Rabid
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BEWERTUNG |
14.12.2021 von Beef SupremeDavid Cronenberg gilt als Pionier des Body Horror. 1977 erschuf er mit Rabid seine Version einer menschengemachten, todbringenden Krankheit, die den eigenen Körper in eine fremdartige Mutation verwandelt. Die Geschwister Jen und Sylvia Soska, auch bekannt als Twisted Twins, haben sich 2019 eines Remakes angenommen und Cronenbergs Urwerk in die heutige Zeit transportiert.
Inhalt
Rose, eine schüchterne und verschlossene Person, möchte unbedingt im harten Mode-Designer Business Fuß fassen. Dafür ist Schönheit unabdinglich, selbst wenn man nur hinter dem Laufsteg agiert. Ein Motorradunfall reißt ihr jedoch ein gutes Stück Gesicht aus dem Gesicht und lässt sie entstellt und stumm zurück, da ihr die Ärzte den Kiefer zugetackert haben. Als sie eine Einladung zu einer experimentellen OP erhält, die durch genveränderte Stammzellen alle Verletzungen rückgängig machen soll, und das auch noch für lau, zögert Rose nicht lange und gönnt sich eine neue Backe. Nicht lange und Rose erstrahlt in neuer Schönheit, selbstbewusst, umwerfend und sogar auf die Brille kann sie verzichten. Allerdings verschwieg ihr der Arzt ein paar Nebenwirkungen. Der unstillbare Durst nach Blut und die Tatsache, dass Rose jeden mit einer hochaggressiven Form der Tollwut ansteckt, den sie verletzt. Und da ihr der Arzt diese Fehltritte als Halluzinationen verkauft, bemerkt Rose als bekennende Vegetarierin, lange nicht, was sie da eigentlich treibt und infiziert kräftig weiter.
Den Original-Cronenberg nicht kennend, verzichtet diese Besprechung auf einen Vergleich und lässt den 2019er Rabid für sich alleine stehen. Und der beginnt recht gemächlich und rückt Rose effektiv, wenn auch ein bisschen platt, in die Schüchternes-Mauerblümchen-Ecke die von allen ausgelacht und von niemandem ernstgenommen wird. Einen Unfall später sieht sie auch aus wie ein Unfall und ihr Leben scheint gelaufen. Das wird schön dargestellt, als sie versucht, sich püriertes Gemüse über eine riesige Spritze in den Mund zu jagen. Gelingt nur so mittelmäßig. Der Film nimmt erst nach der Operation, so ungefähr ab der Hälfte der Laufzeit, an Fahrt auf und streut auch vereinzelt surreale Bilder ein, Stichwort OP im Stile einer rituellen Opferung, die war unerwartet sind, sich aber gut in den Film einfügen. Ab da geht’s mit Rose stetig bergauf und mit ihren Opfern steil bergab. Noch im Krankenhaus knabbert sie nur ganz dezent an einem der Patienten, der aber schon tags darauf übel hohldreht und anfängt andere Leute zu zerfleischen. Anfangs nur eine Randnotiz rückt die Ausbreitung der Tollwut immer weiter ins Zentrum während die neu geborene Rose, mittlerweile erfolgreiche Designerin, in ihrer eigenen kleinen Welt lebt. Die Handlung ist bis zu einem gewissen Punkt vorhersehbar, wendet sich aber im letzten Viertel nochmal ein wenig, ungefähr zum gleichen Zeitpunkt als auch endlich die Splatter-Bremsklötze gezogen werden und der Film richtig aufdreht. Kleinere Gewalteinlagen gibt’s zwar immer mal wieder, doch zum Ende hin hat auch der Body Horror nochmal seinen großen Auftritt und kann durchaus anwidernd überzeugen. Die Splattereien sind zum Glück alle handgemacht und sehen professionell suppig aus. Wenn man sich ob der Logik nicht zu viele Gedanken macht, gibt es inhaltlich nicht viel an Rabid zu kritisieren.
Details zur Blu-ray
Aus technischer Sicht gibt es ebenfalls wenig Kritikpunkte. Das Bild ist über sehr weite Strecken klar und gut erkennbar. In wenigen dunklen Szenen leidet gelegentlich der Kontrast, doch das ist die Ausnahme. Akustisch bleibt der Film eher unauffällig, stimmig zwar, doch nichts, was im Gedächtnis bleiben würde. Allerdings mangelt es dem Film an Extras. Bis auf zwei nicht überspringbare Trailer bevor einen die Disc ins Menü lässt, gibt es kein Zusatzmaterial. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Beef Supreme
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