Die Unfassbaren 2 - Now You See Me

Die Unfassbaren 2 - Now You See Me

Originaltitel: Now You See me 2
Genre: Action • Abenteuer
Regie: Jon M. Chu
Hauptdarsteller: Jesse Eisenberg • Woody Harrelson
Laufzeit: DVD (125 Min) • BD (129 Min)
Label: Concorde Home Entertainment
FSK 12

Die Unfassbaren 2 - Now You See Me   18.01.2017 von Beef Supreme

2013 landete Regisseur Louis Leterrier (The Transporter) mit Die Unfassbaren  - Now You See Me einen Überraschungshit. Obwohl die Geschichte um die 4 Illusionisten abgeschlossen war, wurde dennoch entschieden, einen Nachfolger zu produzieren. 2016 war es dann soweit und, beim Titel hat die Kreativabteilung wieder ganze Arbeit geleistet, Now You See Me 2 bzw. Die Unfassbaren 2 flackerte durch deutsche Lichtspielhäuser. Kann das Sequel an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen?

 

Nach Ende des ersten Teils verkriechen sich die 3 Magier Atlas (Jesse Eisenberg), Merritt (Woody Harrelson) und Jack (Dave Franco) im Untergrund. Den weiblichen Zauberpart übernimmt in diesem Teil Lula (Lizzy Caplan), die als Vertretung für Henley herhalten muss, die sich abgesetzt hat, weil sie keine Lust mehr auf die Warterei hatte. So harren die 4 Zauberer, auch Reiter genannt, genervt im Untergrund aus, weil Das Auge, die ominöse Zaubererleitung, keine Aufgaben für die 4 Zauberganoven parat hat. Anführer Dylan (Mark Ruffallo) mahnt wiederholt zur Geduld, bis er eines Tages tatsächlich mit einem Auftrag ums Eck kommt. Der geht aber veritabel in die Hose und die 4 Reiter finden sich plötzlich in Macau wieder. Entführt von Walter, sympathisch zelebriert von Daniel Radcliffe, sollen die 4 Reiter für ihn in einen Hochsicherheitstrakt einbrechen, einen Chip klauen, der sich in jedes Computersystem weltweit hacken kann und ihm wieder übergeben. Da den Illusionisten ihr Herzschlag wichtig ist, beeilen sie sich, der motiviert vorgetragenen Bitte Folge zu leisten. Doch die Reiter wären nicht die, die sie sind, würden sie nicht eigene Ziele verfolgen.

 

Da der Vorgänger nicht wirklich viel Potential für einen Nachfolger bot und auch der unerwartete Weggang von Henley(während der Produktion schwanger: Isla Fisher) irgendwie erklärt und der weibliche Ersatz eingeführt werden musste, geht anfangs so einiges an Zeit dafür drauf, dem Zuschauer die Situation darzulegen. Glücklicherweise hält sich der Film nicht allzu lang mit ausufernden Erklärungen und tränenschweren Trennungen ab, sondern setzt uns kurzerhand einfach eine halbwegs talentierte Zaubertante vor, die mir nichts, dir nichts Teil einer höchst geheimen und genauso illegalen Untergrundorganisation wird. Läuft. Als Aufhänger dient eine Verbeugung an die Datensammelwut sozialer Netzwerke in Form eines Mobiltelefons, dass die gesamte Nutzeraktivität auswerten und die Daten verticken will. Das Auge und die Reiter haben da natürlich was dagegen und nutzen ihre Fähigkeiten, um diese Gaunerei ans Tageslicht zu bringen. Diese auflockernde Einführungssequenz zeigt, dass Nachfolgeregisseur Jon M. Chu (G.I. Joe) durchaus versteht, den Flair und die Coolness des ersten Teils einzufangen und weiterzuführen. Schnell wechselt der Handlungsort aber nach China, wo komischerweise trotzdem nur weiße Europäer oder Amerikaner was zu sagen haben. Das Tempo bleibt den ganzen Film über angenehm hoch und der Film weiß durchaus durch Kreativität und gelungene Darstellung von Fingerfertigkeit und Ideenreichtum zu begeistern. Nur die Handlung will irgendwie nicht so recht zünden und im Verlauf der Story klafft mehr als nur eine größere Logiklücke auf, die den Gesamteindruck schmälern. Dass dann noch versucht wird, auf Biegen und Brechen eine Verbindung zum ersten Teil herzustellen, macht die ganze Nummer nicht besser, sondern nur noch eine Ecke unglaubwürdiger. Kann man ein bis anderthalb Augen zudrücken und stellt nicht allzu hohe Ansprüche an Schlüssigkeit und Cleverness der Erzählung kann man von ihr durchaus unterhalten werden.

 

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Technisch gibt sich der Film, wie in dieser Budget-Klasse zu erwarten, keine Blöße. Die meisten Zaubertricks, und davon sind ein paar richtig gute dabei, leben von den Fähigkeiten der Effekt-Leute. Und die haben einen richtig anständigen Job abgeliefert. Auch die Kamerafahrten wissen zu beeindrucken und bei schnelleren Action-Sequenzen den Szenen die nötige Dynamik zu verleihen. Handwerklich gibt es an Now You See Me 2 überhaupt nichts auszusetzen. Einziger Kritikpunkt ist die deutsche Synchronstimme von Lula, die jedes gesprochene Wort von ihr ins Lächerliche zieht. Davon abgesehen ist der Sound genial und überzeugt auf ganzer Linie.



Cover & Bilder © Concorde Home Entertainment GmbH


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Trotz schwieriger Voraussetzungen hat es Regisseur Jon M. Chu geschafft, aus Die Unfassbaren 2 einen gelungenen Nachfolger zu schaffen, der das Flair des ersten Teils einzufangen vermag. Die Action-Sequenzen wissen zu überzeugen und der Ideenreichtum und die Darstellung der Zauberei wissen auch zu begeistern. Das Überraschungsmoment fehlt ein wenig, aber das ist das Schicksal wenn es einfach nur mehr vom Gleichen sein soll. Die Handlung hingegen ist wahrscheinlich nicht jedermanns Sache und plätschert halt vor sich hin. Die Wendung ist ein wenig weit hergeholt und soll eine Verbindung vom ersten Teil schaffen, macht den Film aber dadurch noch unglaubwürdiger als die Zaubertricks. Schade, hier verschenkt der Film einiges an Potential. Dennoch bleibt Die Unfassbaren 2 ein durchaus sehenswerter Film, bei dem man auf jeden Fall bedenkenlos ein Auge riskieren kann. 


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