Finale

Finale

Originaltitel: Finale
Genre: Horror • Thriller
Regie: Søren Juul Petersen
Hauptdarsteller: Anne Bergsfeld
Laufzeit: BD (100 Min)
Label: Alive
FSK 18

Finale   30.05.2020 von Beef Supreme

In der Vergangenheit sickerte so mancher Film aus dem schönen Dänemark zu uns hinunter, einer der bekanntesten Vertreter mit Sicherheit der schwarzhumorige Klassiker Dänische Delikatessen. So auch Finale, der auf dem Roman „Alt det hun ville ønske hun ikke forstod“ vom dänischen Autor Steen Langstrup basiert. Ganz so lustig wie im erstgenannten Film geht es hier nicht zu. Die Zutaten: Zwei wehrlose Frauen, eine abgelegene Tankstelle und viel Dunkelheit. Geht das Rezept auf?

 

Inhalt

 

Agnes und Belinda sehen sich am Abend des großen Finales der dänischen Nationalmannschaft einer nicht näher bekannten Sportart einer nicht zu verachtenden Gefahr gegenüber: die Langeweile in den Griff bekommen. Zu zweit Schicht schiebend in einer einsamen Tankstelle auf einer verlassenen Landstraße gibt es an jenem Abend kaum Kundschaft zu bedienen. Diejenigen die sich trotzdem dorthin verirren, machen jedoch allesamt keinen Vertrauen-erweckenden Eindruck. Durch den eigenwilligen Schnitt es Films wird auch recht schnell klar, dass es Agnes auch nicht besonders gut ergehen wird, sieht man sie immer mal wieder kontextlos gefangen in einer Metallbox, dann blutig geschlagen an einen Stuhl gefesselt umringt von einem gaffenden Publikum. Somit ist die Richtung schon von Anfang an klar und der Akt in der Tankstelle dient eigentlich nur noch der Überleitung zum Hauptteil und zum Aufbau der Atmosphäre.

 

Und dafür nimmt sich Finale üppig Zeit. Nach der Einleitung durch einen dilettantisch bepinselten Clown, der gleich zu Anfang vollmundig eröffnet, dass der Film schockieren könnte und die Abgründe menschlicher Grausamkeit ausloten möchte, geschieht erst einmal lange Zeit… nichts.


Klassisch versucht der Film durch Dunkelheit und eingestreute Jump-Scares das verwöhnte Publikum bei der Stange zu halten, was allerdings nur leidlich gelingt. Die erste Hälfte des Films verstreicht nahezu ereignislos. Natürlich lässt sich Finale es nicht nehmen, den Zuschauer durch pseudo-mysteriöse Ereignisse Spannung aufbauen zu wollen, was er sich aber durch die seltsamen Schnitte ordentlich selbst versaut. Der Film zieht sich wie Kaugummi und nicht nur einmal fragt man sich, wann es denn nun endlich mit der angeteasten Folterei losgeht. Das Konzept mit der Vermischung von Gegenwart und Zukunft an sich ist nicht schlecht, wenn denn der Weg in besagte grausame Zukunft clever asphaltiert wird. Doch genau hier scheitert der Film an seinen eigenen Entscheidungen. Vorhersehbar, keine Überraschungen und der selbstgewählte Spannungsfreitod machen Finale zu einem eher mäßigen Thriller.


Wenn dann wenigstens der Blutzoll überzeugen könnte, würde das wenigstens ein bisschen entschädigen, doch nach dem ersten Opfer hat der Film sein Pulver schon verschossen. Danach wird im Off gestorben und das nicht besonders kreativ. Auch wenn das wenige Gezeigte durchaus solide umgesetzt ist, hat man das alles schon vielfach blutiger, intensiver und schockierender gesehen.

 

Bildergalerie von Finale (6 Bilder)

Zur Technik lassen sich zum Zeitpunkt des Reviews keine belastbaren Aussagen treffen, da das uns zur Verfügung gestellte Streaming-Muster nicht der finalen Fassung entspricht.



Cover & Bilder © Neue Pierrot le Fou


Das Fazit von: Beef Supreme

Beef Supreme

Schade um die Möglichkeiten. Folter zur Belustigung eines zahlenden Publikums ist an sich kein schlechtes Thema. Filme wie Unkown User 2 haben gezeigt, dass auch mit geringem Budget ein spannender Film machbar ist. Finale hingegen beweist leider keinerlei kreative Ansätze und spult sein Programm nach Schema F ab. Einzig die Entscheidung, Agnes‘ Schicksal schon zu Beginn zu offenbaren ist zwar andersartig, aber deswegen nicht clever. Wenig Spannung, kaum Schauwerte und Unkreativität beim Aufbau ziehen den Film in die untere Wertungsregion.


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