The Lego Movie 2
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BEWERTUNG |
24.07.2019 von DiaboliSinnlos! Unnütz! Schamloser Cashgrab! So oder schlimmer fielen die ersten Prognosen des ersten Lego-Films aus. Doch zur Überraschung Aller machte der Streifen richtig Boden gut: eine herrlich absurde Geschichte detailverliebt erzählt für Groß und Klein, mit einem Twist á la Pixar und vor allem einem: sehr viel Herz. Verdienterweise hat der Film deshalb auch eine knappe halbe Milliarde Dollar eingespielt, mittlerweile eine riesige Fangemeinde angesammelt und zahlreiche Preise gewonnen, u.a. wurde er sogar für "Everything is Awesome" bei den Oscars als bester Filmsong nominiert. Nun steht also einige Jahre später der Nachfolger in den Startlöchern, und im Kino war er nicht der erhoffte Erfolg. Wird The Lego Movie 2 wenigstens zuhause ein ebenso grandioses Abenteuer wie sein Vorgänger oder reiht er sich in die Geschichte vieler missglückter Fortsetzungen ein? Finden wir es gemeinsam heraus...
Inhalt:
5 Jahre sind seit den Geschehnissen rund um Meisterbauer Emmet (Chris Pratt) inzwischen vergangen, und in Steinstadt ist nicht mehr "alles super": die einst blühende Metropole aus Legosteinen hat sich in eine verdorrte und langweilige Wüstenlandschaft verwandelt, denn eine neue Bedrohung ist aufgetaucht: Alien-Invasoren aus dem Duplo-Universum! Die zerstören nämlich die Dinge schneller, als sie wiederaufgebaut werden können und entführen auch noch Emmets Freunde, darunter Batman (Will Arnett) und Lucy aka Wyldstyle (Elizabeth Banks). Der liebevolle Tölpel begibt sich also auf eine abenteuerliche Rettungsaktion, bei der er nicht nur den Draufgänger Rex Dangervest (ebenfalls Pratt) trifft, welcher sich als Cowboy, Archäologe und Raptoren-Trainer mehr als nützlich macht, sondern muss außerdem verschiedene Universen nach seinen Freunden durchsuchen. Das Musical-Universum ist dabei noch das harmloseste...
Den ersten Legofilm habe ich im Kino ausgelassen, weil ich auch anfangs überhaupt nicht angetan von der Idee war, Bauklötzen einen Kinoauftritt zu spendieren. Doch was mir dann von den genialen Geistern Chris Miller und Phil Lord präsentiert wurde, hat mich umgehauen. Die Geschichte überzeugte durch liebenswerte Charaktere, eine fast unzählbare Menge an Gags und wahnsinnig detailverliebte Animationen. Auch die Geschichte an sich war kurzweilig und der heute fast schon berüchtigte Twist ging direkt ins Herz. Kein leichtes also, mich davon zu überzeugen, dass eine Fortsetzung besser sein könnte. Und doch haben es die Drehbuchautoren Lord und Miller, die diesmal die Regie an Mike Mitchell abgegeben haben geschafft, die Geschichte logisch und konsequent Fortzusetzen und das Universum, in dem der Film spielt, weiter auszubauen. Alleine das Detail, dass es sich bei den alles zerstörenden Eindringlingen um Duplosteine handelt, welche ja im wahren Leben eine plumpere und grobschlächtigere Version der Legosteine sind, finde ich bereits sagenhaft gut. Auch der sonst so optimistische Emmet muss weiterhin über sich hinauswachsen, da er ja quasi mit einer in allen Dingen überlegenen Kopie von sich selbst, verkörpert von Rex, auf der Suche nach seiner Freundin ist. Auch die optische Verwirklichung des Films kann wieder einmal nur in den höchsten Tönen gelobt werden. Interessanterweise ist der Film aber im Kino gefloppt und spielte nicht einmal die Hälfte seines Vorgängers ein. Verstehe einer die Welt...
Während die Bewegungen der Figuren absichtlich etwas holprig wirken, um den Anschein von sich bewegendem Spielzeug vorzugaukeln, so perfekt ist die restliche Inszenierung. Wirklich jedes einzelne Bauteil hat seine Daseinsberechtigung. Es handelt sich um eine komplett digital erstellte Welt, die jedoch nur original Legosteine zum Vorbild hat. Sämtliche Steine und Bauteile sind exakte Replikate real erhältlicher Teile. So sind mit dem Adlerauge feinste Kratzer und andere Texturen auf den Oberflächen zu erkennen. Die Detailverliebtheit scheint Grenzenlos. Grenzenlos scheint auch die Anzahl der vielen Easter Eggs und Cameos im Vorder- und Hintergrund. Eigentlich müsste man den Film in Zeitlupe sehen, um auch wirklich nichts zu verpassen. Das sollte auch kein Problem sein, wenn wir uns im nächsten Abschnitt um die Technik kümmern...
Details der Blu-ray:
Da es sich hier um einen animierten Film handelt, kann man das Bild als quasi perfekt bezeichnen. Die Farben sind knallig, feinste Details sind immer klar zu erkennen, der Schwarzwert ist super und man kann keinerlei Unschärfen oder Doppelkanten ausmachen. Ebenso ein großes Lob geht an den Ton, denn dieser liegt im deutschen Master Audio vor und ist kräftig und Wohnzimmerfüllend. Man wird quasi nonstop aus allen Kanälen mit wunderbar abgemischten Soundkulissen beschallt. Die Extras, wenn auch etwas mehr auf der kinderfreundlichen Seite, sind dennoch kurzweilig und interessant. Es gibt entfallene Szenen, ein Musikvideo...was schmerzlich fehlt ist leider ein Audiokommentar. Dieser wäre die Kirsche auf der Sahnetorte.
Details der 4K UHD:
Alles was über die Blu-ray gesagt wurde, kann man auch für die 4K Variante anwenden. der Ton ist hervorragend, das Bild auch. Während sich jedoch an der reinen Schärfe des Bildes wenig getan hat, profitiert es wie gewohnt durch den Einsatz von HDR, denn die Farben wirken noch einen ticken bunter, weiß ist weiß, schwarz ist tiefschwarz und generell wirkt alles einen guten ticken runder. Wie gewöhnlich fehlen aber hier die Extras, um den kompletten Platz auf der Scheibe für den Film zu reservieren. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Diaboli
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