StreetDance: Paris
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BEWERTUNG |
02.12.2020 von MarSDie Blütezeit der Tanzfilme scheint längst vorbei zu sein, und dennoch erblicken immer wieder vereinzelte Genrevertreter das Licht der Welt. Mit StreetDance: Paris meldet sich nun die neben Step Up wohl bekannteste, erfolgreichste und längste Filmreihe zurück...
Hier findet Ihr unsere bisherigen Kritiken aus der StreetDance Reihe: Inhalt
Joseph (Rayane Bensetti) ist Tänzer mit Leib und Seele. Anstatt in die Fußstapfen seines Vaters zu treten und als Dachdecker seinen Lebensunterhalt zu verdienen, entscheidet sich Joseph dazu, mit seinen Freunden Emma und Karim (Mehdi Kerkouche) nach Paris zu reisen, um dort einer Breakdance Crew beizutreten. Der Erfolg scheint dank ihres Anführers Youri (Brahim Zaibat) zum Greifen nah, als die Crew sich für einen internationalen Hip-Hop Wettbewerb qualifiziert, doch ein Streit zwischen Joseph und Youri lässt alle Träume platzen. Um Paris nicht verlassen zu müssen, zieht Joseph schließlich gemeinsam mit Karim bei dem Ballettlehrer Remi (Guillaume de Tonquédec) ein, den er 12 Jahre zuvor aus den Augen verloren hatte. Doch auch Remi hat mit Problemen zu kämpfen, und so ergibt es sich, dass Joseph und Karim plötzlich selbst als Lehrer in der renommierten Ballettschule arbeiten, um den Schülern dort die Liebe zum Tanz zu lehren. Dabei trifft Joseph auf die ehrgeizige Ballerina Chloé (Alexia Giordano), und plötzlich scheint die Teilnahme am Hip-Hop Wettbewerb wieder in greifbare Nähe zu rücken. Doch dafür muss es Joseph gelingen, über seinen eigenen Schatten zu springen und einen eigenen Stil zu entwickeln...
Ach, Tanzfilme sind doch sowieso alle gleich. So ganz verkehrt ist das natürlich nicht, und auch die Geschichte von StreetDance: Paris klingt ganz nach der üblichen Genrekost. Allerdings macht es sich der Film gar nicht so einfach, wie man zunächst vermuten könnte - immerhin legte die StreetDance Reihe schon immer mehr Wert auf eine ordentliche Geschichte, denn auf spektakuläre Tanzsequenzen. Und so nutzt der neueste Streich der Reihe die bekannten Klischeemomente äußerst gewinnbringend, indem er tatsächlich immer wieder mit der Erwartungshaltung beziehungsweise den genrebedingten Vorurteilen des Zuschauers spielt, um mit dem Handlungsverlauf in eine unerwartete, sehr ansprechende neue Richtung zu gehen. Highlight ist dabei ganz klar das Finale, das völlig anders als gewohnt abläuft und dabei eine intensive emotionale und charakterliche Tiefe entwickelt, die diesen Abschluss zu etwas ganz Außergewöhnlichem werden lässt. Während die Geschichte dank äußerst sympathischen Figuren und einer guten Prise Humor damit auf sehr charmante Art zu unterhalten weiß, liefert StreetDance: Paris aber dieses Mal auch eine Menge hervorragender Tanzszenen, die sowohl durch einzelne Moves, wie auch größere Choreografien zu gefallen wissen. Der Film bietet damit eine sehr harmonische und ausgewogene Mischung aus Handlung und Tanz, wodurch sich das Ganze eindrucksvoll von anderen Genrevertretern der jüngeren Vergangenheit abhebt, denen diese stimmige Balance nur selten gelungen ist. Auf diese Weise zeigt StreetDance: Paris ein weiteres Mal, warum eben diese Reihe neben StepUp zu der beliebtesten ihrer Art gehört. Begleitet wird das Geschehen selbstverständlich von einem treibenden Soundtrack, der sowohl atmosphärisch die jeweilige Stimmung transportiert, wie auch die Emotionen innerhalb der Szenen zu verstärken weiß. Punkte sammelt StreetDance: Paris aber auch in der B-Note, in diesem Fall also mit den Darstellern. Die können nämlich nicht nur tanzen, sondern auch in angemessenem Rahmen schauspielern, was dafür sorgt, dass man sich nicht nur an den visuellen und akustischen Reizen der Tanzszenen erfreuen kann, sondern auch vom übrigen Teil der Handlung wunderbar unterhalten wird. Hervorzuheben ist hierbei nicht nur die schöne Harmonie zwischen Rayane Bensetti und Alexia Giordano in den Hauptrollen, sondern auch die charismatischen und humororientierten Darbietungen von Mehdi Kerkouche und Guillaume de Tonquédec.
Details der Blu-ray
Technisch gibt es an der Blu-ray kaum etwas auszusetzen. Das Bild ist knackig scharf, laufruhig und sauber, die Farbgebung natürlich und das Kontrastverhältnis kräftig sowie gut ausbalanciert. Farblich stilisierte Tanzszenen neigen zwar ein wenig zum Übersteuern, dies sorgt aber als Stilmittel für einen schönen Look. Lediglich der Schwarzwert ist nicht immer perfekt und wirkt hin und wieder etwas zu leuchtend. Die Tonspur, der wohl wichtigste Punkt eines jeden Tanz- und Musikfilms, weiß auf ganzer Linie zu überzeugen. Der Ton ist sehr dynamisch und kraftvoll abgemischt und erzeugt während des Soundtracks auch viel Druck in den unteren Tonlagen, was unter anderem auch für kraftvollen Basseinsatz sorgt. Im Übrigen sind die Dialoge stets klar und verständlich, während gezielter Effekteinsatz für Räumlichkeit zuständig ist. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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