Another Code: Recollection

Another Code: Recollection

Publisher: Nintendo
Genre: Adventure
Sub-Genre: Japanisches Adventure
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 19.01.2024
USK 6

Another Code: Recollection   08.03.2024 von Wolf

Mit Another Code: Recollection veröffentlicht Nintendo eine vollständig überarbeitete Neuauflage der beiden Titel Another Code: Doppelte Erinnerung und Another Code R: Die Suche nach der verborgenen Erinnerung. Der Titel verspricht knifflige, neue Rätsel und eine verbesserte Steuerung gegenüber den Ursprungstiteln. 

 

Der Einstieg

 

Another Code: Recollection beginnt chronologisch korrekt mit dem ersten der beiden Titel Doppelte Erinnerung. Die 14-jährige Ashley ist mit ihrer Tante Jessica auf dem Weg zu der gruselig genannten "Blood-Edward-Insel". Auf dem Weg bekommt sie von ihr ein seltsames Gerät übergeben, das nur sie benutzen kann, das DAS (Duales Another-System). Zunächst kann Ashley damit nur Fotos machen. Der Speicherplatz ist mit 10 Bildern auch sehr begrenzt. Ashley möchte auf der Blood-Edward-Insel ihren Vater Richard treffen, den sie seit 11 Jahren nicht mehr gesehen hat. Ihre letzte Erinnerung, von der sie regelmäßig träumt ist, dass ihr Vater sie in einem Wandschrank gefunden hat, von dem aus sie die Ermorderung ihrer Mutter Sayoko mit ansehen musste.

 

Das Spiel

 

Der Titel ist ein klassisches Adventure im japanischen Stil. Nach ihrer Ankunft auf der Blood-Edward-Insel macht sich Ashelys Tante Jessica sofort auf den Weg zur Villa der Edwards, um Ashleys Vater zu suchen, der komischerweise nicht zur Anlegestelle gekommen ist. Es kommt, wie es kommen muss: Jessica wird einer unbekannten Person entführt und Ashley macht sich alleine auf den Weg, ihre Tante zu suchen; der verantwortungslose Kapitän des Bootes legt seelenruhig ab und verschwindet derweil. Auf dem Weg zu der Villa taucht schließlich der Geist eines getöteten Jungen namens D auf, den nur Ashley sehen kann. D war offenbar einer der Bewohner der Villa und hilft Ashley durch seine Erinnerungen, durch die Villa zu kommen.

 

Die Rätsel sind überwiegend, mit wenigen Ausnahmen, relativ offensichtlich zu lösen. Bei manchen Rätseln kommt die Kippfunktion der Switch zum Einsatz. Für manche Rätsel ist es auch erforderlich mehrere Gegenstände im Inventar miteinander zu kombinieren. Weiß man einmal nicht weiter, kann eine praktische dreistufige Rätselhilfe aktiviert werden, die im ersten Schritt das nächste Rätsel benennt, im zweiten Schritt die Lösungsmethode angibt und, wenn man es dann immer noch nicht geschnallt hat, die konkrete Lösung verrät.

Eine praktische Karte hilft, in den Gegenden die Übersicht zu behalten, was wo ist und wo noch verschlossene Türen sind. Von diesen gibt es ziemlich viele. Das DAS hilft außerdem dabei zusätzliche Informationen zu erhalten, indem in den Räumen platzierte Papierkraniche mit QR-Codes gescannt werden. Diese liefern zusätzliche Informationen, die die Geschichte etwas mehr ausschmücken. Außerdem hilft das DAS mit einer sich fortlaufend aktualisierenden Beziehungsübersicht, den Durchblick bei den verschiedenen Charakteren zu behalten. 

 

Es dauert einige Stunden Spielzeit, bis Ashley wieder eine lebendige Person im Spiel trifft. Bis dahin heißt es abwechselnd "die Tür ist verschlossen", "Ashley, kannst Du dieses Rätsel lösen" und "Ashley, ich erinnere mich". Die Geschichte kommt dadurch nur sehr langsam in Fahrt und das Spiel wirkt wie eine Schlüsselsimulation. 

 

Die Technik

 

Die Charakterzeichnungen folgen einem ruhigen, sauberen Animé Stil. Insbesondere die vielen Zwischensequenzen wirken durch den angewandten Comicstil regelmäßig belebt. Die Umgebung wirkt dagegen kantig und detailarm. Die musikalische Untermalung ist durchweg ruhig und der Geschichte angemessen angenehm umgesetzt. Die Zwischensequenzen sind durchweg auf Englisch oder Japanisch, je nach Wahl, vollvertont. Weitere Dialoge, wie beispielsweise beim Betrachten von Gegenständen, sind nur mit kleinen Sprechschnipseln vertont. Die Steuerung kann, was die Bewegung der Kamera betrifft, angepasst werden. In der Standardeinstellung sind Drehungen sehr langsam. An einigen Stellen erfordert es etwas Aufwand, die Kamera so zu positionieren, dass alles gesehen werden kann, was man sehen möchte. Es gibt eine Autotextfunktion, die allerdings nicht übersprungen, nur deaktiviert werden kann. Dadurch, dass diese abseits der Zwischensequenzen sehr träge ist, verleitet sie dazu, häufig ein- und ausgeschaltet zu werden.

 

Bildergalerie von Another Code: Recollection (6 Bilder)



Cover & Bilder © Nintendo


Das Fazit von: Wolf

Wolf

Another Code: Recollection hätte in punkto Grafik noch ein bisschen detailreicher sein können und bei manchen Rätseln sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Größtes Manko ist jedoch die lahme Geschichte, die auch nach einigen Stunden Spielzeit nicht so recht in Fahrt kommen möchte. Es ermüdet, dauernd vor verschlossenen Türen zu stehen und nach vier Kapiteln mehr als sechs verschiedene Schlüssel im Inventar zu haben, die alle eine andere Tür in dieser *$"§$§ Villa öffnen. Da bewahren die modern umgesetzte Schnittstelle mit der praktischen Rätselhilfe, die schöne musikalische Untermalung und die coolen Zwischensequenzen im Comicstil leider auch nicht vor einer mittelmäßigen Bewertung. Alles in allem ist Another Code: Recollection ein Adventure mit Ecken und Kanten, das Adventurefreunde durchaus beschäftigen kann - diese sollten allerdings auf eine Preisreduktion warten. Für Neueinsteiger gibt es zugänglichere Titel.


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positiv negativ
  • coole Zwischensequenzen im Comicstil
  • angenehme musikalische Untermalung
  • praktische Rätselhilfe
  • lahme Geschichte
  • kantige, detailarme Grafik
  • teilweise verquere Rätsellogik





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