Wenn der Regisseur des kreativen Horrortripps The Void eine Horrorkomödie realisiert, dann darf man auf das Ergebnis durchaus gespannt sein. Nach dem unerwartet unterhaltsamen Leprechaun Returns präsentiert uns Steven Kostanski nun mit Psycho Goreman ein abgefahrenes Trashfest, ganz so als hätte Troma Entertainment einst Spielbergs E.T. - Der Außerirdische produziert...

Inhalt

Als die Geschwister Mimi (Nita-Josee Hanna) und Luke (Owen Myre) beim Spielen im Garten einen geheimnisvollen, leuchtenden Edelstein entdecken, ahnen sie noch nicht, dass sie mit ihrem Fund einen uralten, außerirdischen Dämon befreit haben. Der startet direkt sein übliches Tagwerk und beginnt, die Erde ins Chaos zu stürzen und alle Bewohner zu vernichten, ganz so, wie er es bereits auf vielen anderen Planeten getan hat. Doch er hat seine Rechnung ohne Mimi gemacht, die durch die Macht des Edelsteins das brutale Wesen völlig in ihrer Gewalt hat. Und so kommt es, wie es kommen muss: Mimi hält sich fortan ihren ganz persönlichen Vernichter, den "Psycho Goreman", als Haustier, und bringt damit nicht nur den Dämon höchstselbst zur Verzweiflung. Allerdings hat das unerwartete Erwachen des Bösen längst die Aufmerksamkeit derer auf sich gezogen, die ihn einst verbannt hatten, und die befinden sich bereits auf dem Weg zur Erde, um den "Psycho Goreman" endgültig zu vernichten - Kollateralschäden inbegriffen...

Bereits der erste Trailer zu Psycho Goreman hatte eines ganz klargemacht: Weder nimmt Steven Kostanskis neuestes Werk sich selbst ernst, noch sollte man das als Zuschauer tun. Nur dann kann man wirklich seinen Spaß mit dem Streifen haben, denn nicht jeder kann mit einem so abgefahrenen, absichtlich absurden und absolut freiwillig trashigen Feuerwerk etwas anfangen. Fans des bereits frühzeitig zu Kultstatus gelangten Turbo Kid dürften hier wohl am ehesten zur Zielgruppe gehören, denn mit viel Freude zum Skurrilen und unterstützt durch viel Liebe zum Trash sowie handgemachten Oldschool-Kostümen zelebriert Kostanski hier nicht nur einen äußerst schlechten Geschmack, sondern gleichzeitig auch die herrlich schrägen 80er - in denen das Geschehen ohnehin angesiedelt ist. Überhaupt pfeift Kostanski komplett auf gängige Konventionen und präsentiert neben der von viel Wortwitz und bissigen Dialogen dominierten Inszenierung zum einen wirklich knackige Splatterszenen, zum anderen eine völlig unsympathische Nervensäge als Hauptfigur, die mit ihrer nervigen Art durchs Programm führt. Psycho Goreman ist filmgewordener Irrsinn, erinnert mit seinen Gummimasken ein wenig an die Monster aus Power Rangers, macht aber einfach unglaublich viel Spaß - und hat genau dadurch tatsächlich das Zeug dazu, zumindest in den richtigen Kreisen seinen eigenen Kultstatus zu erlangen. Verdient hätte es der bemitleidenswerte Weltenzerstörer allemal, denn wann kommt es schon vor, dass der Bösewicht die liebenswerteste Figur eines Films ist, selbst dann, wenn er mit brutaler Hand Köpfe zum Platzen bringt? Und in einer Zeit, in der jeder noch so kleine Effekt am Computer generiert wird, muss man einen so wundervoll altmodischen, handgemachten und bewusst hässlichen Film doch ohnehin einfach lieben...

Bildergalerie von Psycho Goreman (5 Bilder)

Details der Blu-ray

Die Bildqualität bewegt sich auf sehr ordentlichem HD-Niveau. Kräftige Farben sowie ein gut eingestelltes Kontrastverhältnis zeichnen das Bild ebenso aus wie ein sauberer Schwarzwert, der keine Details verschluckt und satte dunkle Bereiche bereithält. Die Grundschärfe ist sehr gut, fällt aber in manchen Momenten etwas schwankend aus. Die Tonspur ist kraftvoll abgemischt und gut ausbalanciert. Allerdings sollte man sich kein Effektfeuerwerk erwarten, denn die umliegenden Boxenbereiche werden nur selten und meist im Rahmen des Soundtracks angesprochen. Dialoge sind unterdessen durchwegs klar und gut verständlich.

Cover & Bilder © Koch Films GmbH