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Grüne Augen in der Nacht
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BEWERTUNG 7 Gemütlich |
10.06.2020 von Dan DeMento
Die Welt spaltet sich bekanntermaßen in zwei Lager: Die Katzen- und die Hundeliebhaber. Eine besondere Gruppe machen die Ailurophobiker aus, die Angst vor Katzen haben. Gerade diese sollten um Grüne Augen in der Nacht von 1969 einen großen Bogen machen. Ob dieser Rat auch für alle anderen Filmliebhaber gilt, haben wir für euch herausgefunden.
 Inhalt:
Tante Danny (Eleanor Parker) hat nicht mehr lange zu leben, die Tage verbringt sie im Rollstuhl und die Nächte im Sauerstoffzelt. Ihr gewaltiges Vermögen gedenkt sie ihren etwa 30 Katzen zu hinterlassen. Unvorsichtigerweise erzählt sie ihrer Friseurin Kassia (Gayle Hunnicutt) davon, die sofort einen hinterhältigen Plan schmiedet: Sie macht Dannys ehemaligen Lieblingsneffen Wylie (Michael Sarrazin) ausfindig. Der soll die zerbrochene Beziehung zu seiner Tante wieder auffrischen und dafür sorgen, dass diese ihr Testament zu seinen Gunsten ändert. Danach wollen Wylie und Kassia dem Ableben von Tante Danny noch etwas nachhelfen und die Beute teilen. Das Problem an dem Plan: Wylie hat nach einem Kindheitserlebnis panische Angst vor Katzen. Doch die Lösung ist schnell gefunden, die Katzen werden von Wylies Bruder Luke (Tim Henry) entsorgt und Wyle zieht bei seiner Tante ein. Der Plan scheint in trockenen Tüchern, doch dann scheint es, dass die Katzen ihr Erbe nicht so einfach aufgeben wollen. In der Nacht kehren sie zurück...
Katzen haben einen entscheidenden Nachteil gegenüber Spinnen, Schlangen und Krokodilen: Sie sind an sich nicht besonders gruslig. Trotzdem machte die Tierhorror-Welle auch vor diesen flauschigen Tierchen nicht halt. Eines der bekanntesten Beispiele dürfte Friedhof der Kuscheltiere sein, aber schon stolze 20 Jahre früher erschien der deutlich unbekanntere Grüne Augen in der Nacht. Auch hier wirken die Katzen - ganz im Gegensatz zum blutrüstigen Cover - aber eher friedlich bis desinteressiert.
Wer also einen handfesten Horrorfilm mit mörderischen Katzen erwartet, wird enttäuscht werden. Bei Grüne Augen in der Nacht handelt es sich vielmehr um einen recht klassischen Krimiplot ganz ohne übersinnliche Phänomene. Das tut dem Film aber absolut keinen Abbruch, ganz im Gegenteil. Die Handlung bleibt in der ersten Hälfte noch recht überschaubar und vorhersehbar, ist aber trotzdem unterhaltsam und - bis auf wenige Ausreißer - auch sehr überzeugend gespielt und inszeniert. Gerade zum Ende hin gibt es dann ein paar schöne Wendungen, von denen zumindest eine recht überraschend kommt.
Natürlich darf man nicht vergessen, dass der Film über 50 Jahre alt ist, gewisse schauspielerische und inszenatorische Feinheiten entsprechen also nicht mehr ganz den heutigen Sehgewohnheiten. Trotzdem ist Grüne Augen in der Nacht ein solider Thriller, der ruhig etwas mehr Aufmerksamkeit verdient hätte.
Während Regisseur David Lowell Rich eher im Segment kleinerer TV-Filme unterwegs war, verbirgt sich ein deutlich größerer Name in der zweiten Reihe: Für das Drehbuch ist Joseph Stefano verantwortlich, der schon 1960 das Drehbuch für Hitchcocks Psycho verfasste. Diesen Erfolg konnte er mit Grüne Augen in der Nacht zwar nicht wiederholen, trotzdem ist die Story ganz klar die große Stärke dieses Films.
Details der Blu-ray:
Gemessen am Alter des Films sind Bild und Ton sehr ansehnlich. Zwar gibt es nur Stereoton und das Film rauscht stellenweise ein wenig, das alles fällt aber eher unter "Retro-Faktor" und ist nicht störend. Auch die deutsche Sprachfassung ist sehr hochwertig. Da der Film bei der deutschen Veröffentlichung von 1987 geschnitten wurde, wurden die fehlenden Sätze aus der englischen Originalfassung eingefügt, worüber zu Beginn auch gleich eine Texttafel informiert. Dies macht im gesamten Film aber nur zwei Sätze aus. Als Bonusmaterial liefert die Blu-ray den originalen Trailer sowie eine Bildergalerie.
Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: Dan DeMento
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