Trap - No Way Out
|
BEWERTUNG |
28.11.2024 von MarSDie einen lieben seine Filme, die anderen können mit seinen Werken nur wenig anfangen. M. Night Shyamalan spaltet immer wieder aufs Neue die Filmfans. Nun präsentiert er nach Old und Knock at the Cabin, die beide auf fremden Geschichten basierten, mit Trap - No Way Out erneut einen Thriller, der seiner persönlichen Fantasie entsprungen ist...
Die obligatorische Spoilerwarnung gleich vorab: Wer M. Night Shyamalans Filme kennt, der weiß, dass es am besten ist, diese ohne jegliche Vorkenntnis zu sehen - so auch im Fall von Trap - No Way Out, wobei der eigentliche Twist hier sehr früh offenbart wird und somit grundsätzlich gar keiner ist. Wer dennoch das volle Vergnügen haben will, sollte an dieser Stelle direkt zum Fazit springen.
Inhalt
Um seine 12-jährige Tochter Riley (Ariel Donoghue) für ihre guten Noten zu belohnen, hat sich Familienvater Cooper (Josh Hartnett) etwas ganz Besonderes ausgedacht, und kurzerhand Karten für ein Konzert von Rileys großem Idol Lady Raven (Saleka Shyamalan) besorgt. Während Riley es allerdings kaum erwarten kann, Lady Raven endlich auf der Bühne zu sehen, stellt Cooper fest, dass das Stadion überraschend gut gesichert wird, und an jeder Ecke Polizisten positioniert wurden. Schnell stellt sich heraus, dass das FBI ausgerechnet dieses Konzert als Falle für den gesuchten Serienkiller "The Butcher" nutzen will, der sich unter den Gästen befinden soll. Und niemand weiß besser als Cooper, dass sie damit tatsächlich richtig liegen...
Der aufmerksame Leser wird es bereits erkannt haben: Josh Hartnett, ehemals Schwiegermutters Darling, darf in Trap - No Way Out tatsächlich den Serienkiller geben. Das ist zwar eine kleine Überraschung und auch ein erster, grundsätzlich sogar der einzige echte Twist in Shyamalans neuestem Werk, an dieser Stelle aber eigentlich gar kein Spoiler. Trap - No Way Out baut nämlich überhaupt erst auf dieser Prämisse auf, und macht auch gar kein großes Geheimnis aus eben dieser Tatsache. Statt sein Publikum auf eine falsche Fährte zu führen macht Shyamalan dieses Mal sehr schnell klar, um was es hier wirklich geht, weshalb Trap - No Way Out seinen Reiz weniger durch eine große und unerwartete Wendung bezieht, sondern vielmehr durch die Ereignisse selbst. Und genau das gelingt vor allem in der ersten Filmphase wirklich hervorragend. Es ist eine wahre Freude, Josh Hartnett bei seinem minimalistischen, aber stets intensiven Spiel zu beobachten, und Zeuge davon zu sein, wie er auf unterschiedlichste Art und Weise versucht, der ihm gestellten Falle zu entkommen, ohne seiner Tochter gegenüber seine Fassade fallenlassen zu müssen. Das ist von Shyamalan nicht nur großartig inszeniert und gefilmt, sondern erzeugt auch eine unglaublich dichte Atmosphäre sowie einen zum Bersten angespannten Spannungsbogen, der das Publikum an den Sitz fesselt. Hätte er es dabei belassen, dann wäre Trap - No Way Out wohl eines seiner fesselndsten Werke geworden. Doch leider wechselt Shyamalan für sein Finale nicht nur den Standort, sondern ändert zeitgleich auch den gesamten Stil seiner Erzählung. Zwar gibt es im letzten Drittel noch so einige kleinere Überraschungen beziehungsweise Wendungen zu bestaunen, im Vergleich zum atmosphärisch dichten Einstieg wirken diese aber innerhalb der Geschichte längst nicht mehr so harmonisch oder durchdacht. So überschlagen sich letztendlich die Ereignisse, und aus dem Serienkiller, der dank Inszenierung sowie der Darstellung Hartnetts trotz seiner Persönlichkeit bis dato zahlreiche Sympathiepunkte für sich verbuchen konnte, wird ein beinahe übermenschlich intelligentes Wesen, das aus wirklich JEDER Situation einen Ausweg findet - auch wenn dieser mit zunehmender Laufzeit immer unglaubwürdiger wird. Dennoch, und obwohl das Finale deutlich übers Ziel hinausschießt, ist Trap - No Way Out ein packender Thriller, der hervorragend zu unterhalten weiß und dabei eine Menge Spaß macht.
Details der Blu-ray
Insgesamt bietet die Blu-ray ein scharfes Bild mit guter Detaildarstellung vor allem in den Closeups. Eine feine Körnung ist durchwegs vorhanden, wirkt aber keineswegs allzu störend. Farben werden natürlich dargestellt, während Kontrastumfang und Schwarzwert sehr gut eingestellt wurden. Akustisch muss sich die deutsche Tonspur leider mit einer Abmischung in Dolby Digital 5.1 zufriedengeben, die zudem sehr leise eingepegelt wurde. Hebt man die Lautstärke insgesamt etwas an, dann bekommt man klare und verständliche sowie sauber ortbare Dialoge und auch netten Raumklang mit harmonischer Einbindung der Surroundlautsprecher. Die Originaltonspur, abgemischt in Dolby Atmos, bietet dagegen deutlich mehr Konzertfeeling, wobei der Subwoofer auf beiden Spuren eher dezent bleibt. Allgemein eine technisch ordentliche Scheibe, die allerdings akustisch gerade in der deutschen Fassung noch deutlich Luft nach oben gehabt hätte. Cover & Bilder © © 2024 Warner Bros. Entertainment Inc. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
|
|
Kommentare[X]