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The Persistence

Publisher: Sony
Entwicklerstudio: Fire Sprite
Genre: Action
Sub-Genre: Stealth-Horror
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 24.07.2018
USK 16

The Persistence   21.04.2019 von Torsten

Nicht erst seit Dead Space ist die beklemmende Atmosphäre eines havarierenden Raumschiffs im Weltall eine fabelhafte und somit gern genommene Vorlage für ein Spiel im Horror-Genre. Es ist zudem auch eine thematische Abwechslung zum Standard-Szenario der abgeriegelten Anstalt. Firesprites The Persistence weicht allerdings in noch einigen anderen Punkten vom Standard ab.

 

Im Weltall hört dich niemand schreien

 

Wir befinden uns im Körper der Sicherheitsoffizierin Zemri Eder am Bord eines manövrierunfähigen Raumschiffs und sehen uns mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Da wäre als erstes das Thema des Körpers, denn die junge Offizierin ist bereits tot. Zum Glück hat das Schiff als Kolonisierungsraumer eine vollständige Klon-Ausrüstung am Bord, mit der der Bordcomputer die Offizierin beliebig oft klonen kann. Und das wird im Verlaufe des Spiels auch bittere Notwendigkeit, denn der Tod gehört hier zwangsläufig zum Spiel dazu. Das Schiff wird nämlich durch allerhand mutierte Kreaturen bevölkert, denen dank mangelnder Bewaffnung des Spielers auch nicht endgültig beizukommen ist. Zum anderen besteht ein noch weitaus verheerenderes Problem, denn das antriebslose Raumschiff wurde vom Gravitationsfeld eines Schwarzen Loches erfasst und treibt nun allmählich auf sein Verderben zu. Wir müssen also den Antrieb wieder in Gang bringen. Dazu müssen wir aber irgendwie an den aggressiven Mutanten vorbei. Nun könnten wir dank beliebig häufiger Klonprozesse auf die Idee kommen, die idealen Laufwege nach dem Try & Error Prinzip nach und nach herauszufinden. Allerdings generiert das Schiff sich nach jedem Klonvorgang prozedural neu, womit Räume und Korridore, wie auch darin befindliche Gegner von Mal zu Mal differieren.

 

Bildergalerie von The Persistence (14 Bilder)

Upgrade im Tod

 

Auf dem Weg durch das Raumschiff treffen wir also immer wieder auf Mutanten, die uns nicht wohlgesonnen sind. Somit tasten wir uns im Dunkeln von Deckung zu Deckung durch Korridore und Räume und versuchen schleichend den Gegnern aus dem Weg zu gehen. Anfangs werden wir als einzige Waffe mit einem Entnahmegerät für Zellmaterial ausgestattet. Mit diesem können wir, sollten wir uns erfolgreich - sprich lautlos - von hinten an einen Gegner herangepirscht haben, Gen-Material aus dem Rückgrat des Kontrahenten entnehmen. Das hat gleich zwei Vorteile zugleich für uns: Als erstes ist er ist danach tot und stellt somit keine Gefahr mehr für uns dar. Und zweitens nutzen wir das erbeutete Gen-Material, um uns im nächsten Klon-Prozess zu verbessern, denn Upgrades werden der Klon-Vorlage hinzugefügt. Zur Abwehr besitzen wir einen elektrostatischen Schild. Mit diesem können wir bedingt gegnerische Angriffe abwehren. Bedingt, weil der Energievorrat beschränkt ist und das Timing stimmen muss. Nutzen wir den Schild im Moment des Schlags absorbieren wir einen Großteil des Schadens und bringen den Gegner kurzzeitig ins Wanken. Das bringt Zeit für einen Konter. Allzu oft lässt sich diese Taktik allerdings nicht einsetzen, weshalb sie nur als Rettungsanker dient, wenn kein Ausweg offenbleibt. Unterwegs finden wir Waffen, Munition und sonstige Ausrüstung, aber auch Ressourcen, mit denen wir uns weiter verbessern können. Nach dem Tod bleiben gesammelte Ressourcen und Upgrades erhalten. Die Ausrüstung ist allerdings unwiderruflich verloren.

 

Grafik und Sound in der virtuellen Realität

 

Als PSVR-Titel benötigen wir natürlich zunächst einmal die Playstation VR-Brille. Da diese recht hardwarehungrig ist empfiehlt sich bei nahezu jedem VR-Titel auch die Playstation 4 Pro, die auch hier im Test zum Einsatz kam. Bedient wird das Spiel allerdings mit einem handelsüblichen Gamepad. Move- oder Aim-Controller werden leider nicht unterstützt. So steuert sich das Spiel zunächst wie ein gewöhnlicher Ego-Shooter. Wir bewegen uns mit dem linken Analogstick und schauen uns mit dem rechten um. Gezielt wird dann allerdings per Headtracking, was intuitiv und äußerst präzise vonstattengeht. Auf Wunsch darf zur Fortbewegung auch ein Teleport genutzt werden, mit dem wir auch Hindernisse zur Flucht überwinden. Die Grafik wirkt – mit gewissen Einschränkungen der Auflösung – sehr scharf und flüssig. Das schont den Magen merklich. Im Test war auch nach einer über einstündigen Session ohne Pause keinerlei Unwohlsein feststellbar. Die Texturen sind natürlich repetitiv, es handelt sich schließlich um ein Raumschiff. Die Kreaturen sind allerdings sehr hübsch anzuschauen, wenn man das Wort bei den entstellten Fratzen nicht zu wörtlich nimmt. Licht- und Schatteneffekte bereichern effektiv die detaillierten Umgebungen und tragen viel zur beunruhigenden Atmosphäre bei. Schockmomente werden auch durch die soundtechnische Untermalung generiert, wenn Mutanten stöhnend durch die Gänge schlurfen, während wir uns beinahe ängstlich hinter dem Tisch kauernd verstecken. Wenn dann die Kreatur aufschreiend auf uns zustürmt und auf uns einschlägt stellen sich schnell die Nackenhaare auf. Ein Headset ist übrigens wie bei jedem VR-Spiel Pflicht!

 

Das Spiel wurde auf der Playstation 4 Pro getestet. Etwaige technische Mängel anderer Konsolen-Varianten wurden nicht berücksichtigt.



Cover & Bilder © tbd


Das Fazit von: Torsten

Torsten

The Persistence liefert spannende Stealth-Horror-Action mit prozedural generierten Levelabschnitten. So ist jede Runde anders und die Gegner fordern zu unterschiedlichen Vorgehensweisen auf. Die für einen VR-Titel sehr ansprechende Optik weiß durch detaillierte Umgebungen und großartige Licht- und Schatteneffekte zu überzeugen. Das spannende Spiel wird allerdings durch unnötig langwieriges Ressourcen-Grinding ausgebremst, die Story ist zudem eher belanglos. Für Fans des Survival-Horrors in VR ist The Persistence ein lohnender Kauf, der dank motivierendem Upgrade-System lange und intensiv unterhält. Spieler, die mehr Feuerkraft und Acion bevorzugen schauen sich aber lieber woanders um.


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Das Fazit von: Mario von Czapiewski

Mario von Czapiewski

 

The Persistence ist ein spannender und hochwertiger VR-Horrorshooter für die Playstation 4 mit einer sehr guten Grafik, prozedural generierte Umgebungen und einem funktionierenden Gameplay. VR-Gamer sollten sich diesen Titel nicht entgehen lassen!


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positiv negativ
  • Variabel anpassbare Steuerung
  • Gegner erfordern verschiedene Taktiken
  • Viele Upgrades
  • Viele Schock-Elemente
  • Gute Sprecher
  • Weder Aim- noch Move-Controller unterstützt
  • Belanglos wirkende Story
  • Unnötig langes Ressourcen-Grinding





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