The Outpost - Überleben ist alles
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BEWERTUNG |
28.01.2021 von MarSBasierend auf dem Buch "The Outpost: An Untold Story of American Valor" von Jake Tapper präsentiert Regisseur Rod Lurie die nach wahren Begebenheiten erzählte Geschichte über einen der größten Fälle militärischen Versagens der US-Regierung im Afghanistan-Konflikt. EuroVideo veröffentlicht das Kriegsdrama The Outpost - Überleben ist alles nun auf DVD und Blu-ray...
Inhalt
Afghanistan im Jahr 2009. Nahe der Stadt Kamdesh liegt der US-Außenposten Camp Keating inmitten unwegsamen Geländes an der Grenze zu Pakistan, umgeben von riesigen Bergen. Die dort stationierten Soldaten sollen verhindern, dass Taliban-Kämpfer die Grenze überqueren, obwohl der Posten strategisch sehr ungünstig gelegen ist und kaum eine Möglichkeit besteht, sich gegen die stetigen Angriffe zu wehren. Immer wieder werden die Männer deshalb in kleinere Feuergefechte verwickelt, können bislang aber ihre Stellung ohne größere Verluste halten und sich der zivilen Bevölkerung sogar friedlich annähern. Das ändert sich jedoch, als der Standort aufgegeben werden soll, und sich diese Nachricht trotz aller Bemühungen unter den Angreifern verbreitet. Auf ihre Ablösung wartend geraten die wenigen in Camp Keating stationierten Männer schließlich in einen massiven Angriff der Taliban...
Im Krieg gibt es keine Gewinner. The Outpost - Überleben ist alles macht genau das mehr als klar, denn auch wenn die Inszenierung sehr actionlastig ausgefallen ist, so bleibt die Sinnlosigkeit der Handlungen stets präsent. Zu verdanken ist dies sowohl dem wirklich hautnahen Erzählstil von Regisseur Rod Lurie, ebenso wie einigen der beteiligten Charaktere. Denn auch wenn die Vielzahl an Figuren gerade zu Beginn etwas unübersichtlich erscheint, so kristallisieren sich im Verlauf doch einige wenige Figuren heraus, die als tragende Elemente ihre Funktion als emotionale Anker perfekt ausfüllen, während andere potentielle Sympathieträger absichtlich früh aus dem Geschehen genommen werden. Zu diesen Ankern gehört beispielsweise Scott Eastwood, der hier eine wirklich sehr gute, authentische Performance an den Tag legt und sich damit deutlich von seinen bisherigen Rollen abkapselt. Wirklich bemerkenswert ist allerdings die Leistung von Caleb Landry Jones, dessen Außenseiterdasein inmitten der tragischen Ereignisse einen ganz eigenen Stellenwert einnimmt und ihn damit trotz seiner mehr als offensichtlichen Schwächen zur klaren Identifikationsfigur macht. Geschickt hebt er sich von der oftmals blinden, machohaften Masse der anderen Soldaten ab und bringt eine unerwartete Verletzlichkeit inmitten des Chaos zum Vorschein, die gerade deshalb einen immensen Stellenwert einzunehmen weiß. Die Erzählung selbst gliedert sich unterdessen weitestgehend in zwei große Handlungselemente. So gilt die erste Handlung vor allem dem Kennenlernen des Stützpunkts, der Kameradschaft zwischen den Männern und der schwierigen Situation, in der sich alle Beteiligten befinden, während immer wieder eingestreute Feuergefechte und fragwürdige Befehle die brisante Situation noch weiter verdeutlichen. In dem Moment, in welchem man sich als Zuschauer schließlich dank der bis dahin aufgebauten Atmosphäre schon beinahe wie ein eigenes Mitglied dieser Truppe fühlt, schlägt The Outpost - Überleben ist alles genau zum richtigen Zeitpunkt mit voller Wucht zu. Dann nämlich liefert die zweite Hälfte eine anhaltende, absolut bedrückend inszenierte Actionsequenz, die dank hervorragender Kameraführung und schonungsloser Nähe zum Geschehen grandios intensiv miterlebt wird. Trotz der sich zu diesem Zeitpunkt überschlagenden Ereignisse verliert der Film dabei jedoch nie seine Figuren aus den Augen, sondern setzt diese ganz im Gegenteil noch stärker in den Fokus, was das Kriegserlebnis noch weiter verstärkt und damit die Hilflosigkeit und Angst der Beteiligten mehr als deutlich macht.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist knackig scharf und detailreich. Das Kontrastverhältnis ist kräftig und sorgt in den Tageslichtszenen für eine schöne Tiefenschärfe. Nachtaufnahmen sind etwas schwächer und mitunter etwas schwammiger, aber immer noch sehr ansprechend. Die Tonspur ist sehr dynamisch und bietet eine gute Balance zwischen klaren Dialogen und effektiver Effekteinbindung während der Actionszenen. Gerade Schusswechsel verteilen sich hervorragend im ganzen Raum, Explosionen werden druckvoll durch die Bassbox unterstützt. Auf diese Weise wird das tragische Gefecht in der zweiten Filmhälfte zu einem wirklich intensiven Erlebnis, wie man es schon lange nicht mehr in einem Kriegsfilm erlebt hat. Cover & Bilder © EuroVideo Medien GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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