Robinson Crusoe (2016)
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BEWERTUNG |
07.06.2016 von MarSWer kennt sie nicht, die Geschichte von Robinson Crusoe, dem Schiffbrüchigen der auf einer einsamen Insel strandet und dort auf seine Rettung wartet. Daniel Defoe erschuf die Romangrundlage bereits im Jahr 1719, und seitdem erblickten unzählige Adaptionen und Abwandlungen das Licht der Welt. Eine weitere dieser Abwandlungen in Filmform erschien nun unter dem simplen Namen Robinson Crusoe als animierter Familienfilm, und wir haben es uns nicht nehmen lassen, ihn auf die nicht ganz so einsame Insel zu begleiten.
Das Leben auf der abgeschiedenen Insel mitten im Meer ist eigentlich friedlich und angenehm. Die Tiere leben in Freundschaft und genießen ihren eintönigen Alltag im Paradies. Nur der Papagei ist stets auf der Suche nach außergewöhnlichem Treibgut, das für ihn die Existenz einer anderen Welt fern der Heimat beweist, wofür ihn die anderen allerdings für verrückt halten. Als jedoch der Mensch Robinson Crusoe an der Küste Schiffbruch erleidet ändert sich plötzlich das Leben aller. Der Papagei, der von Robinson "Dienstag" getauft wird, freundet sich schnell mit dem ungewöhnlichen Wesen an, seine zunächst skeptischen Freunde bleiben jedoch auf Abstand. Erst nach und nach beginnen sie, den Menschen als einen der ihren zu akzeptieren und helfen ihm sogar dabei, ein Nest zu bauen. Als jedoch die Schiffskatzen, welche ebenfalls überlebt haben, nach der Herrschaft auf der Insel streben und dafür Robinson los werden wollen, müssen alle zusammenarbeiten, um ihre Heimat zu verteidigen...
Im Gegensatz zu den bisherigen Adaptionen von Robinson Crusoe steht hier nicht der Mensch selbst im Vordergrund, sondern die Tiere, die ihn begleiten, was dem Zuschauer wohl vor allem aus diversen Disney-Filmen bekannt vorkommen dürfte. So wird die Geschichte aus der Sicht des Papagais "Dienstag" und seinen tierischen Freunden erzählt, was dem eigentlich bekannten Ablauf diverse neue Nuancen verleiht. Dass die Story letztendlich trotzdem absolut vorhersehbar ist und ohne große Überraschungen abläuft stört dabei nicht weiter, denn die Inszenierung ist sehr sympathisch und legt viel mehr Wert auf seine Figuren und die Botschaft über Freundschaft und Zusammenhalt als darauf, etwas wirklich Neues zu präsentieren. Einige witzige und rasante Actionszenen, vor allem im Finale des Films, sowie der fein dosierte Mix aus Humor und Emotionen trösten dann letztendlich auch über die größtenteils flachen und eindimensionalen Charaktere hinweg und machen Robinson Crusoe zu schöner Unterhaltung für die ganze Familie.
Der heimliche Star des Films ist jedoch die technische Seite, mit der die Macher, die bereits für Titel wie Sammy´s Abenteuer (hier unsere Kritiken zu Teil 1 und Teil 2) oder auch Das magische Haus verantwortlich waren, erneut beweisen, dass sie ihr Handwerk verstehen und mit jedem Film weiter entwickeln. So präsentiert sich gerade die 3D-Version des Films absolut atemberaubend und bietet neben toller Tiefenwirkung auch zahllose Pop-Outs und sonstige Effektaufnahmen. Robinson Crusoe ist ganz klar ein Film, bei dem die 3D-Fassung das Geschehen definitiv aufwertet und zu einem visuellen Erlebnis macht.
Das Bild der Blu-ray ist absolut scharf und weist einen sehr hohen Detailgrad auf. Die Farben sind satt und kräftig und haben dank dem entsprechend sauber eingestellten Kontrast eine sehr natürliche Wirkung. Die 3D-Fassung des Films steht dem ebenfalls in nichts nach und liefert wie bereits erwähnt grandiose Bilder. Der Ton ist insgesamt sehr gut, dynamisch und bietet eine schöne und klare Einbindung aller Surroundkanäle, hätte aber vor allem im Bassbereich etwas mehr Kraft vertragen. So bleibt die Bassbox leider trotz einiger Szenen mit viel Potential meist stumm. Cover & Bilder © Studiocanal GmbH Das Fazit von: MarS
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