Tschernobyl 1986
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BEWERTUNG |
12.09.2021 von PanikmikeWenn ein Film auf Tatsachen beruht, dann wird man als Zuschauer momentan hellhörig, ist dabei aber auch vorsichtig. Nicht nur einmal hat der Filmfan diese Zeile gelesen und stellte durch Recherche fest, dass vieles überhaupt nicht passt und der Satz eher ein Zugpferd der Marketingabteilung war. Mal sehen wie es bei Tschernobyl 1986 von Capelight ist…
Inhalt
Die Kleinstadt Prypjat wurde 1970 zusammen mit dem Kernkraftwerk Tschernobyl gebaut und dient als Wohnort für die Arbeiter. 1986 sind dort fast 50.000 Menschen, darunter über 15.000 Kinder. Der Feuerwehrmann Alexey (Danila Koslowski) hat am 25. April seinen letzten Tag und feiert mit seinen Kollegen seinen Abschied. Direkt in dieser Nacht explodiert der vierte Reaktor des naheliegenden Kernkraftwerks Tschernobyl und Alexey eilt seinen Ex-Kollegen direkt am Brandherd zu Hilfe. Zu diesem Zeitpunkt weiß noch niemand, dass das gesamte Areal radioaktiv verstrahlt ist und es eine noch größere Katastrophe geben wird, wenn keiner einschreitet. Alexey, der Ingenieur Valera (Philipp Avdeev) und der Taucher Boris (Nikolay Kozak) dürfen keine Zeit verlieren und müssen mit einer Taucherausrüstung und einer Maske in ein 60 Grad heißes Wasser abtauchen, um die Bevölkerung zu retten…
Fast jeder weiß, was 1986 mit dem Kraftwerk Tschernobyl passiert ist. Eine der größten Katastrophen auf unserer Welt ist selbst 35 Jahre später noch in den Köpfen der Menschen. Vor zwei Jahren erschien die Mini-Serie Chernobyl, welche mit ca. 300 Minuten Spielzeit in Form eines Dramas in fünf Teilen ausgestrahlt wurde. Die Kritiken waren fast nur positiv, da man viele Hintergrundinformationen bekam und es die ganze Situation durchleuchtete. Der Film hingegen erzählt eine kleine Liebesgeschichte zwischen dem Protagonisten und seiner Exfreundin, die einen 10-jährigen Sohn mit ihm hat, von dem er nichts wusste. Bis der Film Fahrt aufnimmt und der eigentliche Hauptcharakter – das Kernkraftwerk – richtig ins Licht gerückt wird, vergehen über 30 Minuten. Dies sind Längen, die nicht hätten sein müssen, und das russische Werk nicht gerade glänzen lassen. Generell weiß der Film nicht, welche Richtung er einschlagen soll. Zum einen ist er dramatisch und durch teils längere Szenen lässt Regisseur Danila Koslowski Bilder sprechen, zum anderen passt die Liebesgeschichte nicht so wirklich in die Geschehnisse von Tschernobyl. Nicht falsch verstehen, natürlich gab es viele Dramen und auch Paare, die ihren Partner durch die Explosion verloren haben. Nichtsdestotrotz hätte man dann ein wirkliches Liebesdrama machen müssen, und dieses nicht unter dem Deckmantel von „wahre Begebenheiten“ verstecken.
Details der Blu-ray
Wie aktuell fast jede Produktion aus Russland ist auch Tschernobyl 1986 ein Augenschmaus. Die Bilder sind sehr natürlich, ein störendes Bildrauschen gibt es nicht und an Schärfe mangelt es auch nicht. Man merkt auch hier, dass die Russen mittlerweile gute Filme machen und sehr auf die Qualität achten. Der Soundtrack untermalt dramatisch die Stimmung, die Kanaltrennung ist sauber und auch die deutsche Übersetzung ist nahezu ohne Makel. Wer der russischen Sprache mächtig ist, der kann natürlich auch den O-Ton auswählen – beide Tonspuren sind per DTS-HD MA 5.1-Spur auf die Discs gepresst.
Details des Mediabooks
Das Mediabook wurde optisch sehr schön gestaltet und zeigt auf der Vorderseite ein dramatisches Szenenbild. Die Rückseite zeigt ein Artwork, was ziemlich cool ist und zum Nachdenken anregt. Innen befinden sich die DVD und die Blu-ray, natürlich auch das zum Mediabook dazugehörige Booklet mit 24 Seiten. Dieses Mal sind viele Szenenfotos zu sehen, und ein Interview mit dem Hauptdarsteller und Regisseur Danila Koslowski. Cover & Bilder © capelight pictures OHG Das Fazit von: Panikmike
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