Paradise Highway
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BEWERTUNG |
16.10.2022 von MarSMit Paradise Highway präsentiert Capelight eine deutsch-schweizerisch-amerikanische Co-Produktion, die mit Juliette Binoche, Morgan Freeman und Frank Grillo einen durchaus interessanten Cast vorzuweisen hat. Kann die Erzählung der Norwegerin Anna Gutto da mithalten...?
Inhalt
Nur noch wenige Tage, dann könnte sich das Leben der Truckerin Sally (Juliette Binoche) endlich ändern. Dann nämlich kommt ihr Bruder Dennis (Frank Grillo) nach einer mehrjährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis, womit auch die illegalen Aufträge ihr Ende finden sollen, zu denen Sally zugunsten des Lebens ihres Bruders immer wieder gezwungen wird. Nur noch eine letzte Lieferung soll Sally übernehmen, bevor die langersehnte Freiheit ruft. Als sich jedoch herausstellt, dass Sally anstatt der üblichen Drogen diese Mal ein kleines Mädchen (Hala Finley) schmuggeln soll, kommen ihr erste Zweifel, ob das Leben ihres Bruders diesen Handel tatsächlich rechtfertigt. Doch dann erschießt das Mädchen am vereinbarten Übergabeort Sallys Kontaktmann, und die beiden sind gezwungen gemeinsam zu fliehen. Verfolgt von skrupellosen Menschenhändlern, sowie dem pensionierten FBI-Ermittler Gerick (Morgan Freeman), setzt Sally alles daran, sowohl das Leben des Mädchens als auch das ihres Bruders zu retten...
Road-Movie, Drama, Thriller, und dazu ein Einblick in die von Männern dominierte Trucker-Szene aus weiblicher Sicht. Regisseurin und Drehbuchautorin Anna Gutto hat sich einiges vorgenommen für ihren Film. Und auch wenn sie mit Juliette Binoche ein echtes Schwergewicht für ihre zentrale Rolle besetzen konnte, so bleibt es am Ende doch bei einem ambitionierten Vorhaben. Es ist einfach zu viel, was Gutto uns hier präsentieren möchte. Während die einzelnen Handlungsstränge nur mit viel Mühe ineinandergreifen, und die Erzählung insgesamt zu träge und gemächlich voranschreitet, ohne in irgendeinem Bereich tatsächlich in die Tiefe zu gehen, wird man als Zuschauer immer wieder mit arg konstruierten Zusammenhängen konfrontiert, ebenso wie mit wenig nachvollziehbaren Ereignissen. Auf diese Weise verlieren die einzelnen Elemente ihre benötigte Intensität, was vor allem der Geschichte um die Entführung und den Missbrauch von Kindern schadet. Anfangs noch bemerkenswert bedrückend und erschreckend, verliert das Trauma des zur Ware reduzierten Kindes schnell seine Gewichtung, wobei Paradise Highway sogar so weit geht, den kompletten Charakter plötzlich und ohne logische Grundlage zu ändern, und damit den grundsätzlich eindringlichsten Handlungsstrang zunehmend in den Hintergrund zu verdrängen. Auch die anfängliche Konfliktsituation, mit der sich der von Juliette Binoche dargestellte Charakter auseinandersetzen muss, wird viel zu leichtfertig abgehandelt, beziehungsweise in den wichtigsten Momenten regelrecht ignoriert. Die Beziehung zwischen den beiden Geschwistern wird unterdessen ebenso sträflich vernachlässigt, und beruht lediglich auf einigen wenigen Momentaufnahmen, die eine starke Verbindung und gemeinsame Traumata aus der Vergangenheit aufzeigen sollen, diese aber niemals tatsächlich ausarbeiten können. Reichlich unnötig sind zudem die nebenbei eingestreuten Ermittlungen des FBI in Form des recht träge agierenden Morgan Freeman, die dem eigentlichen Geschehen stets hinterherhängen, und dabei den ohnehin eher zähen Erzählfluss ein ums andere Mal noch zusätzlich ausbremsen. Da hilft es am Ende auch nicht, dass sich Juliette Binoche wirklich alle Mühe gibt, um wenigstens ihre Figur hervorzuheben und mit ausreichend Charakter auszustatten, denn eine starke Figure reicht einfach nicht aus, um eine überladene, unausgereifte und allzu oberflächliche Geschichte über zwar immer noch unterhaltsames, aber eben auch generisches sowie unzureichend ausgearbeitetes Mittelmaß anzuheben.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert ein scharfes, ansprechendes Bild mit leicht stilisierter Farbpalette und solidem Kontrastumfang. Eine feine Körnung ist grundsätzlich vorhanden, wobei diese in dunklen Szenen und schlecht ausgeleuchteten Bildbereichen deutlich ausgeprägter zum Vorschein kommt. Die Tonspur ist gut ausbalanciert, bleibt in den Bereichen Dynamik und Raumklang aber eher zurückhaltend. Dennoch bietet der Ton eine angenehme Abmischung, wobei die Dialoge stets gut verständlich und klar wiedergegeben werden. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / © Paradise Highway LLC / Lionsgate Das Fazit von: MarS
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