Wo Produzent Jerry Bruckheimer seine Finger im Spiel hat, da ist der Erfolg meist nicht mehr weit entfernt. Zuletzt gab es mit Top Gun: Maverick kaum ein Entkommen, und sowohl Kritiker wie auch Fans überschlugen sich mich Lobeshymnen. Doch im selben Jahr produzierte Bruckheimer für das Streamingportal Paramount+ auch noch die Familien-Superhelden-Komödie Secret Headquarters - Das geheime Hauptquartier, die nun ihren Weg in die heimischen Wohnzimmer gefunden hat...

Inhalt

Seit einigen Jahren wird die Menschheit vom "Wächter" beschützt, dessen Identität jedoch bislang ein Rätsel ist. Der 14-jährige Charlie (Walker Scobell) verehrt den unbekannten Helden, und wünscht sich nichts sehnlicher, als dass sein Vater Jack (Owen Wilson) auch nur annähernd so für ihn da wäre, wie es der "Wächter" für die Menschheit ist. Jack jedoch ist so mit seiner Arbeit beschäftigt, dass er längst von Charlies Mutter Lily (Jessie Mueller) getrennt ist, und eigentlich nie Zeit für Charlie hat. Als Jack seinen Sohn schließlich ausgerechnet an seinem Geburtstag ein weiteres Mal versetzt, beschließt Charlie mit seinen Freunden Berger (Keith L. Williams), Maya (Momona Tamada) und Lizzie (Abby James Witherspoon) in dessen Haus eine private Party zu feiern. Dabei entdecken sie jedoch einen geheimen Aufzug, der sie direkt in das Hauptquartier des "Wächters" führt. Kann es sein, dass Jack der "Wächter" ist, und er deshalb nie Zeit für Charlie hat? Während Charlie einfach nicht glauben kann, dass sein Vater insgeheim sein persönlicher Held sein soll, dringt plötzlich der eiskalte Waffenhersteller Ansel Argon (Michael Peña) mit einer Gruppe von Söldnern ins Haus ein. Argon ist auf der Suche nach der mächtigen Energiequelle des "Wächters", und geht sogar über Leichen, um das Artefakt in seine Hände zu bekommen...

Bei Secret Headquarters - Das geheime Hauptquartier ist er mal wieder ganz deutlich zu sehen: Der Unterschied zwischen großen Kinoproduktionen und Filmen, die für den Streamingmarkt produziert wurden. Letzteren fehlt es allzu oft an Einfallsreichtum und Eigenständigkeit, und genau das macht sich leider auch hier bemerkbar. Secret Headquarters - Das geheime Hauptquartier erinnert dabei unweigerlich an Robert Rodriguez´ Spy Kids aus dem Jahr 2001, denn auch hier ist es eine Gruppe von Kindern, die im Mittelpunkt der Handlung steht, und mit Hilfe technischer Spielereien über sich hinauswachsen muss. Etwas Coming-of-Age also, dazu eine haarsträubende Handlung, durchzogen von reichlich Humor - sowohl gelungenem Dialogwitz wie auch plumpem Slapstick. Spaß steht in Secret Headquarters - Das geheime Hauptquartier zweifellos im Vordergrund, was spätestens mit dem ersten Auftritt des Antagonisten mehr als klar wird. Michael Peña glänzt hier weniger als fieser Bösewicht, sondern vielmehr als schräger Gegenspieler, der nie um einen lässigen Spruch verlegen ist, und der alles andere als furchteinflößend charakterisiert wurde. Zumindest soweit man bei den Figuren überhaupt von Charakterisierung sprechen kann, denn auch in diesem Bereich setzt die Inszenierung lieber auf klassische Stereotypen und bekannte Motive in Verbindung mit moderner Jugendsprache, anstatt sich wirklich Gedanken über Tiefgang oder Anspruch zu machen. So richtig ernst wird es hier eben nie, und der Sieg der Guten steht vom ersten Moment an völlig außer Frage. Kreativ ist das alles keinesfalls, dank sympathischen Jungdarstellern und gut aufgelegten alten Hasen bietet Secret Headquarters - Das geheime Hauptquartier am Ende aber immerhin nette Unterhaltung für die ganze Familie, die keinem wehtut und ihr einfallsloses Konzept zumindest hochwertig in Szene zu setzen weiß. Ein typischer Streaming-Film mit hohem Erzähltempo eben, der Spaß macht solange er läuft, danach aber recht schnell wieder vergessen wird.

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Details der Blu-ray

Die Blu-ray präsentiert ein scharfes, sauberes und angenehm detailliertes Bild. Farben werden satt und kontraststark dargestellt, wobei die Farbpalette stellenweise etwas zu kraftvoll strahlt. Der Schwarzwert ist ausgewogen und bleibt durchwegs stabil, ohne Details zu verschlucken. Während die Originaltonspur in einer Dolby Atmos Abmischung vorliegt, müssen sich die deutsche und französische Sprachfassung mit einer lediglich in Dolby Digital 5.1 vorliegenden Wiedergabe zufriedengeben. Immerhin ist diese aber gut ausbalanciert, wodurch der Ton sowohl eine stets klare und gut verständliche Sprachausgabe wie auch eine gute Effektverteilung im Raum bieten kann. Deutlich dynamischer und kraftvoller ist natürlich die Originaltonspur.

Cover & Bilder © 2022 Paramount Pictures.