Maurice der Kater
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BEWERTUNG |
19.07.2023 von MarSDie vielfältigen und skurrilen Welten des britischen Fantasy-Autors Terry Pratchett schreien geradezu nach Verfilmungen. Deshalb bekommt nach der gefeierten Serie Good Omens sowie der Scheibenwelt-Adaption The Watch nun auch Maurice der Kater seinen ersten Auftritt in einem Film spendiert...
Inhalt
Wenn irgendwo eine Rattenplage das Wohl einer Stadt bedroht, sind der sprechende Kater Maurice und der junge Keith stets zur Stelle, denn während Keith mit seinem Flötenspiel die Ratten aus der Stadt lockt, sammelt Maurice fleißig die Spenden der Bewohner ein. Hinter allem steckt jedoch ein ausgeklügelter Plan, denn Maurice und Keith machen gemeinsame Sache mit den Ratten, und haben durch diesen Betrug bereits so manche Stadt ausgenommen. Als sie jedoch die Stadt Bad Blintz ins Visier nehmen, scheint ihr Plan erstmals zu scheitern, denn eine Rattenfänger-Gilde macht bereits Jagd auf die örtlichen Nager. Doch die Rattenfänger arbeiten im Auftrag eines mysteriösen Anführers, der viel größere Pläne zu verfolgen scheint, und zudem ein düsteres Geheimnis verbirgt. Gemeinsam mit Malicia, der Tochter des Bürgermeisters, machen sich Maurice und Keith auf die Suche nach der Wahrheit...
Mit seinem 41 Romane umfassenden Scheibenwelt-Universum hat Terry Pratchett eine unglaublich vielschichtige, ideenreiche Welt erschaffen, die vollgepackt ist mit großartigen Geschichten, fantastischen Welten, absonderlichen Figuren sowie stets auch einer großen Prise Kritik an Gesellschaft, Politik und Religion. Die Verfilmung seines Romans The Amazing Maurice and His Educated Rodents aus der Reihe Ein Märchen von der Scheibenwelt in animierter Form lässt diese Grundprinzipien nun durchaus erkennen, weckt aber an so mancher Stelle das Gefühl, dass man am Ende doch eher die angezogene Handbremse bevorzugt hat, um den Film am Ende leichtgängiger, lockerer und damit familientauglicher zu gestalten. Gerade was die sehr deutliche Kritik an religiösem Fanatismus angeht, wäre hier ohne jeden Zweifel mehr drin gewesen, und auch die Seitenhiebe auf andere Märchen wie - natürlich - Der Rattenfänger von Hameln sind zu offensichtlich, als dass diese ignoriert werden könnten. Ein wenig schade ist das natürlich schon, in Anbetracht der offensichtlich angestrebten Zielgruppe aber doch auch nachvollziehbar. Wie auch immer präsentiert Maurice der Kater aber zweifellos ein rasantes, äußerst unterhaltsames Abenteuer, das mit einigen tollen Ideen angereichert wurde und lieber auf klassischen Wortwitz und subtilen Humor setzt, als - wie vergleichbare Werke - lediglich eine Menge Slapstick und Unsinn zu liefern. Der Aufbau der Handlung ist dabei ebenso gelungen, denn während das Ganze zu Beginn noch eher fröhlich und locker voranschreitet, entwickelt sich im späteren Verlauf eine doch sehr düstere und ernste Geschichte, die ein ordentliches Maß an Spannung mit sich bringt (und dabei noch deutlicher zeigt, dass diese ihren Ursprung in der Welt Terry Pratchetts hat). Die Erzählung schreitet dabei gleich auf mehreren Erzählebenen stetig voran und durchbricht sogar geschickt die Meta-Ebene, weshalb es dem Zuschauer hier eigentlich niemals langweilig wird, auch wenn Maurice der Kater im Mittelteil dann doch einen kleinen erzählerischen beziehungsweise inhaltlichen Durchhänger hat. Diesen kann Maurice der Kater aber mühelos verkraften.
Die Animationen des Films sind insgesamt durchaus gelungen, wirken an so mancher Stelle dann aber doch eher austauschbar. Während vor allem der Antagonist des Films einen hohen Wiedererkennungswert besitzt (und ohnehin in jeder seiner Szenen allen anderen Figuren die Show stiehlt), bleiben die meisten der übrigen Figuren eher blass, zumindest aber in einem Rahmen, an den man sich später kaum noch erinnert. Innerhalb des Films harmonieren die Animationen aber dennoch sehr gut miteinander, und lassen in vielen Momenten sogar einige sehr schöne Einfälle und Details erkennen.
Details der Blu-ray
Wie es sich für einen Animationsfilm gehört überzeugt die Blu-ray mit einem scharfen, detailreichen und farbenfrohen Bild, das durchwegs laufruhig und kontrastreich dargestellt wird. Ebenso weiß die Tonspur zu gefallen, die mit ihrer Abmischung in DTS-HD 5.1 ebenso eine schöne Dynamik erzeugt wie sie auch eine ansprechende Raumwirkung mit sich bringt. Neben stets sauber wiedergegebenen Dialogen darf sogar der Subwoofer immer wieder mit viel Druck ins Geschehen eingreifen. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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