Nach seinem Achtungserfolg mit dem Horrordrama May - Die Schneiderin des Todes bliebt der US-Filmemacher Lucky McKee auch mit Werken wie The Woods oder The Woman seiner Handschrift treu, Horror mit Mystery- und Drama-Elementen anzureichern. Für Old Man schickt er nun keinen geringeren als Steven Lang in die Abgeschiedenheit der amerikanischen Bergwelt...

Inhalt

Ein alter Mann (Stephen Lang) lebt zurückgezogen und allein inmitten der Great Smoky Mountains. Lediglich sein Hund dient ihm als Gesprächspartner, doch der hat sich wie schon einige Male zuvor aus dem Staub gemacht. Als es plötzlich an der Tür klopft, steht unerwartet der junge Wanderer Joe (Marc Senter) vor der entlegenen Hütte, der behauptet, die Orientierung verloren zu haben und nach Hilfe zu suchen. Zunächst begrüßt der paranoide und von der Einsamkeit gezeichnete alte Mann Joe mit vorgehaltener Flinte, und versucht sich zu vergewissern, dass er seinem Gast tatsächlich vertrauen kann. Nach einer Weile entspannt sich endlich die Stimmung, doch ein tobender Sturm zwingt Joe dazu, die Nacht im Haus des alten Mannes zu verbringen. Als dieser allerdings beginnt, eine schreckliche Geschichte zu erzählen, ist es schon bald Joe, der um seine Sicherheit besorgt ist...

Bereits in der Vergangenheit hat es sich Lucky McKee zur Aufgabe gemacht, diverse Genres miteinander zu vermischen, und den Zuschauer auf die ein oder andere Art vor den Kopf zu stoßen. Den bisherigen Höhepunkt erreicht er nun allerdings mit Old Man, der aufgrund seiner sehr mysteriösen, atmosphärischen und dialoglastigen Inszenierung sowie den durchaus exzentrischen, schrägen Figuren auch problemlos aus der Feder eines M. Night Shyamalan hätte stammen können. Genau dieser Vergleich macht aber auch direkt klar, dass es das Publikum mit Old Man nicht unbedingt einfach hat, denn tatsächlich lastet das als subtiles Kammerspiel angelegte Geschehen in Gänze auf den Schultern Stephen Langs, der diese Aufgabe zwar die meiste Zeit über problemlos bewältigt, an einigen Stellen dann aber doch ein wenig über die Grenze des Overacting hinausschießt. Deutlich zurückhaltender agiert hier Marc Senter als schüchterner, höflicher und hilfesuchender Gast, wobei dies im Rahmen der Erzählung nicht nur absolut stimmig wirkt, sondern gleichzeitig auch die charakterlichen Unterschiede zwischen den beiden Männern unterstreicht. Allerdings - und dies wiederum in Kontrast zu den Werken Shyamalans - verläuft die Geschichte hier recht vorhersehbar, was sich neben der erwartungsgemäßen finalen Eskalation der Ereignisse auch am zwar gelungenen, aber zu diesem Zeitpunkt eben nicht mehr sonderlich überraschenden Schlusstwist bemerkbar macht. Dennoch punktet Old Man gerade in der Anfangsphase mit einer dichten und gekonnt eingefangenen Atmosphäre, einem hervorragend aufspielenden Stephen Lang sowie einigen sehr starken Dialogpassagen, die dank dem Einsatz von geschickt dosiertem Humor und ihrer intensiven Ausführung für zusätzliche Intensität und einen bizarren, beinahe surrealen Rahmen für die Handlung sorgen. Letzten Endes steckt in Old Man allerdings dann doch etwas zu wenig Inhalt, um die Spannungskurve oder die Atmosphäre tatsächlich über die gesamte Laufzeit aufrechterhalten zu können. 

Bildergalerie von Old Man (4 Bilder)

Details der Blu-ray

Die Blu-ray hinterlässt einen überaus soliden Gesamteindruck. Schärfe und Detailgrad sind durchwegs HD-würdig, der Kontrastumfang ist gut und auch der Schwarzwert neigt nicht zu Ausbrüchen. Lediglich ein stetiges feines Rauschen sowie eine etwas unruhige Darstellung in dunklen Bildbereichen wirken etwas unsauber, wogegen die wenigen Farben, die im Inneren der Hütte und damit dem zentralen Handlungsort des Films zu sehen sind, recht kräftig dargestellt werden. Die Tonspur präsentiert sich auf Grund des dialogorientierten Geschehens eher zurückhaltend und auf eine klare Sprachwiedergabe konzentriert, überzeugt aber bei Bedarf auch durch atmosphärisch eingesetzte Umgebungsgeräusche und kleinere Akzente im Effektbereich. 

Details der 4K UHD

Die 4K UHD zeigt sich ähnlich wie ihr "kleiner Bruder", und weiß grundsätzlich zu überzeugen. Kontrastumfang und Farbdarstellung wirken hier noch einmal ein wenig satter, was sich vor allem an Kontrast zwischen dem spärlichen beleuchteten Innenraum und dem teilweise absichtlich übersteuernden Tageslicht außerhalb der Hütte zeigt. Auch die wenigen Farbakzente im Inneren wirken auf der 4K UHD noch etwas kräftiger, wogegen das dezente Rauschen sowie die Unruhe in den dunkleren Bildbereichen auch hier auszumachen sind. Akustisch gibt es keinerlei Unterschiede zwischen der Blu-ray und der 4K UHD.

Cover & Bilder © Plaion Pictures