Memory - Sein letzter Auftrag
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BEWERTUNG |
21.09.2022 von MarSSeit mittlerweile fast 15 Jahren, nachdem er mit seiner Rolle in 96 Hours eine echte Überraschung lieferte, scheint Abwechslung für den Iren Liam Neeson keine Option mehr zu sein. Gefühlt im Minutentakt erscheinen seitdem Actionthriller, in denen er sich allein aller Art von bösen Buben stellen darf, und die mittlerweile zwar meist routiniert, aber eben auch extrem generisch ausfallen. Ob Memory - Sein letzter Auftrag eine der seltenen Ausnahmen darstellt, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Seit vielen Jahren gilt der Auftragskiller Alex Lewis (Liam Neeson) als einer der besten seines Fachs, doch mittlerweile machen ihm sein Alter und die damit einhergehenden Erinnerungslücken schwer zu schaffen. Nach einem letzten Auftrag seines mexikanischen Geschäftspartners Mauricio (Lee Boardman) will sich Alex deshalb zur Ruhe setzen, stößt bei dem vermeintlichen Routineauftrag jedoch an seine Grenzen, als er die 13-jährige Beatriz (Mia Sanchez) töten soll. Beatriz steht jedoch auch im Fokus des FBI-Agenten Vincent Serra (Guy Pearce), der sich von ihrer Aussage die Sprengung eines mexikanischen Rings für Kinderprostitution erhofft, dessen Hintermänner offensichtlich in den Vereinigten Staaten sitzen. Als Beatriz ermordet wird, schwört Alex erbarmungslose Rache, und mischt sich damit unwissentlich in die Ermittlungen des FBI ein. Das gleiche Ziel vor Augen, kreuzen sich schon bald Alex´ und Vincents Wege, und die beiden machen auf jeweils unterschiedlichen Seiten des Gesetzes gemeinsame Sache. Die Spur führt schließlich zur mächtigen Geschäftsfrau Davana Sealman (Monica Belucci), die sich jedoch als unantastbar entpuppt...
Memory - Sein letzter Auftrag ist das Remake des bei uns eher unbekannten belgischen Thrillers De Zaak Alzheimer (in Deutschland veröffentlicht unter den Titeln Totgemacht - The Alzheimer Case, beziehungsweise Lost Memory - Killer ohne Erinnerung) und hat mit Martin Campbell einen Regisseur vorzuweisen, der sein Handwerk durchaus versteht - immerhin hatte dieser alle Actionfans bereits mit zwei James Bond - Filmen (GoldenEye, Casino Royale) sowie seinen letzten beiden Werken The Foreigner und The Protégé - Made for Revenge absolut zufriedenstellen können. Der übrige Cast, der Liam Neeson hier zur Seite gestellt wurde, kann sich ebenfalls durchwegs sehenlassen, und auch die Rolle selbst verlangt dem Iren schauspielerisch endlich mal wieder etwas mehr ab, so dass sich Memory - Sein letzter Auftrag potentiell durchaus aus dem generischen Einheitsbrei der letzten Zeit hervorheben könnte. So ganz gelingen will das allerdings nicht, denn letztendlich ist die gesamte Erzählung viel zu überladen, als dass sich diese tatsächlich auch entfalten könnte. Ein Killer, der von einsetzendem Alzheimer geplagt wird, und deshalb aussteigen will, gleichzeitig aber auch Buße für seine Vergangenheit sucht. Eine Sondereinheit des FBI auf der Suche nach den Drahtziehern einer Organisation, die Menschenhandel und Kinderprostitution betreiben. Diverse Verstrickungen, politische Einflüsse, Bestechung, rechtliche Probleme. Und diese vielen Einzelheiten am Ende auch noch miteinander verstrickt - das alles ist einfach zu viel auf einmal. Memory - Sein letzter Auftrag bleibt deshalb in vielen Bereichen sehr oberflächlich, und verschenkt damit zweifellos eine Menge an erzählerischem Potential, obwohl sich Martin Campbell durchaus stark auf Handlung und Figuren konzentriert, und dabei obligatorische Actionsequenzen nur sehr vereinzelt, und teilweise sehr kurz zum Einsatz kommen. Gerade weil Memory - Sein letzten Auftrag dabei mal wieder vor allem auf Liam Neeson zugeschnitten wurde, bleiben eigentlich hervorragende Darsteller wie Guy Pearce oder Monica Belucci weit hinter ihren Möglichkeiten zurück, und deren Figuren extrem eindimensional und blass, während auf der anderen Seite sogar die Alzheimer-Erkrankung der Hauptfigur erst im späteren Verlauf einen größeren Stellenwert einnimmt, jedoch niemals wirklich greifbare Gestalt annimmt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein hervorragendes, sehr scharfes und detailreiches Bild. Farben werden sehr satt, aber natürlich wiedergegeben, der Kontrast ist kräftig eingestellt, ohne zu übersteuern. Der ausgewogene Schwarzwert sorgt unterdessen für ansprechende dunkle Bildbereiche. Zudem ist das Bild frei von Körnung und Rauschen, ebenso sind keine anderen negativen Auffälligkeiten auszumachen. Die Tonspur bleibt ein wenig hinter aktuellen Möglichkeiten zurück, und liegt lediglich in einer DTS-HD 5.1 Abmischung vor - übrigens auch auf den 4K UHD Varianten. Insgesamt ist der Ton durchaus dynamisch und räumlich, während die Dialoge sauber und klar wiedergegeben werden, etwas mehr Druck und gezielterer Surroundeinsatz hätte das Geschehen aber an mancher Stelle stimmiger abgerundet. Cover & Bilder © 2022 Splendid Film GmbH / ©2022 Open Road Films / Briarcliff Entertainment Das Fazit von: MarS
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