Gozen - Duell der Samurai
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BEWERTUNG |
06.08.2021 von Dan DeMento
Gozen - Duell der Samurai! Epische Schlachten, perfekt choreografierte Schwertkämpfe, tolle Kostüme - Oder? Wir haben einen Blick auf das Historiendrama geworfen und sagen euch, ob ihr das auch tun solltet.
Inhalt:
Nach langer Zeit des Krieges herrscht in Japan zur Zeit des zweiten Shoguns endlich Frieden. Doch dieser Friede ist brüchig, denn Fürst Kaimasa Mochizuki (Kazuyoshi Haoka) wird verdächtigt, nach größerer Macht zu streben. So wird der Samurai Rinnosuke Aoyama (Takatake Inukai) als Spion in dessen Fuzuki-Clan eingeschleust. Doch statt zu ermitteln, verliebt dieser sich in Yae (Yuki Mio), auf die aber auch Jinhachiro (Kouhei Takeda), der größte Kämpfer des Clans, ein Auge geworfen hat. Praktischerweise veranstaltet der Fürst gerade ein Turnier veranstaltet. Rinnosuke sieht darin die Gelegenheit, Yae von sich zu überzeugen. Der Fürst dagegen will das Turnier nutzen, sich des vermuteten Spiones zu entledigen...
Japan hat viel für die Filmlandschaft getan. Mal ganz abgesehen von der Erfindung von Godzilla verdanken wir dem Land Meilensteine wie Die sieben Samurai, Ring, Prinzessin Mononoke und viele andere. Und auch der Regisseur von Gozen - Duell der Samurai, Hidenori Ishida hat sich schon einen Namen gemacht, wenn auch eher im TV-Bereich, mit der Serie Kamen Rider. Wohl um sich vom Superhelden-Genre zu lösen, inszenierte er hier ein epochales Historiendrama.
Das heißt, er hat es versucht. Denn hier ging wirklich alles in die Hosen, was nur möglich ist. Schon die Eröffnungsszene lässt den Zuschauer ratlos zurück. Optisch bewegt Gozen - Duell der Samurai sich höchstens auf RTL-Soap-Niveau, alles sieht billig aus, ist schlecht ausgeleuchtet und wirkt wie mit dem Handy gefilmt. Dazu passt auch sehr gut die Besetzung. Für unsere westlichen Augen wirken Asiaten ja gerne mal etwas jünger, als sie tatsächlich sind, aber hier sieht der Cast aus wie eine Realschul-Theatergruppe mit angeklebten Bärten. Das Makeup ist - vorsichtig formuliert - gewagt, die Kostüme sehen aus wie vom Karnevals-Grabbeltisch und die Kulissen wirken, als würden sie beim leisesten Windhauch zusammenfallen.
Wer einmal spaßeshalber zum japanischen O-Ton wechselt, komplettiert das Bild, denn hier dürfte einer der wenigen Fälle vorliegen, in denen die deutsche Synchronfassung - die wahrlich auch kein Meisterwerk ist - deutlich besser klingt als das Original. Man fragt sich, wie hoch das Budget für Gozen - Duell der Samurai war, viel kann es nicht gewesen sein. So kommt leider in keiner Sekunde Stimmung auf, weil einfach so viel falsch ist, dass man sich nie in der Geschichte verlieren kann.
Das wäre allerdings auch mit einer hochwertigeren Ausstattung und Besetzung kaum möglich gewesen, denn Gozen - Duell der Samurai ist zum Gähnen langweilig. Die Handlung lässt sich auf einem Bierdeckel zusammenfassen, wurde aber auf 93 Minuten aufgeblasen, die einem eher vorkommen wie drei Stunden. Hanebüchene Verhaltensweisen, völlig belanglose und gestelzte Dialoge, uninspirierte Bildgestaltung... Hier bis zum Ende durchzuhalten ist ungefähr so hart, wie selbst im Duell zu stehen.
Doch selbst bei dem kuriosesten japanischen Film kann man sich in der Regel auf eines verlassen: Tolle Kämpfe! Aber selbst hier absolute Fehlanzeige. Schlechte choreografiert, hektisch und unverständlich geschnitten, mit plötzlichen Schauplatzwechseln mitten im Kampf - Gozen - Duell der Samurai verwirrt mehr, als zu unterhalten. Das wird dann perfekt abgerundet durch das völlig abstruse Ende, in dem Hidenori Ishida einmal mehr seine Serienherkunft nicht verbergen kann.
Abschließend konnte ich es leider selten so klar sagen: Finger weg. Und falls Sie die Scheibe schon Zuhause haben, lassen Sie sie einfach zu. Das Cover ist mit Abstand das Beste an diesem Film.
Details der Blu-ray:
Abgesehen von den schon erwähnten Schächen ist das Bild klar, sauber und scharf und der Ton - zumindest in der deutschen Fassung - recht ordentlich abgemischt. Als Bonusmaterial gibt es Trailer und Bildergalerie.
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: Dan DeMento
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