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Snowpiercer - Staffel 1
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BEWERTUNG |
04.12.2025 von MarSBereits bevor er für Parasite mit Preisen regelrecht überschüttet wurde gelang es dem Südkoreaner Bong Joon-ho im Jahr 2013 mit der Comic-Verfilmung Snowpiercer auch außerhalb seines Heimatlandes Fuß zu fassen. Zwischen 2020 und 2024 folgte schließlich eine Serienadaption in vier Staffeln, bei der Bong Joon-ho als ausführender Produzent und Drehbuchautor beteiligt war, und welche nun von Pandastorm Pictures ihre Blu-ray Premiere spendiert bekommt...
Nachdem eine verheerende Klimakatastrophe die Erde in eine gefrorene Eiswüste verwandelt hat, ist der von Eisenbahntycoon Mr. Wilford entworfene "Snowpiercer" die letzte Zuflucht für die verbliebene Menschheit geworden. Während der 1001 Waggons lange "Snowpiercer" unaufhörlich die Erde umkreist, herrscht im Inneren eine strenge Klassentrennung, wobei die als Flüchtlinge und ohne Fahrkarte zugestiegenen "Tailies" am Zugende den unteren, und lediglich geduldeten Teil der Gesellschaft bilden. Die wenigen Privilegierten teilen sich hingegen die ersten beiden Klassen und damit die vordere Hälfte des Zuges, wo sie im Gegensatz zur dritten Klasse sowie den "Tailies" kaum von Rationierungen betroffen sind und weiterhin ein Leben im Luxus führen können. Die Aufrechterhaltung dieser Ordnung im Zug unterliegt dabei der sogenannten "Hospitalität" unter der Führung von Melanie Cavill (Jennifer Connely), die im Verlauf der inzwischen sieben Jahre andauernden Fahrt als Sprachrohr für Mr. Wilford dient. Die ohnehin angespannte Lage im "Snowpiercer" spitzt sich jedoch zu, als ausgerechnet in den vorderen Waggons ein Mord geschieht, und Melanie dazu gezwungen ist, den "Tailie" und Ex-Polizisten Andre Layton (Daveed Diggs) mit den Ermittlungen zu beauftragen. Während Andre im Verlauf seiner Nachforschungen einigen dunklen Geheimnissen rund um den "Snowpiercer" auf die Spur kommt, wittert er seine Chance darauf, die von den "Tailies" seit langem geplante Rebellion endlich in die Tat umsetzen zu können...
Wie Bong Joon-hos sozialkritischer Science-Fiction Thriller zuvor basiert auch die Serien-Adaption von Snowpiercer auf der Graphic Novel Le Transperceneige von Jacques Lob, Benjamin Legrand und Jean-Marc Rochette. Snowpiercer ist jedoch nicht nur ein einfaches Reboot oder Remake des gleichnamigen Films, sondern weiß sein Format geschickt zu nutzen, um das Universum der Comicvorlage noch umfangreicher umzusetzen, während einige inhaltlichen Elemente im Vergleich zum Film verändert wurden. Der zugrundeliegende sozialkritische Tenor wurde dabei selbstverständlich beibehalten, wogegen Snowpiercer auf Grund seiner zeitlich erweiterten Möglichkeiten einen deutlich stärkeren und vielschichtigeren Fokus auf seine Figuren legen kann. Hierbei profitiert das Geschehen vom im Vergleich zum Film zwar weitaus weniger namhaften und bekannten, dafür aber nicht minder hervorragend agierenden Cast, der von Daveed Diggs und Jennifer Connelly angeführt wird. Während Diggs dabei klar als zentrale Identifikationsfigur dient und durch seine starke Performance sowie sein Charisma mindestens ebenso als treibende Kraft gesehen werden kann wie durch sein stellenweise beinahe etwas zu engagiertes Spiel, überzeugt vor allem Jennifer Connelly als undurchsichtige, ambivalente Gegenspielerin, die einerseits ihre Macht bewusst ausnutzt, sich andererseits aber auch des verletzlichen Gleichgewichts der erschaffenen Ordnung mehr als bewusst ist. Genau im Konflikt zwischen dem Wunsch nach Freiheit und der fragilen Stabilität eines geordneten Systems liegt schließlich auch die Stärke der Serie, wodurch diese nicht nur für Neueinsteiger geeignet ist, sondern auch für all diejenigen, die Bong Joon-hos Filmversion bereits kennen, da beide Varianten diese Thematik auf unterschiedliche Art und Weise und mit anders fokussierter Intensität behandeln. Trotz der ausführlicheren Schilderung der Ereignisse gelingt es Snowpiercer im Verlauf deshalb mühelos, eine hervorragende Spannungskurve zu erzeugen, und das Geschehen immer wieder durch geschickt eingesetzte Wendungen oder eskalierende Ereignisse abwechslungsreich und fesselnd zu halten. Und das Alles wird zum Abschluss auch noch mit einem hervorragenden Cliffhanger garniert, der den Zuschauer auf recht fiese Art und Weise dazu animiert, unbedingt weiterschauen zu wollen...
Details der Blu-ray
Die Blu-ray bietet ein scharfes, detailreiches Bild mit ausgewogenem Kontrastumfang und harmonischem Schwarzwert. Die Farbpalette wird innerhalb des Zuges überwiegend von tristen, dunklen Farben dominiert, wogegen die 1. Klasse eher freundlich und hell dargestellt wird. Wirklich beeindruckend sind die etwas zu seltenen Außenaufnahmen ausgefallen, die jedoch recht deutlich offenbaren, dass sie größtenteils am PC entstanden sind. Die Tonspur bleibt die meiste Zeit über auf eine klare und saubere Dialogwiedergabe fokussiert, bietet aber dennoch ein atmosphärisches Raumgefühl durch die gelungene Einbindung von Umgebungsgeräuschen wie beispielsweise den metallischen Klängen des Zuges.
Episodenguide
Cover & Bilder © Pandastorm Pictures GmbH Das Fazit von: MarS
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