The Djinn

The Djinn

Originaltitel: The Djinn
Genre: Horror
Regie: David Charbonier • Justin Powell
Hauptdarsteller: Ezra Dewey • Rob Brownstein
Laufzeit: DVD (78 Min) • BD (81 Min)
Label: Koch Films GmbH
FSK 16

The Djinn   10.11.2021 von MarS

Nicht erst seit Wes Cravens Wishmaster wissen wir: Sei vorsichtig mit dem, was Du Dir wünscht! Der 12-jährige Dylan scheint von dieser Warnung allerdings noch nichts gehört zu haben...

 

Inhalt

 

1989. Nach dem Tod seiner Mutter zieht der 12-jährige Dylan (Ezra Dewey), der nach einer Operation stumm ist und unter Asthma leidet, gemeinsam mit seinem Vater Michael (Rob Brownstein) in ein neues Haus. Als Michael eines Abends das Haus verlässt, um eine Doppelschicht in seinem Job als Radiomoderator zu übernehmen, entdeckt Dylan in einem Wandschrank ein geheimnisvolles Buch mit Beschwörungen und Zaubern. In der Hoffnung darauf, seine Stimme wiederzuerlangen, ruft Dylan schließlich in einem uralten Ritual einen Djinn herbei. Doch ist Dylan wirklich bereit, den erforderlichen Preis für seinen Wunsch zu zahlen...?

 

Mit seinem Regiedebüt - zugegeben unterstützt von seinem langjährigen Freund Justin Powell - hat David Charbonier einen fiesen kleinen Genrebeitrag abgeliefert, der mit minimalistischen Mitteln das Fürchten lehrt. Beschränkt auf ein einfaches Setting und beinahe die gesamte Zeit über alleine auf den Schultern von Jungdarsteller Ezra Dewey getragen, verbirgt sich hinter einem bösartigen Djinn und der daraus resultierenden Abfolge von Ereignissen zwar zunächst kein innovatives Muster, doch das Duo Charbonier/Powell ist absolut in der Lage, aus den Gegebenheiten das Bestmögliche herauszuholen. Dabei sorgt die Tatsache, dass die Hauptfigur sich akustisch nicht mitteilen kann, für eine ganz eigene Dynamik, während die anfangs noch in klischeehaften Geisterhorror-Bahnen verlaufende Geschichte mit der Zeit ebenfalls einige Überraschungen und unerwartete Entwicklungen bereithält. Dass The Djinn im Verlauf meist darauf verzichtet, das Böse in seiner wahren Gestalt zu zeigen, und die Bedrohung stattdessen deutlich persönlicher manifestiert, ist dabei ein ebenso interessanter Kniff, wie der oftmals aus den gängigen Erwartungen ausbrechende Aufbau der Inszenierung. Jumpscares werden zudem nicht inflationär eingesetzt, sondern sehr gezielt, und selbst Szenen, in denen ein solcher ausgiebig angekündigt wird, verzichten immer wieder auf den erlösenden Schreck. Auf diese Weise erzeugt The Djinn eine anhaltend angespannte Atmosphäre, was von dem sehr düsteren, absichtlich schlecht ausgeleuchteten Look noch weiter verstärkt wird. Abgesehen von dieser gelungenen Gruselstimmung bietet The Djinn aber auch herrliches Oldschool-Feeling durch die zeitliche Einordnung in den späten 80ern, was dank stimmiger Ausstattung sowie hervorragendem Soundtrack absolut authentisch vermittelt wird. Das letzte i-Tüpfelchen liefert schließlich der finale Twist, der den vorherigen Geschehnissen einen runden Abschluss verleiht und den Zuschauer mit einem unbequemen und gemeinen Ende zurücklässt. 

 

Bildergalerie von The Djinn (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Bei Closeups erweist sich das Bild der Blu-ray als knackig scharf und selbst feinste Details werden offenbart. Deutlich schwammiger und weniger definiert wirkt das Bild in der Totalen, was dem etwas schwachen Kontrastwert geschuldet ist. Dementsprechend erreicht auch der Schwarzwert nur selten wirklich hohes Niveau, allerdings bleiben dadurch Details trotz anhaltender Dunkelheit stets sichtbar. Die Tonspur zeigt ihre Stärken vor allem im Bereich von Effekten und dem Soundtrack, die sich sehr sauber ortbar im ganzen Raum verteilen und mit viel Druck für eine tolle Atmosphäre sorgen. Im Vergleich dazu wirken die Dialogpassagen etwas zu leise abgemischt, was jedoch im Verlauf des Films auf Grund des ohnehin stummen Hauptcharakters nicht mehr ins Gewicht fällt. 



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Effektiver und einfallsreicher Grusel ist selten geworden, doch David Charbonier und Justin Powell beweisen mit ihrer zweiten Regiearbeit, dass eben dieser auch mit minimalistischen Mitteln immer noch möglich ist. The Djinn ist ein fieser kleiner Horrorstreifen, dessen Grundprämisse zwar nicht neu ist, wohl aber die geschickte und atmosphärisch dichte Umsetzung. Man darf durchaus gespannt sein, was Charbonier und Powell zukünftig wohl noch abliefern werden...


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