Safe Word

Safe Word

Originaltitel: Aishiteru!
Genre: Erotik-Komödie
Regie: Koji Shiraishi
Hauptdarsteller: Chisako Kawase
Laufzeit: DVD (90 Min) • BD (94 Min)
Label: Busch Media Group
FSK 18

Safe Word   17.09.2023 von Dan DeMento

Es lebe die Perversion! - So das erklärte Motto der japanischen Mokumentary Safe Word, die Erotik, Drama, Komödie und Satire gleichzeitig sein möchte. Ob dem Film das gelingt, und ob er trotz seinem Selbstanspruch und dem stets beliebten Thema BDSM vielleicht trotzdem recht züchtig daherkommt - Findet es heraus!
 
Inhalt:
 
So richtig will es nicht klappen bei der jungen Misa (Kawase Chisako) - ihr Karriere als Popstar läuft eher schleppend, und nachdem sie einen aufdringlichen Fan vermöbelt hat, wird sie für ihren Lieblings-Liveclub auch noch gesperrt. Doch ein gutes hat ihre kleine Prügelei, denn dadurch wird die etwas spezielle Miss Tsubaki (Ryuchell) auf Misa aufmerksam und lädt sie sofort in ihren eigenen Club namens "H" ein. Kaum dort angekommen stellt sie fest, dass es sich dabei um einen BDSM-Club handelt, und dass von ihr auch nicht erwartet wird, zu singen. Doch der anfängliche Fluchtreflex erstirbt bald, als sie Kanon (Torinomi Nagisa), die Top-Domina des Clubs, kennenlernt. Diese bringt ihr nicht nur bei, wie man eine gute Domina wird, sondern weckt ganz nebenbei ungeahnte Facetten ihrer Sexualität...
 
Das Cover, das Marketing, alles schreit lautstark "Japanischer Softporno"! Doch dem geneigten Zuschauer wird sehr schnell klar, dass die Macher von Safe Word ein ganz anderes Ziel verfolgt haben. Im Mokumentary-Stil durch die Kamera eines ergebenen Fans der Hauptfigur erzählt ist der Film einerseits eine Parodie auf ebendiese Erotik-Filmchen, andererseits Komödie, wiederum andererseits möchte er sich aber ernsthaft mit dem Thema BDSM auseinandersetzen, ohne nur gängige Klischees zu bedienen.
 
Bei diesen Bestrebungen ist der Film dabei unterschiedlich erfolgreich. Während der Comedy-Teil vor allem durch das sogar für japanische Verhältnisse vollkommen überzogene Spiel der Hauptdarstellerin noch recht gut funktioniert, leidet der ernsthafte Teil genau darunter. Es mag sein, dass die Praktiken, die Beziehungsverhältnisse und die Praktiken im BDSM-Bereich korrekt und einfühlsam dargestellt sind, wenn die Rezipientin dabei aber stets Gesichtsausdrücke zwischen Dschungelcamp-Prüfung und Takeshi´s Castle zur Schau trägt, wird es schwer, sich darauf einzulassen. Schade, denn ihr Gegenpart in Gestalt der Chefdomina Kanon macht ihre Sache schauspielerisch sehr gut. Dass unter diesen Umständen auch die Erotik stark leidet, braucht wohl nicht extra erwähnt werden. Später im Film gibt es zwar recht viel nackte Haut, es bleibt aber alles viel zu bunt, laut und oberflächlich, als dass irgendwelches Knistern entstehen könnte.
 
Der Film läuft über seine gut eineinhalb Stunden recht unterhaltsam durch, ohne dass irgendwelche Szenen groß in Erinnerung bleiben würden. So ist Safe Word für Genre-Fans sicher eine nette Abwechslung, man verpasst aber auch nichts, wenn man diesen Streifen nicht gesehen hat.
 

Bildergalerie von Safe Word (6 Bilder)

Details der Blu-ray:
 
Der Film ist unglaublich bunt und grell, sobald man das aber als Stilmittel akzeptiert hat, gibt es am Bild nichts mehr auszusetzen. Die deutsche Synchronfassung ist leider nicht sehr gelungen und kommt auch arg frontlastig aus den Boxen. Bis auf ein, zwei Konzert-Momente bekommt der Subwoofer nicht viel zu tun. An Extras gibt es einige thematisch ähnlich gelagerte Trailer.


Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH


Das Fazit von: Dan DeMento

Dan DeMento

Man weiß nicht genau, was man von Safe Word erwarten soll, und leider laufen fast alle potentiellen Zielgruppen Gefahr, enttäuscht zu werden. Für eine Satire ist er nicht differenziert genug, für einen Softporno fehlt die Erotik, und ohne es genau zu wissen, zweifle ich auch daran, dass BDSM-Anhänger sich von der Handlung repräsentiert fühlen. So steht der Film zwischen allen Bänken, ist genau deswegen eigentlich auch nicht uninteressant, leidet aber durch seine handwerklich recht mangelhafte Umsetzung und bekommt letztlich den Todesstoß durch die deutsche Synchronisierung. Schade, denn die Prämisse wäre eigentlich nicht schlecht.


Die letzten Artikel des Redakteurs:




Kommentare[X]

[X] schließen