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Häppchenweise

Originaltitel: Häppchenweise
Genre: Erotik • Experiment • Dokumentation
Regie: Maike Brochhaus
Hauptdarsteller: Simon
Laufzeit: DVD (72 Min)
Label: WVG
FSK 16

Häppchenweise   25.11.2016 von Born2bewild

Mit Häppchenweise begeben wir uns heute auf die Spuren von Sex, Drugs und Roc…nein, kein Rock n‘ Roll. Ob uns die dem Postporn angedichtete Improvisation überzeugen konnte, erfahrt Ihr unserem Review…

 

Sechs willige Personen in einem Raum, kein Drehbuch, jede Menge Alkohol und das klassische Flaschendrehen. Was klingt wie ein simpler Porno, bei dem in den ersten Minuten das wilde gef… der Austausch „romantischer“ „Zärtlichkeiten“ losgeht, bietet in diesem Fall etwas mehr. Darf man den Angaben Glauben schenken, so waren sich die sechs Laiendarsteller vorher unbekannt und die einzige Voraussetzung für das Casting war die Bereitschaft Sex zu haben. Dies allerdings auch wiederum unter der Prämisse „alles kann, nichts muss“.

 

So treffen sich die Protagonisten in einer an klassischen Pornos angelehnten Wohnung, wo sie neben einer Menge Alkohol auch etwas zu Essen vorfinden. Das ganze Set ist so aufgebaut, dass die Darsteller möglichst nicht durch Kameras gestört werden. So befinden sich die meisten Kameras hinter Spiegeln. Darüber hinaus sind aber auch hier und da mal Handkameras unterwegs.

 

Anfangs wirkt das Ganze noch etwas steif (hihi) und man beschnüffelt sich erstmal in Ruhe. So stellt sich raus, dass einer der Darsteller etwa der Freund der Regisseurin Maike Brochhaus ist und auch eine der Frauen einen Freund hat, der nicht so begeistert ist von dem Experiment. Auch erste Informationen zum Thema Sex und Partnerschaft werden ausgetauscht. Nachdem man bei den ersten Weingläsern schon den Boden sehen kann, kommt es wie es kommen muss. Es wird erstmal gegessen, gelacht und überhaupt wird die Stimmung etwas entspannter.

 

Als die ersten Gelüste gestillt sind, beginnt die Gruppe mit der Pflichtaufgabe Flaschendrehen. Hierbei haben sie die Auswahl zwischen drei Stufen von Aufgaben: kalt, warm oder heiß. Anfangs beschränkt sich das Ganze auf simple Fragen und Antworten zum Thema Sexualität. Doch spätestens wenn die heißen Karten gezogen werden, geht es auch in die Richtung, auf die vielleicht gerade die männlichen Zuschauer warten. Es gibt Knutschereien und nackte Haut zu sehen. Wenn Ihr wissen wollt, wie es weiter geht, dann möchte ich euch aber an dieser Stelle an die DVD verweisen.

 

Bildergalerie von Häppchenweise (10 Bilder)

Der Film als solches gilt als eine Art Experiment. Die Dreharbeiten fanden in einem möglichst ungezwungenen Umfeld ohne professionelle Pornodarsteller statt. Insgesamt soll der Film live gedreht worden sein und die Dreharbeiten ganze elf Stunden gedauert haben. Vom Film- beziehungsweise Bauchgefühl her klingen diese Angaben authentisch.

 

Technisch gesehen gibt es nichts zu beanstanden. Der Machart nach wirkt das Ganze wie eine Mischung aus gemütlicher Wohnzimmerrunde und Big Brother. Dementsprechend sind manche Kameraperspektiven etwas wackelig, was aber zur ungezwungenen Atmosphäre beiträgt. Soundtechnisch gibt es auch nichts Spektakuläres zu hören, allerdings wäre hier mehr auch zu viel. An Extras gibt es die Vorstellung der Darsteller und Trailer.



Cover & Bilder © WVG


Das Fazit von: Born2bewild

Born2bewild

Alex:

Bei Häppchenweise ist die Frage, was man sich erwartet. Man erhält hier sicherlich keinen Porno oder Erotikfilm, wie man es von einschlägigen Portalen gewohnt ist. Auch wenn der Aufmacher „Ein Abend, sechs Körper, wie weit würdest du gehen?“ sehr reißerisch klingt. Nicht umsonst gilt der Film als ein Experiment im Genre Postporn – oder vielleicht auch Coitus Interruptus. Alles in Allem ist er aber sehr gut gelungen. Die ungezwungene Atmosphäre kommt sehr gut rüber und man merkt, dass der Fokus nicht auf dem klassischen Rein-Raus-Spiel, sondern auf dem Vorspiel in Form des Kennenlernens durch Flaschendrehen, Betasten und Küssen liegt. Am mehr oder weniger abrupten Ende des Filmes merkt man auch, dass es eben kein Drehbuch gab und die Darsteller nicht gezwungen wurden des Filmes wegen ihre Handlungen zu Ende zu führen. Warum der Film allerdings noch ein FSK 16 bekommen hat, ist mir nicht ganz klar. Zwar sind die ersten etwa vierzig bis fünfzig Minuten harmlos, aber gerade die letzten zwanzig Minuten haben es in sich. An dieser Stelle auch den Hinweis an meine Geschlechtsgenossen, wenn euch der Anfang zu langweilig ist, dann spult vor bis etwa fünfundvierzig Minuten und guckt ab da ;). Meiner Ansicht nach ein guter Versuch, der nachahmenswert ist und eine gelungene Abwechslung zum erotischen oder pornografischen Einheitsbrei bietet. Aus meiner Sicht vermutlich vor allem für Frauen sehr gut geeignet, um in „romantische“ Stimmung zu kommen. Nicht umsonst trägt er die Aufschrift „Zärtlichster Porno der Welt“. Für mich ist auf jeden Fall klar, dass ich Frau Brochhaus im Auge behalten werde, um zu sehen wie sich dieses alternative Genre entwickelt.


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