden Fall durch den Kopf gehen lassen, aber auch alle anderen werden mit Sicherheit gute 90 Minuten unterhalten werden.


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