Love 3D
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BEWERTUNG |
26.11.2015 von MarS
Der Argentinier Gaspar Noe gilt nach seinen Spielfilmen Menschenfeind, Irreversibel und Enter the Void als Skandal-Regisseur, der mit seinen umstrittenen Werken für Aufruhr sorgt. Ob er mit seinem neuesten Werk Love seinem Ruf erneut gerecht wird erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Der Amerikaner Murphy ist am Neujahrsmorgen eben erst erwacht, da klingelt das Telefon. Die Mutter seiner Ex-Freundin, der Französin Electra, ist am Telefon und bittet ihn um Hilfe, da sie ihre Tochter seit Monaten nicht mehr gesehen hat. Obwohl Murphy inzwischen mit seiner jetzigen Freundin und ihrem gemeinsamen Sohn zusammen lebt, macht er sich auf die Suche nach Electra und verfällt in Erinnerungen an die prickelnde aber auch selbstzerstörerische Zeit mit ihr...
Der Titel Love könnte hier nicht besser gewählt sein, denn Regisseur Gaspar Noe zeigt in seinem neuesten Werk die Liebe mit all ihren Höhen, Tiefen und Facetten. Im Gegensatz zu Lars von Triers Nymphomaniac (unsere Kritik findet Ihr HIER) versucht Love allerdings nicht zu schockieren, sondern zeigt die Welt aus Liebe, Erotik und Sex auf ästhetische, natürliche Weise. Trotz seiner expliziten Darstellung des Aktes während zahlreicher Liebesszenen wirkt die Inszenierung hier nie pornografisch. Selbst der männliche Höhepunkt, der in einigen Szenen zu sehen ist, wirkt hier eher wie ein künstlerischer Abschluss und Übergang zu den folgenden Ereignissen. Grundsätzlich ist Love eine normales Liebesdrama über eine Dreiecksbeziehung und die Suche nach der einzig wahren Liebe, mit dem Unterschied dass hier die Kamera nicht abblendet, wenn es zu erotischen Aufeinandertreffen der Beteiligten kommt, sondern diese Szenen zur Intensivierung des Geschehens genutzt werden. Im Gegenzug stehen die Sex-Szenen, unter anderem dank des gezielten Einsatzes von Kamera und Musikuntermalung, nicht im Vordergrund, auch wenn diese zugegeben sehr anregend und erotisch dargestellt sind. Auf Nahaufnahmen wir zugunsten der Ästhetik mit Ausnahme von zahlreichen Gesichts-Closeups komplett verzichtet.
Die Geschichte selbst ist sehr realistisch und glaubwürdig und wird von den unbekannten Darstellern auch entsprechend vermittelt. Sie beschäftigt sich mit dem oftmals tragischen Verlauf von Beziehungen, der Liebe zu Partner und Kindern aber auch der Vergänglichkeit der Liebe. Eine extatische Liebesbeziehung, beherrscht von sexuellen Experimenten, Drogen und Partys findet durch einen Fehler ihr jähes Ende und sorgt bei allen Beteiligten für Konsequenzen für die Zukunft. Leidenschaft und Extase beherrschen das Geschehen in Love, und das nicht nur bezogen auf Körperlichkeiten sondern auch auf emotionale Abhängigkeit. Am Ende bleibt der Film offen und lässt dem Zuschauer Spiel für eigene Mutmaßungen über die weiteren Ereignisse.
Bild und Ton bleiben auf Grund des vorliegenden Screeners ohne Bewertung. Cover & Bilder © AlamodeFilm Das Fazit von: MarS
Das Fazit von: Born2bewild
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