Exorzismus 2.0
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BEWERTUNG |
18.08.2020 von MarSObwohl immer wieder versucht wird, Exorzismus-Filmen frischen Wind zu verpassen, laufen die meisten dennoch immer wieder auf das Gleiche hinaus. Wir sagen Euch, wie sich Exorzismus 2.0 schlägt, in dem zwei Freunde aus der Austreibung von Dämonen ein lukratives Geschäftsmodell entwickelt haben...
Inhalt
Jede Woche gehen die Freunde Drew (Kyle Gallner) und Max (Ryan Guzman) mit ihrer Webshow "The Cleansing Hour" online, um vor einem stetig wachsenden Publikum in einem Livestream die Austreibung von Dämonen zu zelebrieren. Was die Zuschauer allerdings nicht wissen ist, dass es sich hierbei nur um ausgeklügelte Inszenierungen dreht, die von Drew koordiniert und von Max als falschem Pfarrer durchgeführt werden. Das ändert sich jedoch, als eines Tages Drews Verlobte Lane für eine Schauspielerin einspringen soll, die nicht rechtzeitig am Set eingetroffen ist. Denn Lane wird plötzlich tatsächlich von einem leibhaftigen Dämon besessen, und der verwandelt die Show in einen realen Horrortrip...
Ja, auch Exorzismus 2.0 bewegt sich grundsätzlich in den bekannten Bahnen eines Genrefilms. Allerdings verlässt Regisseur Damien LeVeck mit der Langfilmfassung seines eigenen Kurzfilms diese Bahnen immer wieder auf geschickte Art und Weise, indem er beispielsweise auf viele ausgelutschte Elemente von Austreibungsfilmen verzichtet und unterdessen seine interessante Grundidee hervorragend zu nutzen weiß. Wenn ein Betrüger, der sich nur für einen Priester ausgibt und keinerlei Respekt vor Religion oder Glauben hat, plötzlich gezwungen ist, seine Rolle nicht nur zu spielen, dann sorgt das unweigerlich für rabenschwarzen Humor und ein Schmunzeln beim Zuschauer. Unterdessen übt LeVeck ganz nebenbei auch noch fleißig Kritik an Social Media und dem Hang zu Oberflächlichkeit und Selbstdarstellung der heutigen Gesellschaft, unter anderem dargestellt durch die Reaktionen und Kommentare der Zuschauer auf der ganzen Welt auf die Liveübertragung der Ereignisse. Ein weiterer großer Lichtblick in Exorzismus 2.0 ist der auszutreibende Dämon selbst, der sich nicht darauf beschränkt, Chaos zu verbreiten und dabei möglichst viel Schreie und Körperflüssigkeiten von sich zu geben, sondern die Anwesenden dazu zwingt, sich ihrer eigenen Vergangenheit zu stellen und alle gravierenden Lügen ans Tageslicht zu bringen, auch wenn die Wahrheit noch so schmerzhaft ist. Natürlich geht der Dämon bei der Beschaffung von Beichten nicht gerade zimperlich vor, was zu einer Menge fieser Ansprachen und teilweise durchaus brutalen Übergriffen führt. Die sind nicht nur handwerklich gut gemacht, sondern stellenweise auch äußerst hart ausgefallen. Neben der hochwertigen Inszenierung können dabei auch die Darsteller überzeugen, was für einen eher kleineren Genrebeitrag eine weitere positive Ausnahme darstellt. Hervorheben muss man Alix Angelis, die als Besessene eine hervorragende Performance abliefert - oder besser gesagt zwei Performances...
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray offenbart auf Grund des beinahe völligen Fehlens von hellen Szenen nur selten ein wirklich scharfes, detailliertes Bild, denn die meiste Zeit über dominiert der satte Schwarzwert das Geschehen. Die deutlich stilisierte Farbgestaltung sowie feines, nie störendes Filmkorn passen sehr gut zum Geschehen, lassen aber ebenfalls Höchstwerten bei der Optik keine Chance. Entsprechend überzeugend ist dagegen die Tonspur, die eine sehr gute Dynamik und Räumlichkeit liefert. Die Sprachausgabe ist meist klar und gut zu verstehen, Effekte sind dank sauberer Kanaltrennung gut zu orten und Jumpscares werden akustisch kraftvoll in Szene gesetzt. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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