Even Lambs have Teeth
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BEWERTUNG |
23.11.2016 von Beef SupremeRape ’n’ Revenge-Thriller haben wohl wieder Hochkonjunktur. Erst vor kurzem ist mir mit Landmine goes Click der letzte Vertreter dieser ausgestorben geglaubten Art untergekommen. Das Publikum scheint wohl wieder auf leidende Frauen zu stehen. Even Lambs have Teeth liefert genau das, 2 Mädels, jung, heiß, geil und naiv, die sich allein in einer fremden Stadt aufhalten. Was soll da schon schief gehen…
Katie und Sloane wollen unbedingt nach New York, ein Wochenende lang derbe die Kohle auf den Kopf hauen. Dafür müssen die beiden Mädels aber einen Monat lang auf einer Bio-Farm malochen, um das nötige Kleingeld ranzuschaffen. Am Zielort angekommen treffen die zwei Hübschen schon auf die ersten Landeier, die Katie und Sloane ansprechen und ihnen anbieten, sie zu dieser ominösen Farm zu kutschen. Wie sollte es auch anders sein, kommen unsere hübschen Blondies nie an der Farm an, sondern werden höflichst betäubt und im Wald in 2 Schiffscontainer gesteckt. Ab sofort haben sie als Frischfleisch für zahlende Kundschaft herzuhalten. Die Nummer ist für die Hillbillys auch ganz lukrativ, doch die haben die Rechnung nicht mit dem paranoiden FBI-Onkel gemacht, der seiner Nichte eingetrichtert hat, ein täglich wechselndes Codewort zu verwenden. Langer Rede, gar kein Sinn, das dient als Aufhänger dafür, dass aus den geknechteten Mädels über ein paar konstruierte Wendungen 2 Racheengel mit Baseballschlägern, rostigen Nägeln und einem Rasentrimmer wird.
Diesen Film zu spoilern ist ein Ding der Unmöglichkeit. Die quasi nicht existente Handlung dient nur als loses Grundgerüst, um dem typischen Schema dieser Art Filme eine Bühne zu liefern. Wir werden Zeuge von einem Haufen mal mehr, mal weniger überzeugendem Geheul, ein paar notgeilen Freaks und leicht bekleideten Mädels. Die Vergewaltigungsszenen bleiben dem Zuschauer erspart, das wird über Schnitte und Gesichtsaufnahmen der gerade Nicht-Vergewaltigten gelöst. Insgesamt wird diese Tragödie aber nicht besonders überzeugend in Szene gesetzt und die Schockmomente bleiben aus. Dieser Teil plätschert so dahin, wie die Tränen der Darstellerinnen, bis dann endlich der Twist kommt und die beiden entkommen können. Ab hier sollte die Genugtuung einsetzen, da jetzt die Zeit für Rache gekommen ist, aber auch hier verpasst es der Film, zu überzeugen. Das liegt daran, dass die zwei Mädels, die eigentlich bis just zu diesem Moment eine schreckliche Tortur erleidet haben sollten, durch den Baumarkt spazieren, wie andere durch Bekleidungsgeschäfte. Nur etwas blutverschmierter. Vergessen sind die Pein und die Demütigung, jetzt wird geshoppt. Unisono wird ein ausgefeilter Rachefeldzug durchgeführt, der zwar gerechtfertigt ist, aber nicht überzeugend dargestellt wird. Und war der Film bis hierher schon unglaubwürdig, wartet mal das Ende ab…
Man sieht dem Film an, dass nicht besonders viel Budget vorhanden gewesen sein kann. Am Bild und am Sound lässt sich das noch nicht festmachen, beides geht in Ordnung und kann durchaus überzeugen. Sogar die Synchronisation ist einigermaßen gelungen und verursacht kein Ohrenbluten. Wenn’s aber an die Effekte geht, wird der Geldbeutel sehr schnell ziemlich dünn. Denn davon bekommt man so gut wie keine zu Gesicht. Im entscheidenden Moment wird abgeblendet, der Winkel verändert oder es erfolgt ein Schnitt. Manchmal kann man das durchaus blutige Resultat betrachten, mehr aber auch nicht. Cover & Bilder © Neue Pierrot le Fou Das Fazit von: Beef Supreme
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