You Might Be The Killer
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BEWERTUNG |
31.10.2020 von MarSNach der beinahe schon obligatorischen Veröffentlichung über Österreich im Mediabook fand die Slasherkomödie You Might Be The Killer von Indeed Film nun auch ihren Weg in die deutschen Händlerregale. Wir waren für Euch im blutigen Ferienlager...
Inhalt
Sam (Fran Kranz) ist Campleiter im Ferienlager "Clear Vista", das sich an einem abgelegenen See befindet und welches sich seit vielen Jahren im Familienbesitz befindet. Wie es sich für ein gutes Ferienlager gehört, kursiert auch hier eine alte Legende über dunkle Mächte, und wie es sich für einen Slasherfilm gehört, wir eben diese Legende plötzlich zu blutiger Realität. Während die Betreuer einer nach dem anderen einem maskierten Killer zum Opfer fallen, kommt Sam die rettende Idee: Er kontaktiert kurzerhand seine beste Freundin Chuck (Alyson Hannigan). Die arbeitet nämlich in einer Videothek und steht total auf Horrorfilme, und so versucht Sam mit Hilfe ihrer Ratschläge den Albtraum zu überleben...
You Might Be The Killer ist eine herrlich schwarzhumorige Slasher-Komödie, die aus den bekannten Erzählstrukturen des Slasher-Genres ausbricht und dabei gängige Klischees für eigene, überraschende Wege zu nutzen weiß. Auf diese Weise präsentiert sich der Film nicht nur als Hommage auf Klassiker des Slasherfilms, sondern sorgt gleichzeitig auch noch für frischen Wind in einem Genre, das eigentlich von immer gleichbleibenden Abläufen geprägt ist. Während sich nämlich die Gorehounds am ordentlichen Bodycount und den handgemachten, oftmals sehr heftigen Kills erfreuen können, sorgt unterdessen der großartige Erzählstil, der immer wieder die Meta-Ebene durchbricht, für jede Menge Spaß. Großartig ist dabei vor allem die Dynamik zwischen Fran Kranz und Alyson Hannigan, deren Konversationen über das Telefon einfach herrlich schräg, gleichzeitig aber auch sehr wichtig für das Geschehen sind. In Rückblenden und äußerst witzig werden hier in einer Art "Slasher-Telefonkonferenz" die Ereignisse rekonstruiert, was für jede Menge Lacher (und seltsame Blicke der Ladenkundschaft), sowie in Hinblick auf die Story recht zahlreiche blutige Momente sorgt. Genau das ist allerdings der Grund, weshalb You Might Be The Killer im letzten Drittel ein paar sehr zähe Passagen entwickelt, denn dann geraten eben diese dynamischen Gespräche immer stärker in den Hintergrund, während man der Handlung ab diesem Punkt in Echtzeit weiter folgt. In diesem Bereich hat die Inszenierung zwar immer noch einige Überraschungen in der Hinterhand, insgesamt hat das Finale aber doch mit einigen Längen auf Grund der fehlenden Interaktion mit der "Außenwelt" beziehungsweise den fehlenden Gesprächen zwischen dem Ort des Geschehens und dem nerdigem Kopfkino zu kämpfen. Nichts desto trotz ist You Might Be The Killer alleine schon durch den stylischen Retro-Stil der Inszenierung in Verbindung mit den knackigen Kills absolut sehenswert, während die überaus spaßige Erzählung - mit Ausnahme des doch eher schwachen Finales - sogar einen Hauch von Kultqualitäten entwickelt.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist bewusst körnig gehalten um einen nostalgischen Look zu generieren. Zudem wurde alle Texteinblendungen - wie beispielsweise der Kill-Zähler - zusätzlich mit künstlichen Verunreinigungen durchsetzt. Im Übrigen ist das Bild angenehm scharf und sowohl Farbgestaltung als auch Kontrast recht ansprechend. Die Tonspur bietet eine dynamische, kraftvolle Abmischung, die sich gut im Raum verteilt. Dialoge und Effekte sind dank sauberer Kanaltrennung stets gut zu orten und werden klar wiedergegeben. Cover & Bilder © 2020 Indeed Film Das Fazit von: MarS
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