Quick: Die Erschaffung eines Serienkillers

Quick: Die Erschaffung eines Serienkillers

Originaltitel: Quick
Genre: Thriller • Drama
Regie: Mikael Håfström
Hauptdarsteller: Jonas Karlsson • David Dencik
Laufzeit: DVD (126 Min) • BD (131 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 16

Quick: Die Erschaffung eines Serienkillers   27.12.2020 von MarS

Mit dem Thrillerdrama Quick: Die Erschaffung eines Serienkillers präsentiert Koch Films die auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte eines Skandals, der Schwedens Justizsystem erschütterte...

 

Inhalt

 

Thomas Quick (David Dencik) gilt als der gefährlichste Mann Schwedens. Über 30 Morde hatte er während seines Aufenthalts in einer psychologischen Anstalt gestanden, und sitzt nun nach seiner Verurteilung wegen achtfachen Mordes für den Rest seines Lebens in Sicherheitsverwahrung. Doch der investigative Journalist Hannes Råstam (Jonas Karlsson) zweifelt an der Richtigkeit der damaligen Ermittlungen, und tatsächlich scheinen schon bald erste Indizien dafür zu sprechen, dass Quick vielleicht doch nicht der Mann ist, für den ihn ganz Schweden hält. Gemeinsam mit seiner Kollegin Jenny Küttim (Alba August) macht sich Råstam auf die Suche nach der Wahrheit und kann schließlich sogar den isolierten Quick zu einem Interview überreden...

 

Justizsysteme machen Fehler, egal in welchem Land. Genau dies wurde auch Sture Ragnar Bergwall, der sich eine Zeitlang auch Thomas Quick nannte, zum Verhängnis. Seine Geschichte wurde nun von Regisseur Mikael Håfström (Zimmer 1408, The Rite - Das Ritual) verfilmt, und nimmt den Zuschauer mit auf eine tragische Reise durch die Wirren eines wirklich bemerkenswerten Kriminalfalls. Dabei ist das Geschehen gleich auf mehreren Ebenen tragisch, denn Quick: Die Erschaffung eines Serienkillers beschäftigt sich nicht allein nur mit Sture Ragnar Bergwall und seinen vermeintlichen Taten, sondern wirft auch einen Blick auf das Leben des Journalisten Hannes Råstam, der im Verlauf seiner Ermittlungen schwer erkrankte und das Ergebnis seiner Bemühungen am Ende gar nicht mehr persönlich miterleben durfte. Wirklich spannend ist das Ganze auf Grund des feststehenden Handlungsverlaufs zwar nicht, dennoch gelingt es Håfström aber, eine gewisse Faszination zu entwickeln. Diese entsteht vor allem durch die erst nach und nach offenbarten Hintergründe, auf denen die Verurteilung Bergwalls basierte, und die sich im Verlauf der Erzählung immer absurder und schockierender gestalten. Obwohl die Inszenierung dabei immer wieder auf schnelle Schnitte und visuelle Stilmittel setzt, bleibt das Geschehen unterdessen komplett dialogorientiert und frei von rasanten Passagen, wodurch sich trotz aller Bemühungen gerade im Mittelteil einige sehr zähe Längen ergeben, die den Erzählfluss und damit die Aufmerksamkeit des Zuschauers ausbremsen. Eine etwas kompaktere Aufarbeitung wäre hier durchaus hilfreich gewesen, wenngleich die finalen Auflösungen und Darstellungen der Ereignisse die langweiligen Momente schnell wieder in Vergessenheit geraten lassen. Auch schauspielerisch gibt es an Quick: Die Erschaffung eines Serienkillers nichts auszusetzen, denn alle drei zentralen Figuren sind hervorragend besetzt und können dadurch sowohl durch ihre Harmonie zwischen einander, als auch die Glaubwürdigkeit ihrer Charaktere überzeugen. 

 

Bildergalerie von Quick: Die Erschaffung eines Serienkillers (4 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray liefert vor allem in Closeups ein sehr gutes, klares und sauberes Bild. Leider fallen diese Werte immer weiter ab, je weiter sich der Fokus vom Geschehen entfernt, wobei die Schärfe gleichermaßen abnimmt. In diesen Momenten, aber auch in dunkleren Szenen, macht sich auch eine deutliche Körnung bemerkbar. Im Übrigen ist die Farbgebung leicht entsättigt, aber natürlich, was für den typisch skandinavischen Look sorgt. Die Tonspur hat nur wenig Möglichkeiten, sich zu entfalten, bietet aber grundsätzlich eine schöne Dynamik und eine saubere, gut verständliche Abmischung. Während die Dialoge klar aus den vorderen Boxenbereichen wiedergegeben werden, öffnet sich der Ton hin und wieder mit kleineren Effekten ein wenig weiter in den Raum. 



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Quick: Die Erschaffung eines Serienkillers ist kein Thriller im eigentlichen Sinne, und dementsprechend auch nicht sonderlich spannend. Stattdessen erzählt der Film eine gleich mehrfach tragische Geschichte über das Versagen eines Justizsystems, das seine Faszination aus den eigentlichen Ereignissen und Hintergründen bezieht. Ein paar Längen muss das Ganze zwar hinnehmen, am Ende wird man aber sowohl gut unterhalten wie auch emotional bewegt. 


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