Mandela - Der lange Weg zur Freiheit

Mandela - Der lange Weg zur Freiheit

Originaltitel: Mandela: Long Walk to Freedom
Genre: Biographie • Drama • Geschichte
Regie: Justin Chadwick
Hauptdarsteller: Idris Elba
Laufzeit: DVD (141 Min) • BD (147 Min)
Label: Universum Film
FSK 12

Mandela - Der lange Weg zur Freiheit   24.09.2014 von Zahnfee

Betrachtet man die Geschichte Südafrikas, kann man wohl ohne Zweifel sagen, dass die Apartheid eines der dunkleren Kapitel dieses Landes war. Im Kampf gegen Rassismus, für Freiheit und Gleichbehandlung trat ein Mann besonders hervor: Nelson Mandela. Mandela - Der lange Weg zur Freiheit erzählt uns die autobiografische Lebensgeschichte dieses bemerkenswerten Mannes, der im Dezember 2013 im Alter von 95 Jahren für immer seine Augen schloss …

 

Es ist der 18. Juli 1918, als in einem kleinen Dorf namens Mvezo ein Junge namens Nelson Rolihlahla Mandela das Licht der Welt erblickt. Sein Name Rolihlahla bedeutet übersetzt so viel wie “Unruhestifter”, ein Omen für das spätere Leben des Jungen. Geprägt von den Lehren und dem Leben seines Stammes, und gleichzeitig an Methodistenschulen ausgebildet, zieht der junge Nelson in die Welt um Anwalt zu werden. Schon während seines Jurastudiums engagiert er sich innerhalb des ANC für die Rechte der Schwarzen und gegen die weiße Minderheitsregierung, und wird schnell zum charismatischen Aushängeschild der Bewegung.

 

Doch sein Engagement soll nicht ohne Folgen bleiben. Seine erste Ehe zerbricht und während der zweiten Ehe mit Winnie Mandela verbringt er einige Jahre im Untergrund, bis er schließlich 1962 wegen Hochverrat zu einer lebenslangen Haftstrafe auf der Gefängnisinsel Robben Island verurteilt wird. Doch anstatt aufzugeben engagiert sich Mandela auch im Gefängnis für die Rechte seiner Landsmänner, die zum Beispiel weder Betten noch lange Hosen haben. Und während Mandela im Kleinen kämpft, toben in Südafrika die Rassenunruhen …

 

Der lange Weg zur Freiheit ist Nelson Mandelas Autobiografie, auf der dieser Film basiert. Mehr oder weniger episodenhaft gibt der Film ihren Inhalt wieder, und man hat als Zuschauer das Gefühl, hier ein ehrliches Werk zu sehen. Es wird nichts beschönigt oder unter den Teppich gekehrt. Wir sehen einen Nelson Mandela, der manchmal an sich selbst zweifelt. Der seine Fehler hat, seine Frau betrügt, aufgrund seines politischen Engagements zu wenig Zeit für seine Kinder hat. Und wir erhalten einen Einblick in die harte Wirklichkeit der Apartheid, in der die Menschen bis zu einem Punkt drangsaliert werden, der auch den Zuschauer schmerzt.

 

Naomi Harris, besser bekannt als Tia Dalma aus Fluch der Karibik, und Idris “Heimdall” Elba sind die wohl bekanntesten Gesichter dieser Produktion und liefern eine makellose Performance. Egal in welche Rolle Elba schlüpft, er haucht ihr auf unvergleichlich charismatische Weise Leben ein und hat eine imposante Leinwandpräsenz. Die Maskenbildner haben ihre Hausaufgaben gemacht und versucht, Elbas Aussehen und Kleidung so nah wie möglich am Original zu halten, was ihnen beim Vergleich mit Foto- und Filmaufnahmen auch durchaus gelungen zu sein scheint.


Technisch bewegt sich Mandela - Der lange Weg zur Freiheit auf hohem Niveau. Das Bild ist scharf und detailreich ohne merkliches Bildrauschen oder Artefakte. Die Farbgebung ist insgesamt etwas gedeckt gehalten, bietet aber dennoch gute Kontraste und kreiert eine glaubwürdige Atmosphäre. Am Soundtrack gefällt, dass alle verwendeten Stücke den jeweiligen Jahrzehnten entsprechend ausgewählt wurden und authentisch klingen, zum Beispiel während der Vierziger Jahre im Film wie auf einem alten Grammophon abgespielt. In der deutschen Synchronisation tritt die Dialogspur teilweise hinter die Hintergrundmusik zurück. Davon abgesehen erfreut der Ton mit einer sehr klaren Dialogspur und überwiegend raumfüllendem Klang.



Cover & Bilder © Universum Film GmbH


Das Fazit von: Zahnfee

Zahnfee

Wer erinnert sich nicht an die Straßenschlachten, die damals durch die Nachrichten gingen. Die zahllosen Protestaktionen und Konzerte, wie beispielsweise Wembley 1988. Es ist fast schon ein wenig bewegend dieses Stück Zeitgeschichte anzusehen, das mit einigen original Einblendungen bereichert wurde. Schade nur, dass sich Mandela - Der lange Weg zur Freiheit gefühlt zu wenig Zeit für sich selbst nimmt. Dabei sind 141 Minuten eine eigentlich stattliche Länge - und doch irgendwie zu wenig, um so ein imposantes Leben zusammen zu fassen. Sehenswert ist er natürlich trotzdem, allein schon aufgrund der fantastischen Performance von Idris Elba. Hobby-Historiker sollten sich die Extras nicht entgehen lassen, die Einblicke in Mandelas Leben aus Sicht seiner Weggefährten gewähren.


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