Romeo Must Die
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BEWERTUNG |
03.12.2012 von TobiViele asiatische Schauspieler träumen davon, auch in Hollywood Fuß zu fassen. Jackie Chan hat es vor einigen Jahren vorgemacht und auch Jet Li hatte einige Erfolge in der Traumfabrik zu verzeichnen. Sein erster Streifen hört auf den Namen Romeo Must Die. Hier wurde versucht, das klassische Thema um Romeo und Julia in einen Actionfilm zu packen. Eine schwarze und eine asiatische Gang kämpfen um die Vormachtstellung in ihrer Stadt und die Kinder stehen zwischen den Fronten. Erfolgsproduzent Joel Silver hat dem Streifen seinen Stempel aufgedrückt, um Jet Li ins richtige Licht zu rücken. Unterstützt wird er dabei durch die leider verstorbene Aaliyah. Kürzlich feierte dieser Film bei uns seine Premiere auf Blu-ray.
Der ehemalige Polizist Han (gespielt von Jet Li) sitzt im Gefängnis in Hongkong. Eines Tages erfährt er, dass sein Bruder von einer rivalisierenden Gang in den USA ermordet wurde. Han bricht aus dem Gefängnis aus und macht sich auf die Reise in die Vereinigten Staaten. Kaum angekommen lernt er die attraktive Trish (gespielt von Aaliyah) kennen. Sie ist die Tochter des Erzfeindes seines Vaters. Han erfährt, dass es einen Krieg zwischen den Asiaten und den Schwarzen in der Stadt gibt. Beide Gangs wollen die Vormachtstellungen in dem Hafenviertel der Stadt haben, um ihre Geschäfte weiter auszubreiten. Als dann plötzlich Trishs Bruder ermordet wird, beginnen beide zusammenzuarbeiten. Dabei decken sie ein Komplott auf, was beiden das Leben kosten kann. Doch Han weiß sich zu verteidigen und stellt sich seinen Widersachern.
Zugegeben, man kann hier kleine Parallelen zu „Romeo und Julia“ ziehen, aber das ist schon extrem weit hergeholt. Die Geschichte wurde in die heutige Zeit verlegt und mit einer ordentlichen Portion Hip-Hop versehen. Allerdings kann man hier nicht von einer Liebesgeschichte sprechen, denn die Emotionen zwischen Han und Trish sind eher freundschaftlich zu bewerten. Von daher funktioniert diese Ebene im Film nicht wirklich. Dafür kommt hier der Humor nicht zu kurz. Das liegt vor allem an Anthony Anderson, der mal wieder sich selbst spielt und die Lacher damit auf seiner Seite hat. Wenn er hier nicht wäre, dann würde der Film definitiv zu wenig Unterhaltungswert haben. Denn insgesamt betrachtet ist das Ganze hier schon recht dünn und bietet keinerlei interessante Wendungen oder Ideen. Alles ist vorhersehbar und die Hauptsache ist, dass die Szenen cool aussehen.
Wenn schon die Story nicht viel hergibt, so muss halt die Action für den nötigen Schwung sorgen. Und das tut sie größtenteils auch. Jet Li darf sich hier von einer Szene zur Nächsten kloppen und teilt dabei ordentlich aus. Wieder mal darf er zeigen, was er drauf hat. Allerdings lag dem Produzenten wohl noch der Erfolg von Matrix auf der Zunge, was ihn dazu veranlasst hat, die Kampfszenen mit Drahtseilen und anderem sinnlosen Müll „aufzuwerten“. Dummerweise hat er damit leider das Gegenteil erreicht, denn gerade die Drahtseilszenen wirken extrem dämlich. Man hätte Jet Li einfach mal allein ans Werk lassen müssen, dann wären die Choreografien definitiv besser ausgefallen. Man adressiert hier eindeutig ein jüngeres Publikum, denn dieses nimmt den gezeigten Käse nicht allzu ernst. So lange DMX und ein paar knutschende nackte Weiber durch das Bild hopsen sind sie glücklich. Und wenn dann mal ab und an einer verrecken darf, dann ist die Welt in Ordnung.
Die deutsche Blu-ray bietet leider nur ein mittelmäßiges HD-Bild. Die Körnung ist mir persönlich zu stark, was den Genuss deutlich trübt. Dafür entschädigt aber eine sehr deutsche Tonspur, die in den Action- und Kampfszenen zeigt, was die Heimkino-Anlage alles drauf hat. Ein paar Hintergrundinformationen und Musikvideos runden das Paket ab. Auf ein Wendecover hat man leider verzichtet. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Tobi
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