May - Die Schneiderin des Todes
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BEWERTUNG |
25.01.2019 von MarSBereits vor im April 2018 veröffentlichte NSM Records das Horrordrama May - Die Schneiderin des Todes in drei limitierten Mediabook-Editionen, allerdings zunächst exklusiv zum Vertrieb über Österreich. Nun erscheint der Film auch als Standardvariante für den deutschen Heimkinomarkt, ungeschnitten mit einer Freigabe ab 16 Jahren...
Inhalt
Seit ihrer frühesten Kindheit ist die junge May (Angela Bettis) ein isolierter Außenseiter. Geboren mit einem Augenfehler ist sie als Mädchen dazu gezwungen, eine Augenklappe zu tragen, weswegen sie keine Freunde findet, während ihre überfürsorgliche Mutter sie immer mehr von der Außenwelt abschottet. Mays einzige Freundin ist ihre Puppe Susie, welche sie von ihrer Mutter geschenkt bekommen hat, die sie jedoch niemals aus ihrem Glaskasten nehmen darf. Jahre später arbeitet May als OP-Helferin in einer Tierklinik und schneidert sich selbst ihre Kleidung. Als endlich ihr Augenfehler korrigiert wird und sie auf den attraktiven Adam (Jeremy Sisto) trifft, entwickelt May plötzlich bislang unbekannte Gefühle. Verzweifelt versucht sie, endlich die Liebe kennenzulernen, und tatsächlich scheint auch Adam von May fasziniert zu sein. Nachdem sie jedoch immer obsessiver wird und durch ihre naive, weltfremde Art einen völlig verrückten Eindruck hinterlässt, wird aus Adams Zuneigung bald schon offene Abneigung. Als sie dann auch noch von ihrer lesbischen Arbeitskollegin Polly (Anna Faris) verführt und fallengelassen wird, entschließt sich May, sich ihren perfekten Freund einfach selbst zu gestalten...
May - Die Schneiderin des Todes ist weit entfernt davon, ein klassischer Horrorfilm zu sein, hat sich aber gerade deshalb seit seinem Erscheinen eine standhafte kleine Fanbase aufgebaut. Entgegen den Erwartungen, die man als Zuschauer vielleicht in den Film gesetzt hat, bietet dieser überwiegend eine Charakterstudie über eine Außenseiterin, die sich weder emotional noch gesellschaftlich in gewohnten Bahnen bewegt. Erst im Finale tauchen schließlich einige Horror- und sogar Splatterelemente auf, die jedoch nur als logische Konsequenz der vorangegangenen Ereignisse verwendet werden. Bis dahin lebt May - Die Schneiderin des Todes in Gänze von der großartig agierenden Hauptdarstellerin Angela Bettis, welche ihre Rolle absolut authentisch und nachvollziehbar ausfüllt. Selbst der plötzliche Wandel vom von der Außenwelt völlig überforderten Mauerblümchen zum gnadenlosen Psychopathen wirkt auf diese Weise nicht nur inszenatorisch stilsicher und visuell überzeugend, sondern dank ihrer hervorragenden Leistung insgesamt auch glaubwürdig. May - Die Schneiderin des Todes liefert damit Horror in ungewöhnlicher Form, denn hier konzentriert sich alles auf die dramatisch-tragischen Umstände seiner Hauptfigur, und thematisiert dabei gleichzeitig, was geschehen kann, wenn ein Mensch ohne gesellschaftliche Kontakte aufwächst und dadurch keine Chance bekommt, sich dem Leben in all seinen Facetten zu stellen. Durch diese durchaus realitätsnahe Komponente durchlebt man auch als Zuschauer eine kleine Wandlung, denn wo man anfangs noch mit May leidet und ihr wünscht, auch einmal Glück zu haben, bekommt man es im weiteren Verlauf regelrecht mit der Angst zu tun, wenn sie sich durch einen letzten psychischen Schock plötzlich in einen völlig anderen Menschen verwandelt...
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert im Allgemeinen ein scharfes Bild mit ordentlichem, wenn auch nicht perfektem Detailgrad. Einige Szenen fallen etwas weicher und schwächer kontrastiert aus, auch leichtes Bildrauschen und dezentes Banding in Close-ups von Gesichtern ist hin und wieder zu erkennen. Ansonsten sorgen das Kontrastverhältnis sowie die Farbgebung für einen natürlichen Look. Die Tonspur ist auf Grund der Inszenierung eher auf den vorderen Boxenbereich ausgelegt, bietet dort aber eine klare Kanaltrennung und saubere Abmischung. Wenn benötigt wird der Ton auch auf die umliegenden Bereiche ausgeweitet und sorgt für eine ansprechende Räumlichkeit. Die bei vereinzelten Mediabooks bemängelten Probleme bei der deutschen Tonspur wurden für die Amaray-Veröffentlichung offensichtlich gleich im Vorfeld bereinigt. Cover & Bilder © NSM Records Das Fazit von: MarS
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