Der Wolf und der Löwe
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BEWERTUNG |
17.06.2022 von MarSInspiriert durch die Tiertrainer im Zuge seiner Dreharbeiten zu Mia und der weiße Löwe präsentiert uns Regisseur Gilles de Maistre mit Der Wolf und der Löwe nun ein weiteres tierisches Abenteuer. Kann auch diese ungewöhnliche Freundschaft überzeugen...?
Inhalt
Die 20-jährige Alma (Molly Kunz) steht kurz davor, sich ihren Lebenstraum zu erfüllen, und als Pianistin beim Los Angeles Philharmonic Orchestra aufgenommen zu werden. Doch noch vor ihrem wichtigen Vorspielen stirbt Almas Großvater, der nach dem Tod ihrer Eltern ihr einziger Verwandter war, und so macht sie sich auf den Weg in die Abgeschiedenheit Kanadas, um dessen Nachlass zu regeln. Dort findet sie durch einen Zufall nicht nur eine Wölfin und ihr Junges, sondern auch noch ein Löwenbaby, das nach einem Flugzeugabsturz in den Wäldern gelandet ist. Um die Tiere zu schützen, nimmt Alma diese kurzerhand bei sich auf, und schon bald sind der Wolf "Mozart" und sein ungleicher Bruder "Dreamer" unzertrennlich. Eine Verbindung, die schon bald auf eine harte Probe gestellt wird, als die beiden nicht nur durch den Tierforscher Eli (Charlie Carrick) von ihrer gemeinsamen Mutter getrennt, sondern auch der Obhut Almas entrissen werden...
Bereits mit Mia und der weiße Löwe lieferte Regisseur Gilles de Maistre beeindruckende Natur- und Tieraufnahmen, die mit echten Löwen und ohne den Einsatz von CGI oder Spezialeffekten gedreht wurden. Auch für Der Wolf und der Löwe wurde nun mit echten Tieren gearbeitet, wobei die tierischen Hauptdarsteller tatsächlich ab einem Alter von nur fünf Wochen zusammen aufgezogen wurden. Präsentierte Mia und der weiße Löwe allerdings noch eine klare Botschaft, ist Der Wolf und der Löwe hier nicht ganz so klar in seiner Aussage, und zweifelt an so mancher Stelle selbst am Tier- und Naturschutz der eigenen Geschichte. So beeindruckend die tierische Freundschaft zwischen einem Wolf und einem Löwen auch sein mag, natürlich ist diese gewiss nicht. Das gibt sogar der Film zu, wenn im finalen Höhepunkt erwähnt wird, dass diese Freundschaft überhaupt erst durch den unnatürlichen Eingriff des Menschen in das Leben der Tiere möglich geworden ist. Dem zunächst putzigen, später beeindruckenden Treiben tut dies allerdings - gerade für die jüngeren Zuschauer - keinen Abbruch, denn die in wundervolle, idyllische Landschaftsaufnahmen eingebundenen Szenen der Tiere sind zweifellos die absoluten Highlights des Films, und zaubern ein ums andere Mal ein wohliges Lächeln ins Gesicht. Problematisch wird es allerdings, wenn die Erzählung über die dokumentarischen Tieraufnahmen hinausgeht, und versucht, menschliche Nebenhandlungen zu präsentieren. Diese wirken nicht nur die meiste Zeit sehr unglaubwürdig und völlig überzogen, sondern sind für die eigentliche Geschichte teilweise auch noch absolut unnötig. Dementsprechend austauschbar agieren die Darsteller, dementsprechend klischeebehaftet ist jeglicher Charakter. Selbst Hauptdarstellerin Molly Kunz überzeugt eigentlich nur in ihrer Interaktion mit den Tieren, wirkt innerhalb der übrigen Nebenhandlungen sowie der zum Ende hin obligatorischen Dramatisierung der Ereignisse jedoch völlig fehl am Platz. Eine emotionale Bindung oder Identifikation ist dadurch problematisch, und so liegt es am Ende einzig und allein in den Pfoten eines Wolfes und eines Löwen, das Geschehen auf den Schultern zu tragen. Gut, dass Der Wolf und der Löwe immerhin diese Herausforderung mühelos meistert...
Details der Blu-ray
Die Blu-ray bietet ein sehr natürliches, durchwegs scharfes und sauberes Bild. Der Kontrastumfang ist sehr gut, ebenso wie der hervorragende Schwarzwert. Die Tonspur liegt zwar in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vor, bindet die umliegenden Boxenbereiche aber nur sehr dezent und kaum wahrnehmbar ins Geschehen ein. Trotz der dadurch entstehenden Konzentration auf den Frontbereich der Surroundanlage erzeugen fein dosierte Umgebungsgeräusche, sowie der durchwegs stimmig platzierte Score, eine angenehme Atmosphäre, während die Dialoge stets gut verständlich wiedergegeben werden. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH / © Emmanuel Guionet | © Mai Juin Productions - Galatée Films - Wematin Productions - Studiocanal - M6 Films Das Fazit von: MarS
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