Der kleine Prinz (DDR TV-Archiv)
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14.12.2017 von Born2bewildIn Zeiten, in denen eigentlich nur die Frage ist, ob man UHD, Full-HD, HD-Ready oder „nur“ SD hat, zählt das Farbfernsehen an sich schon zur Selbstverständlichkeit. Vor vierzig Jahren war das mit dem Start des Farbfernsehens in der ehemaligen DDR nicht so. Mit dem Start in ein neues Fernsehgefühl sollte auch die Erstausstrahlung von Der kleine Prinz stattfinden, die sich aber auf Grund von Rechteproblemen noch verschieben sollte. Ob der Film zum bekannten Märchen unsere Redakteure überzeugen konnte, erfahrt Ihr in unserem Review…
Ein Pilot (Eberhard Esche) stürzt mitten über Afrika mit seinem Flugzeug ab. Mitten in der Wüste versucht er seine Maschine wieder lauffähig zu kriegen. Dabei denkt er an seine Kindheit zurück. Als er sechs Jahre alt war, war er ein sehr guter Zeichner. Er fertigte eine Zeichnung an, die keiner der „großen Leute“ deuten kann. Niemand kann die Angst vor einem Hut verstehen, dieser sollte aber eine Schlange darstellen, die einen Elefanten gefressen hat. Als der Pilot so allein in Gedanken schwebt, taucht ein blonder Junge (Christel Bodenstein) auf. Er erkennt in der Zeichnung des Piloten sofort die Schlange mit dem Elefanten und bittet den Piloten ihm ein Schaf zu zeichnen. Doch er ist mit keiner der Zeichnungen zufrieden, bis ihm der Pilot eine Kiste malt und behauptet, dass sich in ihrem Inneren das Schaf befindet. Der vom Piloten als kleiner Prinz benannte Junge berichtet dem interessierten Flieger von seiner Reise durch das All, von seinem kleinen Planeten, auf dem er eine Rose hatte und die er mit dem Schaf vor den kräftigen Affenbrotbäumen schützen möchte. Aber auch von seinem Heimweh und dass er endlich wieder zurückkehren möchte…
Wird es dem kleinen Prinzen gelingen wieder zu seinem Planeten mit der schönen Rose zurückzukehren? Wird der Pilot sein Flugzeug reparieren und ebenfalls wieder in seine Heimat fliegen können?
Der Film, der 1965/1966 entstand basiert auf der Geschichte von Saint-Exupéry. Dabei berichtet der kleine Prinz aber nur von vier der im Buch vorkommenden sechs Planeten. Im Film begegnet er zuerst dem König, der seiner Meinung nach über das ganze Universum herrscht. Dabei gibt er an sein Umfeld nur Befehle, die auch ohne sein Zutun umgesetzt würden. Im Anschluss begegnet der kleine Prinz einem Eitlen, der nur darauf aus ist, von anderen bewundert zu werden, und einem Kaufmann, der behauptet, wenn er die Anzahl der Planeten auf einen Zettel schreibt und diesen in einen Tresor sperrt, er der Besitzer dieser ist. Alle diese Personen findet der kleine Prinz lustig, bis er vor der Erde einem Laternenanzünder begegnet. Dieser bestimmt mit seinem Rhythmus wann Tag und wann Nacht ist und das im Minutentakt. Das beeindruckt den kleinen Prinzen, liebt er doch so sehr die Sonnenuntergänge. Anschließend landet er auf der Erde, wo er neben dem Piloten noch die Schlange, den Fuchs und einen Rosengarten kennenlernt.
Auch wenn der Film sehr alt ist und man ihm das Alter auch ansieht, so ist er auch in der heutigen Zeit noch sehr bewegend. Uns war zuvor nur die Animationsserie bekannt, die das Ganze in ein kindgerechtes Format bringt. Die DEFA-Fassung ist eher weniger für Kinder als für Erwachsene gedacht, gerade mit den Bildern aus dem zweiten Weltkrieg zu Beginn des Films, die kurz die Entstehungsgeschichte des Märchens beleuchten. Technisch gesehen darf man also nicht zu viel erwarten, doch lässt man sich darauf ein, so wird man es sicher nicht bereuen. Obendrauf gibt es noch ein Extra in Form eines Interviews, das einen kurzen Einblick auf die Entstehung des Films und die damaligen Umstände gewährt. Cover & Bilder © Studio Hamburg Enterprises GmbH / © DEFA-Stiftung/Rudolf Meister Das Fazit von: Born2bewild
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