Renfield
|
BEWERTUNG |
12.09.2023 von MarSUniversals Dark Universe ist zwar bereits seit dem Flopp von Die Mumie Geschichte, so richtig aufgeben will man die legendären Filmmonster aber dann doch nicht. Nach Der Unsichtbare dürfen wir uns nun über Draculas unfreiwilligen Handlanger Robert Montague Renfield freuen, der direkt Bram Stokers Roman entsprungen ist und seinen ersten Filmauftritt bereits im Jahr 1922 in Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens hatte...
Inhalt
Seit vielen Jahrzehnten dient Robert Montague Renfield (Nicholas Hoult) nun schon dem Fürst der Finsternis (Nicolas Cage), bringt ihm seine menschliche Nahrung ins Haus und räumt hinter ihm den Dreck weg, während er im Gegenzug ewiges Leben und ein klein wenig Macht erhält - auch wenn er dafür Insekten verspeisen und zudem Draculas ständige Erniedrigungen ertragen muss. Doch nun hat Renfield (Nicholas Hoult) endgültig die Nase voll. Er will diese toxische Beziehung endlich hinter sich lassen, und findet ausgerechnet in der Polizistin Rebecca Quincy (Awkwafina) seinen benötigten Antrieb, als er ihr im Verlauf einer zufälligen Begegnung zur Seite steht. Während er sich jedoch das erste Mal gegen seinen Gebieter auflehnt, bekommt es Renfield nicht nur mit dessen Zorn, sondern auch noch mit dem brutalen Lobo-Clan zu tun, dem Rebeccas Standhaftigkeit und Hartnäckigkeit im Dienst schon lange ein Dorn im Auge ist...
Basierend auf einer Idee keines Geringeren als Robert Kirkman (The Walking Dead) entwickelten Drehbuchautor Ryan Ridley und Regisseur Chris McKay ihre ganz eigene Fortsetzung des Horrorklassikers Dracula aus dem Jahr 1931, in dem die Figur des Robert Montague Renfield von Dwight Frye mit Bela Lugosi als seinem Herrn dargestellt wurde. Und weil ein Sequel nach immerhin 92 Jahren ohnehin schon kein einfaches Unterfangen ist, hat man sich gleich auch noch dazu entschieden, das Geschehen in die heutige Zeit zu verlagern, und das gesamte Werk als Horrorkomödie zu präsentieren. Daraus macht Renfield auch überhaupt kein Geheimnis, denn bereits die Einstiegssequenz, untermalt von Renfields Off-Kommentaren und in direkter Verbindung zum Klassiker, sprüht nur so von Witz und kuriosen Einfällen - ein Zustand, der über die kompakte Laufzeit von etwa 90 Minuten durchaus erhalten bleibt. Interessant dabei ist, dass man hier deutlich weniger von Nicolas Cage zu sehen bekommt, als man zunächst annehmen könnte, denn tatsächlich konzentriert sich Renfield die meiste Zeit über vor allem auf seinen Namensgeber. Was allerdings nicht heißen soll, dass Nicolas Cage in seiner überschaubaren Screentime nicht jeden Moment sichtlich genießt, und mit absolut ausschweifender Spielfreude gekonnt über die Stränge schlägt. Dem gegenüber steht aber eben der grundsätzlich eher zurückhaltend agierende Nicholas Hoult, der nicht minder großartig seinen persönlichen Selbstfindungstripp durchlebt, während er von einer Situation in die nächste stolpert, die ihm so einiges abverlangt. Daraus ergeben sich schließlich Actionsequenzen am laufenden Band, die es wirklich in sich haben. Splatter vom Feinsten könnte man sagen, jedoch trotz aller Blutfontänen, abgetrennten Körperteilen und sonstigen blutigen Einfällen stets so unterhaltsam und humorvoll inszeniert, dass man als Zuschauer einfach nur eine Menge Spaß hat. Für die restlichen Lacher - und von denen gibt es tatsächlich reichlich - ist schließlich Awkwafina zuständig, die mit ihren trockenen Gags in so mancher Szene sogar den gewohnt charmant-sympathisch agierenden Nicholas Hoult an die Wand spielt. Während Renfield jedoch geschickt eine alte und bekannte Geschichte in unsere moderne Zeit transportiert, und dabei zusätzlich unzählige Hommagen und witzige Querverweise auf die Geschichte der Verfilmungen Draculas und den damit einhergehenden, pop-kulturell etablierten Eigenschaften präsentiert, wirkt die integrierte Nebenhandlung um einen Drogenhändlerring leider ein wenig fehl am Platz und weit weniger stimmig. Ein gutes hat aber auch dieser Sub-Plot: Es gibt reichlich Nebenfiguren, die einem völlig egal sind, und die perfekt als Kanonenfutter für Robert Montague Renfield und seinen Meister herhalten können...
Details der Blu-ray
Die Blu-ray zeigt sich technisch durchwegs hervorragend. Das Bild ist gerade in Nahaufnahmen gestochen scharf und offenbart damit jede Menge feine Details, der Kontrast ist kräftig und ausgewogen. Farben werden sehr satt und leuchtend dargestellt, ebenso weiß der Schwarzwert ausnahmslos zu gefallen. Gleichermaßen hochwertig ist die in DTS-HD 7.1 vorliegende Tonspur, die ohne Unterlass das gesamte Boxenspektrum beansprucht und dabei durch eine klar ortbare, ausgewogene und hervorragend ausbalancierte Wiedergabe glänzt, während die Dialoge durchwegs sauber und verständlich aus den Boxen klingen. Cover & Bilder © 2023 Universal Studios. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]