Das Baumhaus

Das Baumhaus

Originaltitel: Treehouse
Genre: Horror
Regie: Michael Bartlett
Hauptdarsteller: J. Michael Trautmann
Laufzeit: DVD (96 Min) • BD (100 Min)
Label: Tiberius Film
FSK 18

Das Baumhaus   15.02.2016 von MarS

Wer beim Titel Das Baumhaus an einen sympathischen, abenteuerlichen Jugendfilm oder gar an das Drama aus dem Jahr 1994 mit Kevin Costner und Elijah Wood denkt, der könnte im vorliegenden Fall nicht falscher liegen. Gott sei Dank bringen der deutsche Untertitel "Betreten verboten" und das gewählte Cover da etwas mehr Klarheit und konnten gleichzeitig unser Interesse wecken. Was wirklich hinter dem Film steckt erfahrt Ihr in der folgenden Kritik.

 

Trotz einer verhängten Ausgangssperre machen sich die Brüder Killian und Crawford, Söhne eines Kriegsveteranen, auf in den naheliegenden Wald, um dort heimlich ein kleines Feuerwerk zu entzünden. Dabei entdecken sie hoch oben in den Gipfeln ein altes Baumhaus, in dem sie auf die als vermisst gemeldete Elizabeth stoßen. Das schwer verletzte Mädchen erzählt den beiden davon, dass ihr kleiner Bruder von "Ihnen" entführt wurde, und so beschließen sie ihr zu helfen. Während sich Crawford auf den Weg macht, um Hilfe zu holen, bleibt Killian bei Elizabeth. Als dieser jedoch nicht zurückkehrt und das Baumhaus von Unbekannten attackiert und belagert wird, müssen Killian und Elizabeth auf sich allein gestellt einen Ausweg aus der hoffnungslos erscheinenden Situation finden... 

 

Wer oder was steckt hinter den unbekannten Angreifern? Können Killian und Elizabeth sich selbst und ihre Brüder retten?

 

Das Baumhaus beweist, dass für einen atmosphärischen Horrorthriller nicht immer ein großes Budget und extrem brutale Effektorgien von Nöten sind. Mit relativ einfachen Mitteln sorgt der Film dafür, dass es dem Zuschauer vor allem in den großartig gefilmten und düsteren Baumhausszenen immer wieder kalt den Rücken herunterläuft und die Stimmung beklemmend und ungemütlich ist. Die Charaktere werden Genre-untypisch sehr ausführlich dargestellt und durch zahlreiche Rückblenden zusätzlich vertieft, was für eine interessante Komponente im Film sorgt, gleichzeitig aber auch kleinere Längen durch Dialogpassagen zur Folge hat. Leider verlieren sich Horror und Anspannung nach dem Verlassen des Baumhauses nach und nach ein wenig, bevor der Film letztendlich zu einem Survival-Thriller mit Revenge-Anteilen mutiert. Aber auch dieser finale Teil des Films, der die im Horrorteil gewachsenen Erwartungen des Zuschauers eigentlich komplett über den Haufen wirft, weiß nach anfänglicher Skepsis zu überzeugen und liefert letztendlich einen konsequent unangenehmen Schluss, der dem Film seinen eigenen markanten Stempel aufdrückt. Gorehounds müssen sich bei Das Baumhaus jedoch im Klaren darüber sein, dass es zwar blutige Szenen gibt, diese aber vergleichsweise dezent ausgefallen sind und nicht dazu gedacht sind, den Film zu tragen. Dafür ist die Geschichte selbst nämlich spannend bzw. stimmig genug. Sowohl von schauspielerischer Seite als auch im Bereich der deutschen Synchronisation hinterlässt Das Baumhaus übrigens absolut keinen Grund zu klagen.

 

Bildergalerie von Das Baumhaus (6 Bilder)

Das Bild der Blu-ray liefert sehr solide Werte. Das Bild ist sehr scharf und detailreich, lediglich der Schwarzwert bleibt etwas grau. In dunkleren Szenen ist leichtes jedoch nie störendes Filmkorn auszumachen. Der Ton ist sehr gut und bringt bei stets verständlichen, klaren Dialogen vor allem im Bereich des atmosphärischen Scores und tollen Soundtracks sein ganzes Potential zum Vorschein. Differenzierte Surround-Effekte gibt es hingegen nur selten zu bewundern.



Cover & Bilder © Tiberius Film


Das Fazit von: MarS

MarS

Das Baumhaus spielt immer wieder gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers, nur um diese dann wieder über den Haufen zu werfen. Zahlreiche Twists, nicht nur in der Story sondern letztendlich auch im Genre des Films, halten dabei die Geschichte interessant und spannend. Das Baumhaus ist ein kleiner, fieser Horrorthriller, der dem Zuschauer vor allem im atmosphärischen Mittelteil, wo das Geschehen sich auf Andeutungen, Dunkelheit und den Wald konzentriert, immer wieder Gänsehaut und Unwohlsein beschert. Mich hat der Film jedenfalls mehr als positiv überrascht, auch wenn das Finale eher standardisierte Revenge-Ware zeigt und mit dem tollen Mittelteil nicht mehr ganz mithalten kann. 


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