Shapeshifter
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BEWERTUNG |
01.12.2018 von MarSKurz vor Jahresende steht mit dem Horrorthriller Shapeshifter ein weiteres Langfilm-Debüt für 2018 in den Startlöchern. Ob der Film von Mario Sorrenti, der bisher vor allem Aufmerksamkeit durch seine Arbeiten als Fotograf (unter anderem den Pirelli-Kalender 2012) und Werbefilmer (wie diverse Spots für Calvin Klein) erlangte, wirklich überzeugen kann...?
Inhalt
Nach dem tragischen Tod seiner Familie ist der Neurowissenschaftler Dr. Andre Mason (Thomas Kretschmann) davon besessen, mit Hilfe eines eigens entwickelten Serums die Grenze in das Totenreich überschreiten zu können, um dort seinen Sohn und seine Frau wiederzusehen. Gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftler begibt sich Dr. Mason in eine abgelegene Villa, um dort ein Feldexperiment mit der durch die Zivilistin Maya Sanchez ermöglichten Droge durchzuführen. Zunächst scheint alles nach Plan zu laufen, und Dr. Mason gelingt es tatsächlich, die Schwelle in eine andere Dimension zu überschreiten. Doch jede Tür, die geöffnet wird, kann von zwei Seiten durchschritten werden...
Formwandler gibt es in vielen Geschichten, und beinahe jede Kultur hat ihre eigenen, variantenreichen Mythen rund um die unheimlichen Wesen. In Shapeshifter allerdings hat der titelgebende Gestaltwandler eigentlich nur eine untergeordnete Rolle, denn während dieser nur dafür genutzt wird, überwiegend klischeehafte Horrormomente zu schaffen, dreht sich die eigentliche Haupthandlung um die Grenze zwischen Realität und dem Reich der Toten. Hier werden stellenweise Erinnerungen an Flatliners wach, auch wenn das Ganze hier durch die ungebremste Einnahme von bewusstseinsweiternden Drogen ermöglicht wird, und nicht durch Herzstillstand. Dem allerdings ist man als Zuschauer relativ schnell nahe, wenn man versucht, der völlig absurden Geschichte zu folgen. Außer einigen atmosphärischen Momenten und einem erfreulicherweise durch Maskenbildner entstandenem Monster verliert sich Shapeshifter nämlich ziemlich bald in seinem wirren Aufbau und der simplen Handlung, die mehr sein möchte, als sie letztendlich ist. Dazu gesellen sich unmotivierte Schauspieler, klischeehafte Charakterisierungen und unsinnige Dialoge, was das Ganze auch nicht unterhaltsamer macht. Seine Qualitäten offenbart der Film immer dann, wenn es ins Horrorgenre geht, und hierauf hätte man auch den Fokus legen sollen. Vor allem einige handgemachte Effekte, das durchaus bedrohliche Monster sowie die an dieser Stelle geschaffene Atmosphäre wissen nämlich auf ganzer Linie zu überzeugen. Stattdessen versucht sich Shapeshifter an wissenschaftlichem Geplänkel und philosophischen Grundsatzfragen, ohne dabei jedoch auch nur Ansatzweise Tiefe zu entwickeln, was sowohl dem Horror der Geschichte, als auch dem Film selbst mehr schadet, als es ihm zuträglich ist und letztendlich außerhalb der Horrorszenen für gähnende Langeweile sorgt.
Eine Bewertung der Bild- und Tonqualität entfällt auf Grund des vorliegenden Pressen-Streams. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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